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Heimische Vogelarten Was singt da für ein Vogel in meinem Garten?

Wissen Sie, wer da schon frühmorgens singt? Wie Sie unsere heimischen Vogelarten erkennen und welche Superkräfte in ihnen stecken. Und: Zu welcher Uhrzeit welcher Singvogel singt.

Stand: 17.04.2024

Ein männlicher Dompfaff fliegt einen verblühten Löwenzahn an  | Bild: mauritius images

Hier sind die häufigsten Singvögel in unseren Gärten:

Amsel

Die Amsel ist die häufigste Vogelart in Deutschland. Wie eine Amsel aussieht, das lernen schon die Kinder in der Grundschule: Amselmännchen sind schwarz und haben einen gelben Schnabel. Ihre Weibchen dagegen sind durchgehend schlicht braun gefärbt - ähnlich die Jungvögel. Wer Amseln genau beobachtet, dem ist sicher schon aufgefallen, dass die Tiere sehr oft direkt über den Boden hüpfen und oft kurz innehalten und den Kopf schief legen. So lauschen sie, wo im Boden Regenwürmer, Schnecken und Insekten kriechen. Übrigens: So können Sie Amseln helfen.

Hören Sie in unserem Blaue Couch Podcast mit LBV-Chef Norbert Schäffer, wie wichtig Vogelschutz ist:

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/norbert-schaeffer-biologe-und-vogelschuetzer-ueber-die-bewohner-in-heimischen-gaerten/bayern-1/12389119/

Rotkehlchen

Die orange-rote Kehle des Rotkehlchens leuchtet auffällig durch Bäume und Sträucher. Der Rest des Vogels ist eher unscheinbar hellbraun und grau. Das Rotkehlchen lebt gerne in dichten Wäldern, deshalb kann man es in Städten und Dörfern nur sehr selten entdecken. Im Frühling sucht der Vogel ein geeignetes Brutrevier in Bodennähe. Das Nest muss gut versteckt sein, in dichtem Gestrüpp oder in einem Mauerloch. Seine Besonderheit? Rotkehlchen sind echte Frühaufsteher. Schon in der Morgendämmerung ist das typische "Ticksen" und "Schnickern" der Rotkehlchen zu hören. 

Blaumeise

Die Blaumeise ist sehr markant. Wie ihr Name schon sagt, erkennt man den kleinen Singvogel an seinem blauen Schopf und den blauen Flügeln. Er hat ein weißes Gesicht mit einem schwarzen Streifen über den Augen und einen gelben Bauch. Durch die gelbe Farbe kann man ihn leicht mit der Kohlmeise verwechseln, diese hat jedoch einen großen schwarzen senkrechten Fleck am Bauch und keine blauen Federn. Blaumeisen sind wahre Energiebündel. Sie flattern hin und her, auf und ab und können sich nur schwer stillhalten. Was mancher Beobachter als lebhaft und erfrischend wahrnimmt, wirkt auf andere eher nervös. Fest steht: Blaumeisen sind immer in Bewegung.

Haussperling (Spatz)

Dem Haussperling ist sicherlich schon jeder begegnet. Unscheinbar braun, klein und frech. Spatzen leben ins Scharen. Landen sie gemeinsam in einem Strauch, dann ist dort immer etwas los. Die kleinen Vögel sind ausgesprochen anpassungsfähig. Sie nisten dort, wo es ihnen gefällt: eine Nische unter dem Dach, ein verlassenes Schwalbennest, ein Nistkasten oder eine üppige Fassadenbegrünung – ganz egal. Es muss nur Platz für viele Spatzen-Nachbarn sein.

Kleiber

Der Kleiber ist ein sehr kleiner und schlanker Vogel. Er ist blaugrau befiedert und am Bauch beige bis rostbraun. Sie können ihn erkennen an dem kurzen Schwanz und dem schwarzen Streifen über den Augen. Allerdings ist das Verhalten der Kleiber auffälliger als das Federkleid. Kleiber haben starke Füße und Krallen, deshalb können sie Baumstämme senkrecht nach unten laufen – kopfabwärts. Kleiber bauen ihre Nester in Baumlöchern oder leeren Spechthöhlen. Damit kein anderer Vogel in ihre Höhle fliegt, kleben sie den Eingang bis auf ein kleines Loch (ca. 3,5 cm) mit Lehm zu. Daher kommt auch ihr Name.

Welcher Vogel singt wann?

