Wirklich "nur noch 1 lieferbar"?

"Nur noch 1 lieferbar" oder "der Rabatt gilt nur für kurze Zeit" - das liest man in Onlineshops häufig. Oft hat man als Kunde aber den Eindruck, das könne nicht stimmen. Wie kann ich als Kunde überprüfen, ob der Onlinehändler tatsächlich nur noch ein Stück des Produkts auf Lager hat? Wir haben bei der Verbraucherzentrale Bayern nachgefragt, die uns sagte, dass es für Käuferinnen und Käufer nur schwer feststellbar ist. Man könne natürlich verrsuchen, mehr Stücke als angegeben in den Warenkorb zu legen, doch selbst das sei nur bedingt aussagekräftig, denn ein verbindlicher Kaufvertrag kommt erst dann zustande, wenn man die Bestellung abgeschickt hat und der Verkäufer den Kauf bestätigt hat.

Künstliche Verknappung - legal?

Ist diese Taktik, den Kunden mit begrenzten Stückzahlen oder kurzen Rabattzeiten unter Druck zu setzen, denn überhaupt legal? Ja, wenn die Angaben stimmen. Nein, wenn mit falschen Angaben geworben wird. Denn wenn ein Onlinehändler mit falschen Angaben werben würde, wäre das ein Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, § 5 OWG.

Aber wie soll man das nachweisen? Als Verbraucherin oder Verbraucher könne man, um sich dagegen zu wehren, den Sachverhalt der Verbraucherzentrale oder der Wettbewerbszentrale melden - allerdings müsse man den Vorgang sehr genau nachweisen und dokumentieren - zum Beispiel mit Screenshots. Dem Online-Händler würde dann zuerst eine Abmahnung erteilt. Wenn er dann eine Unterlassungserklärung abgibt, ist das gut. Wenn nicht, müsse man vor Gericht klagen.

Der Rat des Verbraucherschutzes: Lassen Sie sich beim Kauf nicht unter Druck setzen und vergleichen Sie in Ruhe die Preise. Und: Rabatte gibt es auch immer wieder.

Sie wollen alte Kleidung verkaufen? Dann haben wir im Link ein paar Infos für Sie.