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Klimawandel Pflanzen Welche hitzeresistenten Pflanzen passen in meinen Garten?

Welche Pflanzen kommen mit heißen und trockenen Sommern gut klar - und welche gar nicht? Tipps für Stauden, Büsche und Bäume - hitzeresistent und insektenfreundlich!

Von: Sabine Dangel

Stand: 31.05.2024

Apfelbaum-Setzling | Bild: mauritius images / Tatiana Chekryzhova / Alamy / Alamy Stock Photos

Welche Pflanzen sind vom Klimawandel bedroht?

Die Sommer bei uns werden immer heißer und trockener - und damit bekommen einige unserer einheimischen Pflanzen im Hausgärten Probleme. Hubert Siegler von der Bayerischen Gartenakademie bei der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim sagt dazu: "Wo man es sehr stark sieht, ist die Thuja - die bei uns ja vor allem als Hecke weit verbreitet ist. Oder auch der Buchs, der ja mit dem Buchsbaumzünsler seine Probleme hat, der sich immer weiter ausbreitet." Generell sind die Aussichten für alle Pflanzen, die schattenbedürftig sind und viel Wasser benötigen eher schlecht: "Ich denke da etwa an Hortensien oder Rhododendren, aber auch an Stauden wie Eisenhut oder Phlox oder andere Prachtstauden - die werden wohl in Zukunft klimabedingt mehr Probleme haben."  

Thuja Klimawandel

Die Thuja braucht viel Wasser und wird durch lang anhaltende Hitze und die Sonneneinstrahlung gestresst. Zudem wird sie als Hecke meist an eher ungünstigen Standorten gepflanzt - etwa direkt neben dem Gehweg, von wo im Winter Streusalz an die Hecke gelangt. Oft haben die Pflanzen nur sehr wenig Platz - eine Situation, die durch einen meist zu geringen Pflanzabstand und verdichtete Böden noch verschärft wird. Gartenexperte Siegler resümiert: "Die Erfahrung zeigt, dass die Thuja in den letzten Jahren durch die Trockenheit sehr starke Probleme bekommen hat. Und wenn ein Gehölz gestresst ist, und das über viele Jahre, dann haben Schaderreger, die ihm den Garaus machen, ein leichtes Spiel."

Gerade nach dem Winter werden viele Thujahecken braun. Lesen Sie dazu: Wird eine braune Thuja wieder grün?

Welche Pflanzen halten Hitze aus? 

"Wenn wir bei der Hecke bleiben, da könnte man ja auch auf eine gemischte, eine blühende Hecke setzen, in die man auch einheimische Pflanzen integrieren kann und die zugleich insekten- und vogelfreundlich ist", schlägt Gartenexperte Siegler vor: "Da gäbe es das Pfaffenhütchen oder den Liguster, Wildrosen, Hartriegel und Haselnuss." Sie alle liefern reiche Blütenpracht für Insekten, und später auch Früchte, über die sich Vögel freuen können. 

Quittenbaum | Bild: mauritius images / Adam Radosavljevic / Alamy / Alamy Stock Photos

Ist die Quitte erst einmal richtig eingewachsen, kommt sie gut mit Trockenheit klar.

"Auch Rosen haben, wenn sie erstmal gut eingewachsen sind, kaum Probleme mit der Hitze", so Hubert Siegler. "Von den Obstgehölzen kommt etwa die Quitte gut mit Trockenheit zurecht. Sie ist zudem nur ein kleiner Baum und passt daher in viele Gärten." Aber auch Apfelbäume und andere Obstgehölze kommen nach der Erfahrung des Gartenfachmannes weitgehend gut mit Hitze und Trockenheit zurecht - wenn sie erst einmal richtig eingewachsen sind. Bis dahin, also in den ersten vier bis sechs Jahren, sind sie allerdings in längeren Trockenphasen auf regelmäßige Wassergaben durch den Gärtner oder die Gärtnerin angewiesen.  

Auch eine Reihe von Stauden kommt gut mit Hitze und Trockenheit klar: "Da denke ich etwa an Präriestauden, aber auch an Schafgarbe, Kugeldistel, Wolfsmilch, Fetthennen und viele Gräser", zählt Gartenexperte Siegler auf. "Dazu kommen all die mediterranen Kräuter wie Lavendel, Rosmarin, Salbei, Thymian oder Ysop. Sie alle haben auch einen zusätzlichen Vorteil: Sie sind sehr insektenfreundlich." 

Den Boden zu mulchen, ist gerade in den Hitzesommern unverzichtbar. Lesen Sie dazu: Mulchen - Schutz vor Hitze und Unkraut

Was muss ich bei der Pflanzung beachten? 

Damit jede Pflanze ausreichend Platz und Licht bekommt, sollten wir uns vorher einen kleinen Plan machen, in den wir vor allem den Platzbedarf der ausgewachsenen Pflanze eintragen. Diese Information bekommen wir von der Baumschule, der Staudengärtnerei oder dem Gartencenter mit der Pflanze mitgeliefert.   

Bei Obstbäumen hängt die spätere Größe vor allem davon ab, auf welcher Unterlage der Baum veredelt wurde: "Schwachwüchsige Unterlagen sorgen dafür, dass die darauf veredelten Sorten kleine Kronen ausbilden - also später etwa zwei bis drei Meter Durchmesser bekommen. Für Obstbäume, die auf starkwüchsige Unterlagen veredelt wurden, müssen wir Pflanzabstände von sechs bis acht Metern einplanen." 

Damit Sie später keine unliebsame Überraschung erleben - etwa weil sich der als kleinwüchsig angepriesene Apfelbaum als 4 bis 5 Meter hohes Gehölz entpuppt - ist es ratsam, den Setzling im Fachhandel zu kaufen. Neben dem genauen Sortennamen und dem zu erwartendem Platzbedarf bekommen Sie hier auch Informationen zum richtigen Pflanzen und zur richtigen Pflege. Bei Apfelbäumen rät Gartenexperte Siegler zudem, darauf zu achten, dass die Sorte gegen den sogenannten "Apfelschorf" tolerant ist - das ist etwa der Fall bei den Sorten Florina, Topaz oder Rebella.  

Mit welchem Biodünger Sie den Pflanzen in Ihrem Garten ab dem Frühjahr wieder Gutes tun können, hören Sie in dieser Episode unseres Nachhaltigkeitspodcasts "Besser leben" (hier in der ARD Audiothek downloaden und abonnieren):

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/bio-duenger-welcher-bioduenger-ist-gut/bayern-1/12473265/


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