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Eisstockschießen Das sind die Regeln

Das Eisstockschießen gehört zum bayerischen Winter wie der Kastanienbaum in den Biergarten. Der gemütliche Geschicklichkeitssport findet immer mehr Anklang. Wir erklären, Ihnen was eine Kehre ist und vieles mehr.

Stand: 15.01.2024

Roter Eisstock steht auf einer Eisfläche. | Bild: mauritius images / Augustas Cetkauskas / Alamy / Alamy Stock Photos

Schon die "Winterlandschaft mit Eisläufern und Vogelfalle" von Pieter Brueghel dem Älteren zeigt Menschen beim Eisstockschießen auf einem geforenen Fluss. Und das Bild entstand im Jahr 1565. Abgesehen von der Vogelfalle, könnte man das bunte Treiben inklusive Eisstockschießen heute genauso wieder malerisch festhalten.

"Winterlandschaft mit Eisläufern und Vogelfalle"

Auf gefrorenen Kanälen, Weihern und Seen trifft man sie, aber auch auf extra dafür präparierten Eisbahnen in Biergärten sind Eisstockschieß-Liebhaber wieder anzutreffen. Grund genug, sich den geselligen Geschicklichkeitssport mal genauer anzusehen. Inklusive Regelwerk, versteht sich.

Eisstockschießen - was braucht man?

Der deutsche Eisstock-Verband gibt folgende Ausstattung für das Eisstockschießen vor: ein Eisstock-Set, bestehend aus einem Stockkörper, einem Stiel und einer Laufsohle. Oft kann man ein solches Set oder den vollständigen Eisstock auch ausleihen.
Der Stockkörper war früher aus Holz, heute ist er meist aus Kunststoff und in verschiedenen Gewichtsklassen erhältlich. Am Stiel befindet sich der Griff, der für die eigene Handspanne passend erworben werden sollte. Die Laufsohle ist quasi die Sohle des Eisstocks. Diese Platte gibt es in verschiedenen Härtegraden.

Was ist eine Daube?


Sie ist das Ziel. Eine Daube ist heute meist rund und aus Gummi. Sie ist mit 12 cm Durchmesser und 4,5 cm Höhe sowie einer zentrischen Bohrung das Ziel des Spiels. Es gilt, seinen Eisstock so nah wie möglich an die Daube zu setzen, oder sie von den gegenerischen Stöcken wegzuschießen.

Welche Schuhe braucht man zum Eisstockschießen?

Rutschfestes Schuhwerk oder Spikes für einen sicheren Stand auf der Eisfläche empfehlen sich fürs Eisstockschießen. Die Schuhe sollten möglichst auch gefüttert sein.

Und dann braucht man nur noch eine gefrorene längliche Fläche, auf der gespielt werden kann. Der deutsche Eisstock-Verband empfiehlt eine Länge von 28 Metern und 3 Metern Breite. Zum Einstieg sollte aber auch eine Länge von 10 bis 14 Metern reichen.

Regeln beim Eisstockschießen

Worum geht es überhaupt beim Eisstockschießen? Zwei Mannschaften versuchen, ihre Eisstöcke so nah wie möglich an die Daube zu legen. Der deutsche Eisstock-Verband gibt die untenstehenden Regeln vor, diese werden meist eher bei Turnieren angewandt. Im Freizeitsport können die hier beschriebenen Regeln durchaus variieren.
So besteht laut dem deutschen Eisstock-Verband eine Mannschaft aus vier Personen - auf dem Dorfweiher kann es aber auch zu größeren Mannschaften kommen. Auch Trio-, Duo- und Solo-Wettbewerbe sind möglich.

Da Moar!

Bei ungleichen Teamstärken wird ein Moar bestimmt. Die heißen dann passenderweise Moarschaften. Der Moar ist der Schütze, der einen fehlenden ersetzt. Er darf also zweimal schießen.

Zamschiabn!

Wenn "zamgschobn" wird, dann werden alle Eisstöcke mit den Füßen in Richtung der Daube zusammengeschoben. So wird ermittelt, wer mit wem in der Mannschaft ist. So spielen diejenigen zusammen, deren Eisstöcke in der Mitte am nächsten zur Daube zusammentrafen und die, deren Eisstöcke außen liegen geblieben sind.

Was ist eine Kehre?

Eine Kehre ist ein Spieldurchgang. Beim Eisstockschießen werden laut dem deutschen Eisstock-Verband sechs Kehren gespielt.

Wenn eine Mannschaft es in einer Kehre schafft, mehrere Stöcke besonders nah an die Daube zu setzen, dann wird sie mit Punkten belohnt. Der Stock, der der Daube näher ist, als ein Stock des Gegners, wird mit 3 Punkten bedacht. Jeder weitere Eisstock, der besser liegt als der beste des Gegners, zählt jeweils 2 Punkte. So kann eine gute Mannschaft maximal 9 Punkte ergattern. Wer die meisten "Stockpunkte" hat, gewinnt das Spiel und bekommt 2 Punkte. Ein Unentschieden wird mit einem Punkt gewertet. Im Freizeitsport kann auch vereinbart werden, dass ein Spiel schon bei Erreichen von 15 Punkten gewonnen ist.

A Maß!

Diesen Ausruf bekommt man nicht nur auf der Wiesn oder im Biergarten zu hören. Auch beim Eisstockschießen wird gerne mal der Ruf nach einer Maß laut. Dabei wird jedoch meist nicht nach einer Maß Bier verlangt, vielmehr bedeutet hier eine Maß die Tatsache, dass der Eisstock besonders nah an die Daube gesetzt wird.

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Eisstockschießen - so war das früher: Die Junggesellen gegen die Verheirateten, a Markerl oder a Zehner Spieleinsatz und zum Schluß a Maß 🍺: So ging's früher zu beim Eisstockschießen. Unbedingt mit Ton ansehen 😉Gepostet von BAYERN 1 am Montag, 20. Januar 2020


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