Efeu giftig

Ja, Efeu ist giftig. Das gilt für die Blätter, aber besonders für die Beeren: "Frische Efeublätter und ihr Saft können nach Kontakt mit der Haut allergische Entzündungen verursachen. Und an den Beeren der Pflanze können sich besonders Kinder vergiften - Übelkeit, Durchfall und Erbrechen sind die Folgen", so Wissenschaftler der Uni Würzburg in einer Pressemitteilung.

Efeu im Garten

Besonders die Beeren des Efeus können Kindern und Haustieren gefährlich werden. Sie sollen allerdings extrem bitter schmecken.

Wer Efeu in seinem Garten schneidet, sollte langärmelige Kleidung, Handschuhe und Atemmaske tragen, rät auch Garten-Expertin Karin Greiner auf ihrem Blog "Pflanzenlust". Eben, weil sich nach Kontakt mit dem Pflanzensaft eine Kontaktdermatitis entwickeln kann. Karin Greiner betont aber den großen ökologischen Nutzen des Efeus.

Efeu am Baum

Wenn an einem Ihrer Gartenbäume hochrankt, ist das kein Grund zur Sorge, sagt Felix Hälbich vom Bund Naturschutz: "Sie können den Efeu ruhig wachsen lassen. Dass der Efeu dem Baum schaden würde, das ist eine Falschinformation, die sich leider sehr hartnäckig hält. Der Efeu ist kein Schmarotzer. Er entzieht den Bäumen weder Nährstoffe noch Wasser." Die Wurzeln vom Efeu seien Haftwurzeln und völlig harmlos für den Baum, so unser Experte. Seine Nährstoffe hole sich der Efeu direkt aus dem Boden und sei damit kein ernstzunehmender Konkurrent für den Baum.

Efeu entfernen

Felix Hälbich rät davon ab, Efeu von Gartenbäumen zu entfernen, denn der Baum hat von der Kletterpflanze nur Vorteile. "Das an Ort und Stelle verrottende Laub des Efeus düngt die Bäume und verbessert allgemein den Boden. Der Efeu beschattet den Baum auch und mindert die Verdunstung. Das ist vor allem im Sommer interessant. Efeu schützt den Baumstamm auch vor Sonnenbrand, denn Bäume können tatsächlich auch so eine Art Sonnenbrand bekommen. Und im Winter schützt er vor Frost."

Efeu Vorteile

Der Bund Naturschutz schreibt über die ökologische Rolle der Kletterpflanze: "Der Efeu blüht in den Monaten September und Oktober, ist somit eine Besonderheit innerhalb der mitteleuropäischen Flora und stellt daher eine wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlinge, Wanzen, Schwebfliegen, Bienen und Wespen dar. Die Früchte reifen im Zeitraum Januar bis April und sind unter anderem Nahrung für Amsel, Star, Rotkehlchen, Gartenrotschwanz und Mönchsgrasmücke."

Quellen: Bund Naturschutz, Informationsdienst Wissenschaft, Pflanzenlust.

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Hören Sie in unserem Interview-Podcast Blaue Couch mit Vogelschützer Norbert Schäffer, was wir in unseren Gärten tun können für Singvögel und andere Lebewesen. Den Podcast können Sie in der ARD Audiothek kostenlos downloaden und abonnieren.

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/norbert-schaeffer-biologe-und-vogelschuetzer-ueber-die-bewohner-in-heimischen-gaerten/bayern-1/12389119/