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Störche Sehen Sie gerade auch so viele Störche?

Auf Feldern und Wiesen sind sie in Scharen unterwegs: die Störche. Sie machen sich bereit für den Flug in den Süden. Doch wo überwintern Störche eigentlich? Und gibt es wieder mehr Störche in Deutschland?

Stand: 30.08.2024

Ein Storch am See in Bayern  | Bild: mauritius images / David & Micha Sheldon / imageBROKER

Auf Feldern, Wiesen, an Seen und Flüssen - Störche sind in Scharen zu sehen. In ganzen Trupps sind sie unterwegs und machen sich auf den Weg in den Süden. Doch wo ziehen die Störche hin? Wir haben bei Oda Wieding nachgefagt, sie ist Weißstorch-Expertin beim Landesbund für Vogel- und Naturschutz, kurz LBV.

Wo überwintern Störche?

Weißstörche ziehen Ende August bis Mitte September entweder ans Mittelmeer nach Westafrika oder nach Ost- und Südafrika. In dieser Zeit machen sie sich die Thermik zunutze. An heißen Tagen kreisen sich Störche durch die warme aufsteigende Luft hoch wie Segelflieger. Das ist sehr kraftsparend und nicht so anstrengend, wie der Ruderflug, erklärt Oda Wieding.
Einzelne Vögel bleiben auch hier und viele fliegen schon gar nicht mehr bis nach Afrika, sondern bleiben in Spanien auf den dortigen Müllkippen. Das hat zur Folge, dass mehr Vögel überleben und wieder zu uns zurückkommen, so die Expertin.

Gibt es wieder mehr Störche in Deutschland?

Der Flug nach Afrika ist für die Störche nicht nur anstrengend, sondern auch gefährlich. So sterben einige Tiere an Stromleitungen oder werden in Afrika von irgendeinem Beutegreifer gerissen.Das sind nur zwei der unzähligen Gefahrenquellen für Störche auf dem Weg nach Afrika, erklärt Oda Wieding vom LBV. Wenn die langbeinigen Vögel also nur bis nach Spanien fliegen, ist der Weg weniger beschwerlich und die Bedrohungen etwas kleiner und so schaffen es mehr Vögel als früher wieder zurück zu uns.

Wieviele Störche gibt es in Deutschland?

Laut Weißstroch-Expertin Oda Wieding gibt es derzeit in Deutschland rund 1.200 Brutpaare.

Kann man Störche irgendwie unterstützen?

Nein, sagt die Expertin ganz klar. Die Tiere kommen wunderbar selbst zurecht. Am besten man lässt sie in Ruhe, leint seinen Hund an und betrachtet die Vögel aus der Ferne. Und wer im Winter Störche in seiner Nähe entdeckt, der sei versichert, die Tiere wissen ganz genau, welche Wiesen noch Mäuse bieten, so Oda Wieding. Störche haben zudem einen Umkreis von bis zu 30 Kilometern, in dem sie nach Nahrung suchen. Sie kennen somit jede Müllkippe, jede Kompostanlage und das entsprechende Mäuseangebot, so die Expertin.

In dieser Episode der Blauen Couch spricht Biologe und Vogelschützer Norbert Schäffer über die Bewohner in unseren heimischen Gärten:

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/norbert-schaeffer-biologe-und-vogelschuetzer-ueber-die-bewohner-in-heimischen-gaerten/bayern-1/12389119/


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