Einweg Mundschutz Wohin mit gebrauchten FFP2-Masken?
Beim Einkaufen, in der Bahn oder im Nahverkehr - überall gilt die Maskenpflicht. Wie man getragene FFP2-Masken richtig entsorgt, klärt der BAYERN 1 Umweltkommissar.
Seit Montag, 18. Januar 2021, muss in Bayern im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen im Einzelhandel eine FFP2-Maske getragen werden. Das gilt für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren.
Leider kann man seitdem auf Plätzen, am Straßenrand, auf Wegen und selbst in Wiesen achtlos weggeworfene Einwegmasken liegen sehen. Zum Ärger vieler Menschen (darunter auch viele BAYERN 1 Hörer, die uns geschrieben haben). Klar, der Mülleimer ist erste Wahl der Entsorgung, wenn man unterwegs ist. Aber wie entsorgt man die FFP2-Masken Zuhause?
Wie entsorge ich eine FFP2-Maske?
FFP2-Masken (englisch für "filtering face piece") sind in der Anschaffung recht teuer, aber eigentlich Einwegprodukte, die man nach Durchfeuchtung wegwerfen sollte. Zwar lassen sich FFP2-Masken im Backofen desinfizieren, allerdings klappt das nur wenige male. Danach muss die Maske im Hausmüll entsorgt werden.
FFP2-Masken bestehen aus synthetischen Fasern und zersetzen sich in der Natur nicht vollständig. Wenn die Masken also nicht als Restmüll verbrannt werden, dann landen sie früher oder später als Mikroplastik in unseren Gewässern. Daher sollten Masken unbedingt im Restmüll entsorgt werden.
Einweg-Mundschutz gehört nicht in die gelbe Tonne
Einmalmasken oder auch -handschuhe dürfen nicht in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne. Auch wenn sich das Material so anfühlt. Einweg-Gesichtsmasken und Handschuhe aus Plastik gelten nicht als Verpackungsmüll und sind auch nicht für den Gelben Sack zertifiziert. Dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) bereiten diese Stoffe zusätzliche Probleme, weil gerade der hohe Gummianteil der Einweghandschuhe beispielsweise die eine oder andere Anlieferung sogar für das Recycling unbrauchbar macht. Die einfachen Vliesmasken bitte auch nicht ins Altpapier werfen.
Werfen Sie Einmalmasken und -handschuhe ausschließlich in die Restmülltonne. Das hat nicht nur stoffliche, sondern auch hygienische Gründe. Selbst wenn man keine Corona-Infektion hat, nimmt so eine Maske Keime auf. Deshalb soll man die Stoffvariante etwa auch regelmäßig auskochen. Und deshalb ist der Restmüll die erste Wahl. Dieser Müll wird verbrannt und nicht, wie Verpackungsmüll aus dem Gelben Sack oder Papiermüll, sortiert.
Was tun mit Problemabfall von Haushalten mit infizierten Personen?
Es sind in Bayern laut Landesamt für Umwelt (LfU) bisher keine Fälle bekannt, bei denen sich Personen durch die Berührung von kontaminierten Oberflächen oder über Kontaktinfektionen angesteckt haben. Aber zum Schutz der Hausmeister, der Nachbarinnen und Nachbarn in Mehrparteienhäusern und auch seiner Kolleginnen und Kollegen in der Abfallentsorgung empfiehlt Martin Meier, Leiter für Kreislaufwirtschaft beim LfU in Augsburg bei einer Corona-Infektion im Haushalt:
"Neben dem Restmüll werden auch die Verpackungsabfälle, also gelber Sack, Altpapier und Biomüll über die Restmülltonne entsorgt. Sämtliche dieser Abfälle sollten in stabile und möglichst reißfeste Abfallsäcke gegeben werden."
Martin Meier, Leiter für Kreislaufwirtschaft beim LfU in Augsburg
Gerade Taschentücher oder sonstige Haushaltstücher sollten auf keinen Fall lose in Abfalltonnen geworfen werden. Wichtig ist es auch, die Abfallsäcke gut zu verknoten und zuzubinden. Vor allem spitze und scharfe Gegenstände können zum Beispiel in leeren Waschmittelflaschen oder PET-Flaschen entsorgt werden. Das ist auch die Empfehlung, die vom Bundesministerium und dem Robert Koch Institut (RKI) herausgegeben wurden. Auf den Seiten des bayerischen Landesamtes für Umwelt finden sich ständig aktualisierte Empfehlungen zur Entsorgung des "Problemmülls": https://www.lfu.bayern.de/abfall/coronavirus/index.htm
Übrigens, Müll aus Arztpraxen oder den Krankenhäusern wird meist in speziellen Krankenhausmüllöfen verbrannt. Dieser Müll wird jedoch bereits in speziellen Behältern bei den Verbrennungsanlagen abgeliefert. Die entstehende Hitze erreicht hier Temperaturen um 1.000° C. Über spezielle Filterungen ist dann eine vollständige Zerstörung aller organischen Verbindungen gewährleistet.
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