Kokoswasser Wirkung Wie gesund ist Kokoswasser?
Palmen, Südsee, Sonnenschein – Kokoswasser klingt nach Urlaub und exotisch-leichter Erfrischung. Aber ist der Drink wirklich so gesund, wie alle sagen?
Gesunder Drink
Grüne, unreife Kokosnüsse enthalten die begehrte, milchig-trübe Flüssigkeit, die bei uns mittlerweile seit einigen Jahren als „Kokoswasser“ oder „Kokosdrink“ im Supermarktregal zu finden ist. Besonders bei Sportlerinnen und Sportlern sowie Gesundheitsbewussten ist das Getränk längst kein Geheimtipp mehr.
Nicht zu verwechseln ist der Drink mit Kokosmilch – diese entsteht, wenn das Fruchtfleisch der Kokosnuss mit Wasser püriert und anschließend gesiebt wird. Kokosmilch wird gerne zum Kochen asiatischer Gerichte wie Suppen oder Currys verwendet.
Leichtes Getränk
Kokoswasser enthält von Natur aus wenig Zucker und kaum Fett und ist mit circa 20 kcal pro 100 Milliliter kalorienarm. Außerdem beinhaltet das Getränk viele verschiedene Nährstoffe und Mineralien wie Magnesium und Kalium. Allerdings ist Kokoswasser, wie oft behauptet, kein isotonisches Getränk.
Isotonische Getränke verfügen über eine ähnliche Mineralstoffzusammensetzung wie das menschliche Blut. So können die Mineralien schnell vom Körper aufgenommen werden. Gerade nach dem Sport werden die durch den Schweiß ausgeschwemmten Stoffe wieder zugeführt. Kokoswasser beinhaltet allerdings nur wenig Natrium und gehört damit nicht zu den isotonischen Getränken. Gerade nach dem Training oder körperlicher Arbeit eignen sich Apfelschorle oder mineralstoffreiches Wasser also besser, um geleerte Speicher im Körper wieder aufzufüllen.
Kokoswasser Gesundheit
Immer wieder ist zu lesen, dass Kokoswasser gegen Beschwerden wie Bluthochdruck, Übersäuerung, Nierensteine oder Magen-Darm-Infekte wirkt oder gar beim Abnehmen hilft. Es gibt allerdings keine repräsentativen Studien, die diesbezüglich irgendeine Wirksamkeit von Kokoswasser bestätigen.
"Kokoswasser ist ein Lebensmittel. Hier gibt die EU ganz klar vor, dass man keine Gesundheitsaussagen machen darf, die nicht belegt sind." erklärt Daniela Krehl, Ernährungswissenschaftlerin bei der Verbraucherzentrale Bayern.
Auch wenn Kokoswasser ein leckerer Durstlöscher ist, sollten gerade Menschen mit empfindlichem Magen aufpassen: Das reichlich vorhandene Magnesium kann bei hohem Konsum mit einem Liter und mehr mitunter zu Durchfällen führen.
Da Kokoswasser vom ALS (Arbeitskreis Lebensmittelchemischer Sachverständiger der Länder und des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) als Fruchtsaft eingestuft wird, darf es – außer Zitronensäure, die den Geschmack aber verfälschen würde und daher nicht beigemengt wird – keinerlei Zusätze beinhalten. Damit es sich besser hält, wird es lediglich pasteurisiert. Somit ist Kokoswasser in Maßen als gesundes Getränk für Zwischendurch absolut unbedenklich.
Kokoswasser teuer
Wenn man allerdings bedenkt, dass nur 200 ml des exotischen Drinks an die drei Euro kosten, geht der Genuss mit der Zeit ganz schön ins Geld. Wobei die Kokos-Bauern vor Ort nur einen Bruchteil der Einnahmen erhalten. Problematisch ist auch, dass die Kokosnüsse zumeist in Ländern entlang des Äquators, wie Indien, Sri Lanka oder Costa Rica, geerntet und verarbeitet werden und der Drink somit lange Transportwege zurücklegen muss. Außerdem sind die Kokoswasser-Verpackungen in der Regel Einwegverpackungen und sorgen für jede Menge Abfall. Aus ökologischer Sicht tun Sie der Umwelt also nichts Gutes, wenn Sie regelmäßig Kokos-Drinks kaufen.
Einfaches Leitungs- oder Mineralwasser, vielleicht versetzt mit einem Schuss heimischem Apfelsaft ist eine gesunde und schmackhafte Alternative, die auch noch den Geldbeutel schont.