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Blaue Flecken Was hilft gegen blaue Flecken?

Einmal kräftig an der Tischkante gestoßen und schon ist der da, der blaue Fleck. Dann blinzelt er zwei Wochen lang unter kurzen Hosen und T-Shirts hervor. Wie lässt sich ein Bluterguss vermeiden und wie wird man ihn wieder los?

Stand: 25.04.2023

Beine mit blauen Fleck | Bild: mauritius-images

Sie tragen einen Wasserkasten die Treppe hinauf und stoßen sich das Schienbein, Sie verrichten schwere Gartenarbeit und stolpern oder bleiben unglücklich an der Schreibtischkante hängen – plötzlich ist er da, der blaue Fleck.

Hämatom und Bluterguss

Ein blauer Fleck ist ein Hämatom, also ein kleiner Bluterguss auf der Hautoberfläche. Durch einen Stoß werden winzige Blutgefäße - sogenannte Kapillaren -  verletzt und eine minimale Menge Blut gelangt ins Unterhautgewebe. Wenige Tage später macht sich das Blut als blauer Fleck bemerkbar. Die betroffene Stelle schmerzt, weil das angesammelte Blut die umliegenden Gewebsschichten zusammen drückt.

Trotzdem ist ein blauer Fleck halb so schlimm. Innerhalb von 2-3 Wochen baut der Körper das Blut im Gewebe wieder ab. Dadurch verändert sich auch die Farbe des blauen Flecks von blau-rot zu grünlich-gelb.

Schlechtes Bindegewebe

Wie schnell Sie einen blauen Fleck bekommen hängt davon ab, ob Sie ein starkes oder schwaches Bindegewebe besitzen. Denn je nach dem sind die Kapillaren gut oder schlecht geschützt. Grundsätzlich ist das Bindegewebe bei Frauen etwas lockerer als bei Männern. Daher entsteht bei Frauen häufig schon bei einem leichten Stoß ein Hämatom.

Auch ältere Menschen leiden häufig unter blauen Flecken. Je älter ein Mensch wird, umso dünner werden die Gefäßwände der Kapillaren. Zudem verringert sich das Fettgewebe unter der Haut. Die Gefäße sind also schlechter geschützt und können so schneller reißen.

Eine weitere Rolle spielt die Fließ- und Gerinnungseigenschaft des Blutes. Da diese ganz individuell ist, dauert es unterschiedlich lange, bis ein blauer Fleck sichtbar wird und dann auch wieder verschwindet.

Vorbeugung durch Vitamine

Wenn Sie Ihren Körper vor blauen Flecken schützen möchten, sollten Sie Ihre Blutgefäße stärken. Besonders gut eignet sich dafür Vitamin C. Essen sie also häufig Zitrusfrüchte, Erdbeeren, Heidelbeeren, Paprika, Petersilie und Fenchel.

Ebenfalls vorbeugend wirkt Rutin. Eigentlich wird Rutin von Pflanzen gebildet, um Blätter und Blüte vor UV-Strahlung zu schützen. Beim Menschen verstärkt Rutin jedoch die Gefäßwände der Kapillaren. Besonders viel Rutin steckt in Petersilie, Johanniskraut und Zitrusfrüchten. Sie können Rutin aber auch als Kapsel im Drogeriemarkt kaufen.

Um blauen Flecken vorzubeugen, sollten Sie unbedingt auf unnötige Belastungen der Blutgefäße verzichten. Dazu gehören zum Beispiel Saunagänge, Wechselduschen, zu heiße Bäder (Max. 35°C) und Sonnenbaden.

Schnelle Hilfe

Trotzdem lässt sich ein blauer Fleck manchmal einfach nicht vermeiden. Damit der Bluterguss so klein wie möglich bleibt, können Sie folgendes beachten:

1. Abdrücken
Drücken Sie die betroffene Stelle mindestens eine Minute lang mit dem Daumen oder der flachen Hand ab. Das kann schmerzen, verhindert aber, dass das Blut unter der Haut zusammen fließt.

2. Kalte Kompressen
Holen Sie Eisbeutel oder Sportkompressen aus dem Tiefkühlfach, mit einem Geschirrtuch umwickeln und auf die betroffene Stelle drücken. Durch die Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen, wodurch weniger Blut ins Gewebe gelangt. Experten raten nicht länger als fünf Minuten zu kühlen, denn bei zu langer Kälte werden die körpereigenen Reparaturfunktionen gehemmt.

3. Hochlagern
Versuchen Sie die betroffene Körperstelle nach oben zu halten. Durch das Hochlagern wird der Blutfluss verringert und damit die Entstehung eines blauen Flecks gehemmt.

Blaue Flecken behandeln

Häufig ist die Verletzung der Kapillaren so dramatisch, dass trotz abdrücken, kalten Kompressen und hochlagern ein blauer Fleck entsteht. Doch wie werden Sie den Bluterguss schnell wieder los?

1. Arnika
Arnika wirkt abschwellend, entzündungshemmend und schmerzlindernd. Deshalb sollten Sie Ihren Bluterguss sanft mit Arnika-Salbe massieren. Diese gibt es in Drogeriemärkten oder in Apotheken zu kaufen. Generell helfen auch Extrakte von Beinwell, Johanniskraut, Kampfer, Ringelblume und Rosskastanie beim Heilungsprozess.

2. Warme Umschläge
Zu warmen Umschläge sollten Sie erst einige Tage nach Entstehung eines blauen Flecks greifen. Wärme steigert die Durchblutung und beschleunigt so die Heilung. Das Blutgerinnsel, das in das Unterhautgewebe gewandert ist, wird durch die erhöhte Durchblutung schneller abgebaut.

Blaue Flecken ohne Grund

Grundsätzlich sollten blaue Flecken nicht viel länger als zwei bis drei Wochen zu sehen sein. Sollte ein Hämatom länger nicht verschwinden, kann das ein Hinweis darauf sein, dass etwas nicht stimmt. Auch wenn Blutergüsse besonders schnell und ohne ersichtlichen Grund auftreten, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.

Ab wann ist es Fieber? Mehr dazu im Link.


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