Wieviele Minuten vor Sonnenaufgang singt das Rotkehlchen, wann schmettert der Zaunköng los und wann ertönt der Gesang der Goldammer? Das sehen Sie in dieser Grafik des NABU. Unter nabu.de/vogeluhr finden Sie darüberhinaus eine interaktive Grafik dieser Vogeluhr - dort können Sie sich die Vogelstimmen auch anhören. Mit einem Klick auf unser Bild wird es größer dargestellt.

Eichelhäher

Seinen Namen verdankt der Eichelhäher seiner Lieblingsspeise – den Eicheln. Bis zu zehn Stück kann der kleine Vogel im Schnabel bzw. im Kehlsack transportieren. Wenn Sie einen Eichelhäher beobachten, dann hat er mit großer Wahrscheinlichkeit eine Eichel im Schnabel. Diese versteckt er im Herbst als Wintervorrat im Boden. Da er sich auf den Millimeter genau an die Verstecke erinnern kann, gehen Wissenschaftler davon aus, dass der Eichelhäher ein phänomenales Gedächtnis hat. Sie erkennen den Vogel an seinem rosa-braunen Körper, dem schwarzen Schnauzbart, den schwarz-weißen Flügeln und vor allem an den hübschen blau schillernden Federn an seiner Seite. Und noch etwas ist ganz besonders am Eichelhäher: Er ist ein Meister der Imitation. Er kann die Geräusche anderer Vögel fast fehlerfrei nachahmen, er spricht also Fremdsprachen.

Dompfaff oder Gimpel

Auf den ersten Blick könnte man den Dompfaff mit dem Rotkehlchen verwechseln, denn auch er hat einen roten Bauch und eine rote Kehle. Allerdings ist ein Rücken stahlgrau und der Kopf komplett schwarz. Nur das Weibchen ist deutlich tarnfarbener. Grundsätzlich ist der Dompfaff eher ein unauffälliger Vogel. Das gilt auch für seinen schüchternen, leisen, vor sich hin plaudernden Gesang. Wenn er singt, dann könnte man meinen, der kleine Vogel sei tieftraurig. Das weich geflötete "Diüu", das langsam immer tiefer wird, klingt richtig melancholisch.

Schwanzmeise

Die Schwanzmeise ist ein hübscher Vogel. Sie ist nur 13 bis 15 Zentimetern groß und davon sind 7 bis 9 Zentimeter Schwanz. Dieser lange Schwanz macht sie zu einem Artisten, denn sie kann auf den äußeren Enden sehr dünner Zweige balancieren, um dort nach Nahrung zu suchen, wo sonst kein anderer Vogel hinkommt. Schwanzmeisen sind sehr gesellige Tiere und unglaublich sozial. Außerhalb der Brutzeit lebt die Schwanzmeise in kleinen Schwärmen von 20 bis 30 Vögeln. Sie halten zusammen und beanspruchen ein bestimmtes Territorium, das gegen andere Schwärme verteidigt wird. Sind die ersten Jungvögel geschlüpft, dann hilft die ganze Familie mit, samt Onkel und Tanten, dass die Kleinen genug zu fressen bekommen.

Goldammer

Die Goldammer ist, ganz ihrem Namen gemäß, leuchtend gelb bis zimtbraun gefiedert. Auch hier ist das Weibchen insgesamt etwas schlichter gefärbt. Goldammer-Männchen sind die Opernsänger unter den heimischen Vögeln. Ihr unverwechselbarer Gesang klingt wie ein immer höher werdendes, lang gezogenes "zizizizizizizii-düh". Im Frühling lockt das Goldammer-Männchen damit Weibchen an. Danach präsentiert er ihr stolz mehrere Grashalme. Das soll Lust machen, gemeinsam ein Nest zu bauen. Auch, wenn diese Taktik etwas schräg klingt - sie funktioniert.

Buntspecht

Unter den Spechtarten ist der Buntspecht der häufigste in Deutschland. Er ist ungefähr so groß wie eine Amsel und schwarz-weiß-rot gefiedert. Klar, Spechte hört man meistens, bevor man sie sieht. Sie hämmern und trommeln gegen Bäume. Ein Trommelwirbel dauert beim Buntspecht etwa zwei Sekunden und besteht aus 10 bis 16 Schlägen. Auch, wenn Buntspechte wirklich tolle Tiere sind, sind sie leider auch Räuber. Wenn Sie ein Insektenhotel im Garten stehen haben, dann kommt es nicht selten vor, dass Buntspechte sich ungeniert daraus bedienen.


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