DNA Test Hunde Sind Gentests für Hunde sinnvoll und was kosten sie?
Was hat es mit DNA-Tests für Hunde auf sich – was kann man damit herausfinden, was kann der Selbsttest für zu Hause, wann lohnt sich ein Besuch beim Tierarzt und wann ist so ein Test überhaupt sinnvoll? Wir haben mit der Tierärztin Dr. Lena Naderer gesprochen.
In dem Hund hier oben im Bild könnte ein Basset Fauve de Bretagne stecken.
DNA-Test Hunde Kosten
Ein Abstammungsnachweis, um die Eltern oder Geschwistertiere des Hundes zu identifizieren, kostet in etwa 50 Euro. "Wichtig ist, dass man hierzu zwei Proben braucht, das heißt, nicht nur die Probe des eigenen Tieres, sondern auch die DNA-Probe des Tieres, mit dem man vergleichen möchte", so Tierärztin Dr. Lena Naderer. Möchte man ein aufwendigeres Profil, um Erbkrankheiten nachprüfen zu lassen, muss man mit Kosten zwischen 150 bis 200 Euro rechnen.
Wie funktioniert ein DNA-Test für Hunde?
Ein DNA-Test funktioniert ähnlich wie ein PCR-Test.
Was ist der Unterschied zwischen einem Selbsttest für zu Hause und einem DNA-Test beim Tierarzt?
"Beim DNA-Test muss man zwei Sachen unterscheiden: Für den DNA Test benötigt man Zellen – also genetisches Material, das in Zellen isoliert werden kann. Und auch da hängt es wieder davon ab: Was möchte man für einen DNA-Test durchführen?", sagt Dr. Naderer. Möchte man einen Test machen, um eine potentielle Verwandtschaft zu bestimmen oder auszuschließen, reicht ein einfacher Abstrich von der Maulschleimhaut – das können Tierhalter auch leicht zu Hause durchführen. Möchte man aber potentielle Erbkrankheiten ausschließen oder auch nachweisen, werden Zellen aus dem Blut benötigt. Dafür muss man in eine Tierarztpraxis. Macht man sich Gedanken zu einer speziellen Krankheit beim Tier, sollte man sich unabhängig davon von der Tierärztin oder dem Tierarzt beraten lassen.
Wie funktioniert der DNA-Test für Hunde und wie sicher sind die Ergebnisse?
Die Probe wird ins Labor eingeschickt. "Im Labor wird dann das genetische Material verglichen, die Sequenzen untersucht und dann erhält man das Ergebnis", so Dr. Naderer. Geht es um einen Nachweis über die Verwandtschaft zweier Tiere, bei der man eine Probe des eigenen Tieres mit der Probe eines anderen Tieres vergleicht, hat man eine sehr hohe Trefferquote – hier ist eine Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent gegeben, dass man beispielsweise eine Elternschaft bestätigen oder ausschließen kann. "Wenn man nachweisen möchte, welche Rassen im Tier sind, dann hängt es auch davon ab, wie viele Rassen die Datenbank des Labors hinterlegt hat, womit es dann vergleichen kann, da ist die Wahrscheinlichkeit dann eventuell ein bisschen geringer", erklärt, Dr. Naderer.
Wann ist ein DNA-Test bei Hunden sinnvoll?
Dr. Naderer rät bereits vorsichtig bei der Auswahl des Züchters zu sein und nur mit seriösen Züchtern zu arbeiten: "Bereits bei der Wahl des Züchters sollte man schon vorher drauf achten, dass der Züchter selbst bei seinen Tieren auch auf genetische, rassenspezifische Erbkrankheiten testet. Beispielsweise gibt es beim Schäferhund die Hüftgelenksdysplasie, die man im genetischen Material feststellen kann. Das zeichnet einen guten Züchter aus, dass er nur mit solchen Tieren weiter züchtet, die dieses Merkmal nicht in der Genetik haben."
Gentest für Hunde sinnvoll?
Ob der DNA-Test aber im generellen sinnvoll ist, ist sehr individuell. Es gibt Rassen bei denen bestimmte Erbkrankheiten typischer sind als bei anderen. Möchte man sich darauf vorbereiten und vielleicht schon damit auseinandersetzen, dass eventuell etwas aufkommen könnte, ist eine solche Untersuchung auf eine spezielle Erbkrankheit sinnvoll.
Bei anderen Tieren, wie beispielsweise Vögeln, wird ein solcher Test auch oft zur Geschlechterbestimmung genutzt, da man rein optisch die Männchen nicht von den Weibchen unterscheiden kann - auch dafür ist der DNA-Test bei Tieren absolut sinnvoll.
"Es ist also ganz individuell. Um die Rassen des eigenen Tieres festzustellen, weiß ich nicht, wie sinnvoll das ist, dazu kann ich keinen Rat geben. Um eine Vaterschaftsbestimmung zu diagnostizieren - das ist manchmal ganz interessant. Das ist dann eigenes Interesse. Aber gerade in Bezug auf Erbkrankheiten oder Geschlechterbestimmung bei Vögeln kann das wirklich Sinn machen", sagt Dr. Naderer.
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