Bürohunde Darf mein Hund mit zur Arbeit kommen?
Mit dem Hund ins Büro - das kann die Stimmung heben, einen rechtlichen Anspruch gibt es darauf aber nicht. Wir haben mit einem Arbeitsrechtler darüber gesprochen, wer entscheidet, ob Bürohunde erlaubt sind.
Darf mein Hund mit ins Büro?
Einen gesetzlichen Anspruch darauf, den Hund mit zur Arbeit zu bringen, gibt es nicht. "Es ist auf jeden Fall der Arbeitgeber, der die Regeln festlegt, ob überhaupt ein Hund mitkommt oder in welcher Größe ein Hund mitkommt," sagt Anwalt für Arbeitsrecht Jörg Kessel im Gespräch mit BAYERN 1. Der Arbeitgeber kann dann beispielsweise auch einen Hundeführerschein verlangen. Und er kann diese Regeln auch wieder widerrufen, zum Beispiel wenn der Hund viel bellt und somit Kunden verschreckt.
Die Voraussetzung ist aber auch die Einbindung aller Mitarbeiter. Allergien oder große Angst vor Hunden müssen vorher abgeklärt werden und sind im Zweifelsfall ein Hinderungsgrund. Markus Beyer, Vorsitzender des Bundesverbands "Bürohund e.V." ist Hundestrainer und setzt sich mit seinem Verein dafür ein, dass mehr Unternehmen Hunde am Arbeitsplatz erlauben. Die "Bürohunde"-Initiative empfiehlt beispielsweise einen Rahmenvertrag, in dem die genaue Ausgestaltung geregelt wird: Wie viele Hunde dürfen gleichzeitig im Büro sein? Wie muss sich ein Hund verhalten, damit er ein "Bürohund" sein darf.
Bürohund - wer haftet?
Sollte der Hund die IT-Anlage zerkauen oder es gar zu einem Beissvorfall kommen, gilt im Büro das gleiche wie im privaten Bereich: Es haftet der Hundehalter. Eine Hundehaftpflichtversicherung sollte auf jeden Fall immer abgeschlossen worden sein.
Bürohunde können die Stimmung heben
In einer Studie der Banford-Tierklinik unter rund 1.000 Angestellten gaben 88 Prozent an, ein Hund im Büro würde die Arbeitsmoral erhöhen. Die Teilnehmer der Umfrage stimmten außerdem Aussagen zu, dass sich der Stresslevel durch die Anwesenheit der Tiere reduziere und sich das allgemeine Wohlbefinden am Arbeitsplatz verbessere. "Ein Hund im Büro unterbricht den Automatismus der Arbeit", so Markus Beyer. Wer also während der Arbeit einen Hund streichelt oder anguckt, ist weniger gestresst.
Auch den Hunden tut die Gesellschaft gut. "Hunde sind soziale Wesen, die darunter leiden acht oder neun Stunden alleine zuhause zu sein", sagt Beyer. Der tägliche Gang zur Arbeit macht so auch die Tiere glücklich. Dass sich insbesondere Hunde als Bürotiere eignen, liegt auch an ihrem Sozialverhalten. Zwar können auch Katzen eine entspannende Wirkung auf ihre Besitzer haben, für sie ist die Fahrt ins Büro und die tägliche Gesellschaft unter Umständen aber anstrengender.