Bayern 1


6

Vogel Nahrungssuche Wie findet der Vogel den Wurm unter der Erde?

Wie finden unsere Gartenvögel ihr Futter? Zum Beispiel den Wurm oder das Insekt unter der Erde? Wie Vögel bei der Nahrungssuche vorgehen, das hat uns Angelika Nelson vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) erklärt.

Stand: 28.05.2024

Amsel-Männchen zieht einen Regenwurm aus einer Wiese | Bild: mauritius images / Paul sawer / Alamy / Alamy Stock Photos

Eine Amsel hüpft durch den Garten. Plötzlich hält sie den Kopf schief und wenige Sekunden später zieht sie einen Wurm aus dem Rasen. Wie schafft sie das? Dazu sagt Angelika Nelson vom Landesbund für Vogelschutz im Interview mit BAYERN 1: "Vögel sehen recht gut. Sie reagieren vor allem auf Bewegungen. Wenn sich da irgendwo etwas rührt, dann gehen sie der Bewegung nach und packen das mit dem Schnabel."

Singvögel hören sehr gut

Außerdem hören sie auch exzellent. "Vögel hören sehr gut. Wenn sich ein Wurm oder ein Insekt im Laub bewegt, dann raschelt das und die Vögel hören das." Doch nicht nur, was auf dem Rasen und im Gebüsch vor sich geht, hören sie, auch Würmer, die sich knapp unter der Erde bewegen, entgehen ihrem Gehör nicht. "Wenn Würmer knapp unter der Erdoberfläche graben oder sich durchfressen, wie Regenwürmer das so tun, das hören Vögel", so Angelika Nelson.

Tastnerven am Vogelschnabel

Einige Vogelarten sind aber sogar noch besser für die Nahrungssuche ausgerüstet. "Manche Vogelarten haben an der Schnabelspitze Tastnerven. Wie zum Beispiel die Waldschnepfe, die mit ihrem Schnabel unter dem Laub ertastet, ob sich da etwas Fressbares verbirgt."

Eine Waldohreule - sie sind nach dem Waldkauz die zweithäufigste Eulenart in Bayern.

Auch, wenn man sie bei Singvögeln nicht sieht: Vögel besitzen Ohren. "Die sitzen an der Seite vom Kopf, haben aber nicht so deutliche Ohrmuscheln wie wir, sondern die Ohren sind gut unter den Federn versteckt." Da gibt es die verschiedensten Anpassungen bei den Vögeln. "Besonders bei Eulenvögeln, die ja besonders gut hören müssen, sind die Ohren auch leicht versetzt, sitzen also nicht symmetrisch am Kopf. Dadurch ist ihr räumliches Hören noch einmal viel, viel besser. Dadurch können sie bei völliger Dunkelheit eine Maus entdecken, die da raschelt."

Hören Sie in unserem Interview-Podcast Blaue Couch mit Vogelschützer Norbert Schäffer, was wir in unseren Gärten Gutes tun können für Singvögel und andere Lebewesen. Den Podcast können Sie in der ARD Audiothek kostenlos downloaden und abonnieren.

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/norbert-schaeffer-biologe-und-vogelschuetzer-ueber-die-bewohner-in-heimischen-gaerten/bayern-1/12389119/


6