Kartoffelkäfer Was kann man tun gegen Kartoffelkäfer?
Fünf dunkle Längsstreifen auf den gelben Flügeln, am Kopf schwarze Punkte bzw. Flecken und die Unterseite braun-rot gefärbt - den Kartoffelkäfer zu erkennen, ist wirklich kinderleicht; ihn los zu werden, weniger.
Wie sehen Kartoffelkäfer-Eier aus?
Ausgewachsene Kartoffelkäfer überwintern in der Erde; ab einer Bodentemperatur von etwa 15 Grad kriechen die 7 bis 15 Millimeter großen Schädlinge hervor und nach 10 bis 14 Tagen legen die Weibchen Gelege mit jeweils etwa 20 orangefarbenen Eiern auf der Blattunterseite der jungen Kartoffelpflanzen ab.
Je nach Temperatur schlüpfen nach 10 bis 14 Tagen daraus die orangefarbenen Larven. Sie durchlaufen vier Entwicklungsstadien, wobei sie erst in der dritten und vierten Phase für Kahlfraß im Kartoffelbeet sorgen. Nach zirka vier Wochen vergraben sich die Larven etwa 10 Zentimeter tief im Boden und verpuppen sich dort. Die neue Käfergeneration schlüpft nach zirka 14 Tagen.
Kartoffelkäfer-Larven
Etwa ab der Hälfte ihrer Entwicklung sorgen die Larven des Kartoffelkäfers für Kahlfraß im Kartoffelbeet.
Nicht nur der erwachsene Kartoffelkäfer schädigt die Kartoffelpflanzen - seine Larven räumen ebenfalls ganz ordentlich ab: Zirka 40 Quadratzentimeter Blattfläche verputzt eine Larve während ihrer Entwicklung; dabei werden viele Pflanzen förmlich skelettiert.
Wann kommen die Kartoffelkäfer?
Wann Larven oder Käfer auftreten, ist von der Witterung und der Temperatur abhängig; in der Regel kriechen die Käfer ab Mai aus ihrem Erdversteck und legen ihre Eier ab. Die zweite Käfergeneration fliegt in etwa ab Juli zur Eiablage. Dabei gilt: Sind Frühjahr und Sommer trocken und warm, fördert das die Entwicklung der Schädlinge - im "Optimalfall" kann es dann auch drei Käfergenerationen geben.
Tipp: Kartoffelkäfer bevorzugen zwar die gleichnamigen Pflanzen, aber sie verschmähen auch nicht andere Nachtschattengewächse - wie etwa Tomaten, Auberginen und Paprika. Sollten Sie also einen Käferbefall auf Ihren Kartoffeln feststellen, sollten Sie auch die genannten anderen Gewächse regelmäßig kontrollieren.
Kartoffelkäfer bekämpfen
Gesteinsmehl streuen, Meerrettich-Jauche vergießen, mit Kaffeesatz mulchen - im Internet finden sich viele Tipps, wie man den gefräßigen Käfer und seine Sippschaft los wird. Marianne Scheu-Helgert, ehemalige Leiterin der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim, bevorzugt - wie auch alle ihre Kollegen - "bei überschaubaren Kartoffel-Flächen, wie sie auf Balkon oder im Hausgarten üblich sind, das Absammeln". Damit darf man nur nicht zu lange warten, denn wenn die Käfer erst mal ihre Eier abgelegt haben, wird die Arbeit noch mehr: Dann muss man zudem die Blattunterseiten der Pflanzen kontrollieren und die Gelege mit den gelben, länglichen Eiern entfernen.
Zur Anwendung von Jauchen meint sie: "Wer spritzen will, muss ohnehin die Blattunterseiten treffen, wo sich ein Teil der Larven aufhält. Also gießen - egal womit - wird daher keine vollständige Wirkung erzielen. Insofern bin ich mit der Jauche skeptisch."
Und auch was die Wirksamkeit von Urgesteinmehl angeht, hat die ehemalige Leiterin der Bayerischen Gartenakademie so ihre Zweifel: "Früher hieß es mal, Gesteinsmehl (Urgesteinsmehl) zu stäuben, helfe gegen junge Larven. Aber auch hier muss man sie treffen. Und bis ich da stäube, habe ich die Tierchen wahrscheinlich doppelt so schnell schon eingesammelt."
Tipp! Sie können Kartoffeln auch zu Hause auf dem Balkon oder der Terrasse pflanzen - im Pflanzsack. Was Sie beachten müssen, damit Sie sich im Spätsommer über frische Kartoffeln freuen können, lesen sie hier: Kartoffeln zuhause anbauen
Als Starkzehrer brauchen Kartoffeln immer wieder eine Düngergabe. Welcher Bio-Dünger wirklich gut ist, hören Sie in dieser Episode unseres Nachhaltigkeitspodcasts "Besser leben" (hier in der ARD Audiothek kostenlos downloaden und abonnieren)
https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/bio-duenger-welcher-bioduenger-ist-gut/bayern-1/12473265/