Orchideen Pflege Mit diesen Tipps haben Sie mehr von Ihrer Orchidee
Wie erkenne ich eine gesunde Orchidee? Und warum sollte ich immer Zimt zur Hand haben? Wertvolle Tipps von der Pflanzenexpertin rund um Kauf und Pflege von Orchideen.
Was sollte man beim Orchideen-Kauf beachten?
- Stehen die Orchideen im zugigen Eingangsbereich des Geschäfts? Dann sollten Sie auf den Kauf verzichten. Davon erholen sich die Pflanzen selten und gehen nach dem Kauf meist schnell ein.
- Dasselbe gilt für den Fall, dass Orchideen nicht eingepackt sind: Einmal der kalten Luft ausgesetzt nimmt die Pflanze Schaden - der mag vielleicht nicht gleich sichtbar sein, äußert sich aber wenige Zeit später in gelb werdenden und abfallenden Blättern.
Gute Orchideen erkennen
- Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Blätter der Orchidee schön saftig, prall und grün sind.
- Auch die Wurzeln sollten Sie näher betrachten: Sehen diese matschig aus, dann sollten Sie von einem Kauf absehen.
- Hat die Orchidee kaum Knospen, sondern nur offene Blüten, haben Sie nur kurz Freude an der Pflanze, da keine neuen Blüten nachkommen.
- Ein Trieb, der mitten aus dem Herz der Orchidee kommt - also mitten aus den Blättern - kann ein Hinweis auf eine überaltete oder falsch gezogene Pflanze sein. Wer solche Orchideen kauft, hat wenige Zeit später nur noch den Trieb und keine Blätter mehr. Ohne Blätter kann die Pflanze leider nicht überleben.
- Faustregel: Sehen Sie sich vor dem Kauf die Pflanze genau an. Hat sie viele Knospen, gesunde Blätter, gute Wurzeln und kommt kein Trieb aus der Mitte, dann können Sie die verpackte Orchidee mitnehmen.
Das ist ein normaler Alterungsprozess. Warten Sie ab, bis das Blatt braun und trocken ist, dann lässt es sich ganz leicht entfernen. Nicht schon vorher abschneiden.
Wann sollte man seine Orchideen umtopfen?
"Nicht vor Februar umtopfen. Günstig ist der März, da gibt es mehr Licht und die Orchideen fangen wieder an zu wachsen."
Pflanzenexpertin Karin Greiner
Sollten Sie beim Umtopfen eine Wurzel verletzen, kann der Zimt-Trick helfen: Wurzel kurz in Zimt stupsen, zum Desinfizieren. Alternativ geht auch Holzasche. Mehr zum Umtopfen von Orchideen hier.
Wie gießt man eine Orchidee richtig?
Orchideen gießt man nicht, man taucht sie. Die Pflanzen stehen ja nicht in feinkrümeliger Erde, sondern in einem speziellen Substrat aus Rindenbrocken und anderen Bestandteilen wie Moos, Kork, Nussschalen und Laub sowie Steinwolle, Sand, Schaumstoff oder Styropor. Dieses grobe Material nimmt Feuchtigkeit nur sehr langsam an. Wenn Sie die Orchidee in zimmerwarmes, kalkfreies Wasser tauchen und etwa zehn Minuten darin stehen lassen, können sich die Rindenbrocken und die Wurzeln vollsaugen. Danach gut abtropfen lassen und zurück in den Übertopf.
Warum wirft die Orchidee Blütenknospen ab?
Wahrscheinlich hat die Orchidee krasse Temperatur-Unterschiede erlebt. Sie mag es gar nicht, wenn’s zwischen mollig-warm und eisig-kalt wechselt. Deshalb sollten Sie Zugluft vermeiden und die Orchidee beim Lüften vom Fenster wegstellen. Weitere Gründe für Knospenabwurf können sein: Lichtmangel, zu trockene Zimmerluft, zu wenig Frischluft oder Zigarettenrauch. Auch reifende Früchte oder Schnittblumen in der Nähe können die Ursache sein. Sowohl Früchte wie Blumen sondern ein Reifegas ab, das die Orchidee zum aktiven Abwurf ihrer Knospen veranlasst.
