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Bienen im Winter Sterben Bienen im Winter?

Beim Imker stehen Bienen den Winter gemeinsam im Team durch, erklärt Stefan Ammon vom Landesimkerverband. Laut NABU-Bienenexpertin Katja Burmeister müssen die meisten Wildbienen dagegen sterben, wenn es kalt wird.

Stand: 09.01.2023

Foto Biene auf Blume | Bild: mauritius images / Natallia Haidutskaya / Alamy / Alamy Stock Photos

Honigbienen bei einem Imker bilden Bienen-Völker und überwintern im Bienenstock. Den Winter stehen die Bienen dann auch gemeinsam im Team durch und überwintern so bis in den Frühling.

Wie halten sich die Bienen warm?

Wenn es eine Außentemperatur von unter acht Grad Celsius hat, wird es den Honigbienen zu kalt und sie bilden im Bienenstock eine Traube. "Im Zentrum sitzt die Königin", erklärt Stefan Ammon, Imker aus dem Berchtesgadener Land und Mitglied im Landesimkerverband. Für Imker ist es daher wichtig, im Herbst dafür zu sorgen, dass genügend Futtervorräte bis ins Frühjahr zur Verfügung stehen - auch wenn die Honigbiene im Winter ihren Stoffwechsel runter fährt.

Wie warm muss es für die Bienenkönigin sein?

"Die Königin braucht immer mindestens 25 Grad plus, damit sie nicht erfriert und das Volk überwintern kann", sagt Stefan Ammon. In der Traube sitzen sie allerdings nicht still. Sie bewegen sich, zirkulieren, wechseln die Positionen durch und sorgen so dafür, dass es der Königin nicht zu kalt wird. Wenn es wieder wärmer wird, bei mindestens zehn Grad Celsius, machen die Bienen erste Reinigungsflüge und entleeren ihren Darm.

Können Bienen sterben, wenn es zu kalt wird?

Die Honigbiene selbst, also die Arbeiterbiene, benötigt in der Traube mindestens acht Grad. Bei Temperaturen darunter verfällt sie in eine Kältestarre und kann sich nicht mehr bewegen. Wenn es zu kalt wird, kann es für die Bienen gefährlich werden, dass das Volk unter Umständen sogar abstirbt, meint Stefan Ammon. Im Frühling dann: "Nach der Wintersonnenwende beginnt die Bienenkönigin wieder Eier zu legen und legt ein kleines Brutnest."

Die meisten Wildbienen sterben, wenn es kalt wird

Wildbienen dagegen überwintern laut NABU-Bienenexpertin Katja Burmeister nicht in einer Traube. Viele Wildbienen werden nur ein Jahr alt. Ähnlich wie Hummeln bilden sie im Sommer ein Nest, im Herbst sterben dann alle Bienen, die nicht begattet sind. Die begatteten Wildbienen, sogenannte Jungköniginnen, überwintern alleine beispielsweise in einem verlassenen Mäusenest.

Milde Temperaturen stören die Bienen beim Winterschlaf

Allerdings sorgen zu milde Temperaturen im Winter bei den Bienen auch für Probleme. Steigen die Temperaturen über zehn Grad Celsius, fliegen Bienen in der Regel aus, wie Inga Klingner vom Landesverband Bayerischer Imker erklärt. Dadurch brauchen die Bienen mehr Energie, obwohl das Nahrungsangebot noch sehr gering ist. Die Bienenkönigin beginnt bei milden Temperaturen früher Eier zu legen. Eigentlich sollte sie sich in dieser Zeit noch ausruhen. Gleichzeitig muss die Brut dann von den Arbeiter-Bienen versorgt werden. Wegen des Klimawandels wird es in den nächsten Jahren häufiger zu dieser Situation kommen: "Wir müssen unsere Imkerpraxis überdenken und anpassen", sagt Inga Klingner. Damit die Bienen nicht verhungern, stellen ihnen Imker dann genügend Futter zur Verfügung. Wenn dann die ersten Frühlingsblüher raus kommen, können sich die Bienen wieder selbst versorgen.

Wie Sie einen guten und qualitativ hochwertigen Honig von einem gepanschten Honig unterscheiden, hören Sie im Besser-leben-Podcast:

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/so-erkennen-sie-gepanschten-honig/bayern-1/89459796/


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