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Kriebelmücke Wie Sie Bisse der Kriebelmücke erkennen und behandeln

Eine Fliege, die nicht sticht, sondern unsere Haut mit scharfen "Zähnchen" aufraspelt: die Kriebelmücke. Alles über Behandlung, Symptome und wie das Insekt aussieht.

Stand: 10.03.2025 |Bildnachweis

Eine junge Frau steht auf einer Wiese und kratzt sich genervt an einem Insektenstich | Bild: mauritius images / age fotostock / Beauty Photo Studio

Wie sieht die Kriebelmücke aus?

Die Kriebelmücke ist eine kleine buckelige Fliege mit scharfen Beißzähnen. Sie ist etwa zwei bis sechs Millimeter groß und sieht auf den ersten Blick aus wie eine ganz normale Fliege. Ursprünglich stammen die Insekten aus Skandinavien. Mittlerweile sind in Deutschland etwa 57 verschiedene Arten bekannt. Die meisten Kriebelmücken kommen auf dem Land in der Nähe von Flüssen und Bächen vor. Dort legen sie im Frühjahr ihre Eier ab. Da sich die Larven am besten bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit entwickeln, gibt es in heißen Sommern mehr Kriebelmücken. Eine Studie aus dem Jahr 2024, unter anderem von Forschenden der Universität Frankfurt, geht davon aus, dass sich Kriebelmücken in Zukunft bei uns stärker verbreiten werden.

"Zukünftige höhere Temperaturen könnten zu verkürzten Entwicklungszeiten, zu mehr Generationen pro Jahr und damit insgesamt zu einem häufigeren Auftreten von Kriebelmücken führen."

Erstautorin Sarah Cunze von der Goethe-Universität Frankfurt

Warum tut der Biss der Kriebelmücke so weh?

Klein und kaum spürbar, wenn sie auf unserer Haut landet - die Kriebelmücke.

"Weibliche Tiere raspeln mit scharfen 'Zähnchen' die Haut des Wirts auf und nehmen anschließend den sich dort bildenden Blutstropfen zu sich." - so schreiben die Forschenden in Frankfurt in ihrer Pressemitteilung. Die Mücken fliegen den Menschen geräuschlos an, ohne ein Gefühl von Berührung zu wecken. Im Gegensatz zu normalen Mücken sind Kriebelmücken sogenannte "Poolsauger" und keine "Stechsauger". Das bedeutet, dass die Mücke eine kleine Wunde in die Haut beißt, in der sich das Blut sammelt, das sie dann absaugt.

Kriebelmücken-Stiche - so gefährlich sind sie

Grundsätzlich sind Kriebelmücken nicht gefährlich. Allerdings steigt durch den direkten Kontakt der Kriebelmücke mit dem menschlichen Blut das Risiko für Infektionen. Häufig gelangen Bakterien erst durch Kratzen in die Wunde. Im schlimmsten Fall kann sich daraus eine Blutvergiftung entwickeln. Daher sollten Sie bei diesen Beschwerden dringend zum Arzt gehen:

"Symptome sind sehr starke Schwellungen oder rote Streifen, die sich von der Stichstelle zum Körper hin ausbilden. Noch schlimmer wären allgemein Symptome wie Fieber, Schüttelfrost und allgemeines Unwohlsein. Mit solchen Symptomen sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen. Auch Kreislaufreaktionen sollten Betroffene selbstverständlich zum Arzt führen."

Prof. Ulf Darsow, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der TU München

Schwellung beim Mückenstich - war das die Kriebelmücke?

Kurz nach dem Stich betäubt der Speichel der Mücke die Wunde und sorgt dafür, dass das Blut nicht gerinnt. Alles, was spür- und sichtbar bleibt, ist ein kleiner Blutpunkt. Nach ein paar Minuten allerdings kann der Biss einer Kriebelmücke sehr schmerzhaft werden. Schwellungen und kleine Blutergüsse sind die Folge. Die Blutergüsse entstehen durch das gerinnungshemmende Sekret der Kriebelmücke.

Hin und wieder kommt es auch zu allergischen Reaktionen auf die Stiche. Angst vor Übertragung ansteckender Krankheiten muss man bei diesem Insekt in unseren Breiten keine haben.

Kriebelmücken-Stich behandeln

Wenn Sie von einer Kriebelmücke gestochen werden, dann sollten Sie die Wunde kühlen. Auch anti-allergische Gele oder Cremes mit Hydrocortison können helfen, um den Juckreiz zu unterdrücken. Wichtig ist, den Stich nicht aufzukratzen, um Infektionen vorzubeugen.

Schutz vor Kriebelmücken

Die positive Nachricht: Kriebelmücken fliegen nie in Wohnungen oder Gebäude. Die Gefahr gebissen zu werden, besteht also nur draußen. Deshalb sollten Sie in der Natur und in der Nähe von Flüssen besonders vorsichtig sein. Wir empfehlen lange Kleidung und geschlossene Schuhe zu tragen. Denn Stoff können Kriebelmücken im Gegensatz zu normalen Mücken nicht durchdringen. Zusätzlich hilft auch normales Mückenschutzmittel.

Haben Sie auch schon die Bekanntnschaft mit einer Kriebelmücke gemacht? Was hat Ihnen nach dem Biss geholfen? Wir freuen uns, wenn Sie es uns als Sprachnachricht unter +49 151 19589000 schicken - oder einfach hier als Kommentar.

Fatale Folgen kann auch der Biss einer Zecke haben: Wie Sie eine Borreliose erkennen. Lesen Sie, wie Sie eine Zecke entfernen - und zwar richtig.

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Eine interessante Studie zum Thema Mücken stellen wir hier vor:

Gegen Insektenstiche: Mücken mögen Alkohol







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