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FSME So schützen Sie sich vor FSME durch Zeckenstiche

Alles über die FSME-Impfung und alle Risikogebiete, denn die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kann jederzeit von Zecken übertragen werden.

Stand: 18.06.2024

Zecke oder Holzbock sitzt auf Gras. | Bild: picture-alliance/dpa

Was ist Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)?

Auslöser der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist ein Virus, das wie die Borreliose von Zecken übertragen wird. Im Gegensatz zur Borreliose, bei der es mehrere Stunden dauern kann, bis die Bakterien aus dem Darm der Zecke in die Blutbahn des Menschen gelangen, kann FSME bereits beim Einstich weitergegeben werden.

FSME Impfung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Menschen, die in Risikogebieten in Kontakt mit Zecken kommen könnten, sich impfen zu lassen. Wer also in Bayern häufig in der Natur unterwegs ist, sollte sich bei seinem Hausarzt oder seiner Hausärztin über einen Schutz informieren. Die Impfung ist in Risikogebieten und für alle, die in Risikogebiete fahren, eine Kassenleistung.

FSME Impfung wann

Wann man sich gegen FSME impfen lassen sollte, erklärt Dr. Markus Frühwein vom Bayerischen Hausärzteverband: "Die FSME-Impfung macht zu jeder Jahreszeit Sinn. Zecken gibt es zwar vorwiegend im Sommer, aber man kann durch die Impfung einen mehrere Jahre andauernden Schutz erreichen. Die Impfsaison gegen FSME ist wirklich das ganze Jahr."

Zeckenimpfung wie oft

So sieht das normale Impfschema der FSME-Impfung aus, so das Robert Koch Institut (RKI): "Nach der 1. Impfung findet entsprechend dem Standard-Impfschema die 2. zwei bis zwölf Wochen später statt. Die 3. Impfung ist dann 5 bis 12 Monate nach der 2. Impfung fällig. Der Impfschutz hält dann mindestens 3 Jahre."

FSME-Impfung Abstand

Wie gut bin ich nach den ersten beiden Impfungen geschützt und wie hoch ist der Impfschutz nach drei Impfungen? Dazu schreibt das RKI: "Nach vollständiger Impfung kann bei 99 Prozent der Geimpften mit einem vollständigen Schutz vor FSME gerechnet werden. Bereits nach 2 Impfungen besteht bei 98 Prozent ein Schutz, der allerdings nur etwa 1 Jahr anhält."

FSME Impfung Auffrischung

Damit der Impfschutz nicht verloren geht, empfiehlt die STIKO alle drei Jahre eine Auffrischungsimpfung. Ab einem Alter von 50 bzw. 60 Jahren (je nachdem, welcher der beiden Impfstoffe verwendet wird) reicht eine Auffrischung alle 5 Jahre.

FSME Risikogebiete

Laut Robert Koch-Institut sind nun 94 der 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte sowie knapp 180 Kreise bundesweit als FSME-Risikogebiete ausgewiesen.

Jedes Jahr gibt das RKI auf Basis der FSME-Fälle vom vergangenen Jahr die Einstufung als Risikogebiete bekannt. Den Status als FSME-Risikogebiet behält ein Kreis 20 Jahre lang.

Bayern wird vom RKI nahezu komplett als FSME-Risikogebiet eingestuft - aktuell gelten nur noch die Stadtkreise Augsburg und Schweinfurt nicht als Risikogebiete (Stand: Januar 2024). Einen Überblick finden Sie beim Robert-Koch-Institut: Karte der FSME-Risikogebiete

FSME Häufigkeit

Wie häufig tritt FSME auf? In Bayern gab es im Jahr 2023 nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bayernweit insgesamt 233 FSME-Fälle. Bundesweit wurden laut RKI 546 FSME-Erkrankungen übermittelt, 30 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Ein kleiner Teil der Betroffenen infizierte sich wohl im Ausland. 98 Prozent der 2022 übermittelten FSME-Erkrankten seien nicht oder unzureichend gegen FSME geimpft gewesen, so das RKI.

FSME Symptome

Nicht immer zeigen sich bei einer FSME-Erkrankung Symptome, rund 70 Prozent der Infektionen verlaufen sogar vollkommen symptomfrei. Wenn sich Symptome zeigen, ähneln diese häufig zunächst denen einer Grippe: Gliederschmerzen, Fieber, Kopfschmerzen.

Während die Krankheit bei vielen Patienten danach als überstanden gilt, greift sie bei anderen das zentrale Nervensystem an. Häufig klingen die Symptome der FSME erst einmal ab, bevor sie nach einer Pause von bis zu einer Woche oder länger erneut zunehmen. Es kann zu hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, aber auch Lichtempfindlichkeit, Lähmungen oder Sprachstörungen kommen.

Die Symptome unterscheiden sich je nachdem, welchen Teil des zentralen Nervensystems das Virus befällt. Es kann zu Hirnhautentzündungen oder auch zur Entzündung des Hirn- und Rückenmarkgewebes kommen. Behandelt werden können bei einer FSME nur die Symptome, weshalb Ärztinnen und Ärzte zur Vorbeugung durch Impfung raten, damit es gar nicht erst zu einer Ansteckung kommt.

Informationen: Dr. Markus Frühwein, Bayerischer Hausärzteverband, Jörg Schelling, Institut für Allgemeinmedizin am Klinikum der Universität München, Robert Koch-Institut, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

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