Jung bleiben Wie halte ich mein Gehirn fit?
Um sich fit und jung zu halten, gibt es viele Wege. Aber wie schafft man es, nicht nur körperlich fit zu bleiben, sondern auch das eigene Gehirn zu fordern? Wir haben einen Experten gefragt, was unser Gehirn jung bleiben lässt.
"Bis das Gehirn wirklich ausgereift ist, dauert es ein paar Jahre", sagt der Neurowissenschaftler Henning Beck. Erst Anfang bis Mitte zwanzig ist das wirklich der Fall. Doch was passiert dann? Nimmt die Leistung direkt wieder ab oder bleibt diese erstmal konstant?
"Wie beim Auto muss man das Gehirn erstmal einfahren, danach bleibt die geistige Leistungsfähigkeit ziemlich konstant", so Henning Beck.
Geht man ins Detail, nimmt die Verarbeitungsgeschwindigkeit generell schon wieder ein wenig ab – mit Ende zwanzig ist man nicht mehr ganz so schnell, wie mit Anfang zwanzig, aber die eigene Intelligenz, die Fähigkeit zu denken und Probleme zu lösen, die bleibt über mehrere Jahrzehnte recht konstant. Wie lange genau, das kommt sehr auf die eigene Lebensweise an.
Ab wann beginnt der Alterungsprozess im Gehirn und wie bleibt es fit?
"Im Grunde beginnt der Alterungsprozess schon ab dem Zeitpunkt, ab dem das Gehirn sich schon fertig entwickelt hat", sagt unser Experte. Das heißt, das Gehirn baut sich dann wieder um – je abwechslungsreicher man allerdings lebt und je mehr man generell erlebt, je mehr soziale Kontakte man hat, je mehr Eindrücke man sammelt, je mehr man reist, liest, hört, sieht, desto mehr ist das Gehirn gefordert und desto eher bleibt es fit bis ins hohe Alter. Eintönigkeit hingegen ist das Schlimmste, was man seinem Gehirn antun kann.
"Wir sammeln im Gehirn eigentlich gar keine Jahre. Das Gehirn sammelt Erinnerungen. Je mehr neue Erfahrungen ich mache, je mehr Ereignisse und Erinnerungen ich sammle, desto mehr wird das in der Rückschau gedehnt. Sprich, wenn ich ein langes Leben haben will, dann muss ich viel erleben", sagt Neurowissenschaftler Henning Beck.
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