Läuse auf Orchidee - was hilft?
"Schildläuse sowie Woll- und Schmierläuse, die sich unter einem "Schild" aus Wachsfäden verstecken, tauchen leider immer wieder an Orchideen auf", erklärt Pflanzenexpertin Karin Greiner. Sehr häufig schleppt man die Plage zusammen mit neu gekauften Orchideen nach Hause. Oder sie breiten sich explosionsartig aus, wenn die Wachstumsbedingungen für die Orchideen nicht optimal sind, wie zum Beispiel im Winter. "Abkratzen, abschaben, abstreifen heißt die Devise, wenn man einen Befall bemerkt", so Greiner. Und: "Unbedingt befallene Orchideen isolieren, um andere nicht anzustecken. Wachsam und hartnäckig bleiben und die Behandlung oft wiederholen."
Anti-Läusemittel selbst gemacht
Mischen Sie sich eine Lösung aus 300 ml kalkfreiem (abgekochtem), zimmerwarmem Wasser, 1 Teelöffel Raps- oder Olivenöl und einem Tropfen Spülmittel, dazu 5 Tropfen Teebaumöl. Alles kräftig verrühren. Wattestäbchen in die Lösung tauchen und die Läuse damit betupfen. NICHT die Orchidee damit besprühen. Oder mit einem Pinsel auf die Läuse auftragen. Die Orchideenblätter möglichst nicht benetzen - wenn doch, dann darauf achten, dass kein Sonnenlicht direkt darauf fällt, sonst können die Blätter absterben. Am nächsten Tag lassen sich die Läuse, deren Wachsschild jetzt aufgeweicht ist und die betäubt sind, abwischen. Diese Behandlung müssen Sie alle 3 bis 4 Tage wiederholen, bis keinerlei Läuse mehr zu entdecken sind.
Der Fachhandel bietet sogenannte systemische Mittel an. Diese Pflanzenschutzmittel werden als Stäbchen oder Zäpfchen in das Substrat gesteckt bzw. als Granulat in Wasser aufgelöst und beim Gießen verabreicht. Die Wirkstoffe werden von den Orchideen über die Wurzeln aufgenommen und mit dem Pflanzensaft überall im Pflanzenkörper verteilt. Aber Achtung: Viele dieser systemischen Mittel enthalten zugleich Nährstoffe, diese wiederum können die Orchideenwurzeln regelrecht verbrennen. Außerdem lösen sich die Stäbchen nur in feinkörniger Orchideenerde auf, nicht in bröckeligem Substrat. Verwenden Sie ausschließlich Pflanzenschutzstäbchen, die keinen Düngerzusatz enthalten! Beachten Sie auch, dass diese Mittel nur begrenzt angewendet werden dürfen - zwischen den Behandlungen müssen große zeitliche Abstände liegen (siehe Gebrauchsanweisung auf der Packung!).
Soll man die Orchidee zurückschneiden?
Verblühte Triebe sollten Sie zurückschneiden. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man schneidet den verblühten Trieb bis zu einem schlafenden Auge, einem Knotenpunkt des Triebs, zurück - dann wird man schnell wieder mit Blüten belohnt. Der Nachteil bei dieser Methode ist, dass dieser Vorgang der Orchidee viel Energie abverlangt. Sie werden bei diesem Verfahren nicht alt.
Oder Sie schneiden zusätzlich auch den Trieb komplett zurück. Dadurch verschaffen Sie der Orchidee eine Ruhephase. Sie sammelt neue Kräfte und treibt dann wieder aus, wenn sie dazu bereit ist. Bei diesem Verfahren halten Orchideen länger, so Pflanzenexpertin Karin Greiner.
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