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Mückenstiche entzündet Gerötete Mückenstiche mit Kuli umranden

In diesem Sommer plagen uns die Mücken besonders. Wird man gestochen, ist es fast unmöglich, nicht zu kratzen. Woran Sie erkennen, dass sich der Stich ernstlich entzündet hat, das lesen Sie hier.

Stand: 01.07.2024

Frau sprüht sich beim Wandern mit Anti-Mücken-Spray ein, im Umfeld ein Mückenschwarm | Bild: mauritius images / Zbynek Pospisil / Alamy / Alamy Stock Photos

Ist der Mückenstich frisch, lindern Stichheiler, die mit Hitze funktionieren, den Juckreiz. Es gibt mittlerweile auch welche, die man an sein Handy stecken kann. Tritt nach einem Stich eine starke Schwellung auf, kann es sein, dass man allergisch reagiert. So einen Stich sollte man sich beim Hausarzt oder der Hausärztin beurteilen lassen, wenn man das erste Mal so auf einen Insektenstich reagiert.

Insektenstich entzündet


Was aber, wenn sich ein Insektenstich nach einiger Zeit – und wahrscheinlich einigem Kratzen – entzündet? Dann sollte man den Stich kühlen, gut beobachten und bei einer Rötung, die sich ausbreitet, zu Arzt oder Ärztin gehen.
Prof. Dr. Jörg Schelling vom Bayerischen Hausärzteverband sieht stark entzündete Stiche immer wieder in seiner Praxis: "Natürlich ist es zum Glück so, dass die meisten Patienten mit Infektionen rechtzeitig in die Praxis kommen und man sie mit Kühlung, mit Antibiotikum, mit Lokaltherapie mit Salben behandeln kann. Man sieht es aber doch regelmäßig, dass sich solche Entzündungen, weil man vielleicht nicht darauf achtet oder weil man beruflich oder privat eingespannt ist, sich sehr viel weiterentwickelt haben." Besonders Menschen, deren Immunsystem durch Medikamente oder durch chronische Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes belastet ist, sind häufiger betroffen: "Bei diesen Patienten kann sich ein Keim, der bei einem immungesunden Menschen gar nicht so viel Schaden anrichten kann, innerhalb von kurzer Zeit, also von Stunden oder Tagen sehr viel schneller ausbreiten. Eben, weil das Immunsystem nicht so viel entgegensetzen kann."

Mückenstich stark gerötet

So einen entzündeten Stich sollte man gut beobachten, denn es könnte sich eine Sepsis, also eine sogenannte Blutvergiftung, entwickeln. Früher hat man gesagt, man erkenne eine beginnende Blutvergiftung, wenn deutliche rote Striemen von der Wunde ausgehen, die Richtung Herz zeigen. Das ordnet unser Experte so ein: "Wenn sich die Rötung von der Wunde weit erstreckt und sich am Arm oder am Bein nach oben entwickelt, kann das ein Hinweis auf die früher sogenannte Blutvergiftung sein. Dass einzelne Gefäße richtig rot unter der Haut hervorschimmern, das sind schon Zeichen, auf die man achten und die man ernst nehmen sollte."
Sein Tipp: Mit einem Stift, der sich nicht so leicht abwaschen lässt, also einem Kuli oder einem wasserfesten Folienstift, die gerötete Einstichstelle umranden und dann am nächsten Tag nachzusehen, ob die Rötung sich vergrößert hat. Man kann die Stelle aber auch mit dem Smartphone fotografieren.

Infizierter Mückenstich wann zum Arzt

Mit dem Stich (nochmals) zum Arzt oder zur Ärztin sollte man gehen, "wenn man sieht, dass trotz Therapie – also, wenn man zum Beispiel schon ein Antibiotikum vom Hausarzt oder Hausärztin bekommen hat – die Rötung zunimmt, auch darunter."


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