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Kriebelmücke Wie Sie Bisse der Kriebelmücke erkennen und behandeln

Sie sticht nicht, sondern beißt: die Kriebelmücke. In heißen Sommern gibt es mehr von diesen Blutsaugern. Woran Sie die Kriebelmücke und ihre Bisse erkennen, wie sie behandelt werden und wie Sie sich schützen können.

Stand: 07.06.2024

Eine junge Frau steht auf einer Wiese und kratzt sich genervt an einem Insektenstich | Bild: mauritius images / age fotostock / Beauty Photo Studio

Kriebelmücke Aussehen

Die Kriebelmücke ist eine kleine buckelige Fliege mit scharfen Beißzähnen. Sie ist etwa zwei bis sechs Millimeter groß und sieht auf den ersten Blick aus wie eine ganz normale Fliege. Ursprünglich stammen die Insekten aus Skandinavien. Mittlerweile sind in Deutschland rund fünfzig verschiedene Arten bekannt. Die meisten Kriebelmücken kommen auf dem Land in der Nähe von Flüssen und Bächen vor. Dort legen sie im Frühjahr ihre Eier ab. Da sich die Larven am besten bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit entwickeln, gibt es in heißen Sommern mehr Kriebelmücken. Eine aktuelle Studie von Forscherinnen und Forschern aus Deutschland geht davon aus, dass sich Kriebelmücken in Zukunft bei uns stärker verbreiten werden.

So beißt die Kriebelmücke

Klein und kaum spürbar, wenn sie auf unserer Haut landet - die Kriebelmücke.

Grundsätzlich beißen Kriebelmücken am liebsten Weidevieh, Kühe und Pferde. Hin und wieder erwischt es aber auch Menschen. Das Problem: Die Mücken fliegen den Menschen geräuschlos an, ohne ein Gefühl von Berührung zu wecken. Im Gegensatz zu normalen Mücken sind Kriebelmücken sogenannte "Poolsauger" und keine "Stechsauger". Das bedeutet, dass die Mücke eine kleine Wunde in die Haut beißt, in der sich das Blut sammelt, das sie dann absaugt.

Kriebelmücken-Stiche - so gefährlich sind sie

Grundsätzlich sind Kriebelmücken nicht gefährlich. Allerdings steigt durch den direkten Kontakt der Kriebelmücke mit dem menschlichen Blut das Risiko für Infektionen. Häufig gelangen Bakterien erst durch Kratzen in die Wunde. Im schlimmsten Fall kann sich daraus eine Blutvergiftung entwickeln. Daher sollten Sie bei diesen Beschwerden dringend zum Arzt gehen:

"Symptome sind sehr starke Schwellungen oder rote Streifen, die sich von der Stichstelle zum Körper hin ausbilden. Noch schlimmer wären allgemein Symptome wie Fieber, Schüttelfrost und allgemeines Unwohlsein. Mit solchen Symptomen sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen. Auch Kreislaufreaktionen sollten Betroffene selbstverständlich zum Arzt führen."

Prof. Ulf Darsow, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der TU München

Kurz nach dem Stich betäubt der Speichel der Mücke die Wunde und sorgt dafür, dass das Blut nicht gerinnt. Alles, was spür- und sichtbar bleibt, ist ein kleiner Blutpunkt. Nach ein paar Minuten allerdings kann der Biss einer Kriebelmücke sehr schmerzhaft werden. Schwellung und kleine Blutergüsse sind die Folge. Die Blutergüsse entstehen durch das gerinnungshemmende Sekret der Kriebelmücke.

Hin und wieder kommt es auch zu allergischen Reaktionen auf die Stiche. Angst vor Übertragung ansteckender Krankheiten muss man bei diesem Insekt in unseren Breiten keine haben.

Kriebelmücken-Stich behandeln

Wenn Sie von einer Kriebelmücke gestochen werden, dann sollten Sie die Wunde kühlen. Auch anti-allergische Gele oder Cremes mit Hydrocortison können helfen, um den Juckreiz zu unterdrücken. Wichtig ist, den Stich nicht aufzukratzen, um Infektionen vorzubeugen.

Schutz vor Kriebelmücken

Die positive Nachricht: Kriebelmücken fliegen nie in Wohnungen oder Gebäude. Die Gefahr gebissen zu werden, besteht also nur draußen. Deshalb sollten Sie in der Natur und in der Nähe von Flüssen besonders vorsichtig sein. Wir empfehlen lange Kleidung und geschlossene Schuhe zu tragen. Denn Stoff können Kriebelmücken im Gegensatz zu normalen Mücken nicht durchdringen. Zusätzlich hilft auch normales Mückenschutzmittel.

Eine interessante Studie zum Thema Mücken stellen wir hier vor:

Gegen Insektenstiche: Mücken mögen Alkohol

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