Supernova Riesenstern Beteigeuze - wann verglüht er?
Seit der Antike richten sich die Menschen nach ihm. Der Riesenstern Beteigeuze war fast schon totgesagt, erholte sich aber. Jetzt gibt es wieder Schwankungen und Spekulationen über sein mögliches Ende. Warum das so ist, erfahren Sie hier.
2019 und 2020 war Beteigeuze, ein roter Riese im Sternbild des Orion, so dunkel wie noch nie. Experten waren sich einig: Er stehe kurz vor der Supernova. Doch dann kam es anders und Beteigeuze leuchtet auch 2024 wieder hell am Firmament. Der Riesenstern Beteigeuze ist 1.000 mal größer und strahlt 55.000 mal heller als unsere Sonne, doch früher oder später wird er definitiv verglühen und das könnte wochenlang zu sehen sein. Bei der Supernova eines roten Riesen kann es sein, dass der Stern wochenlang so hell wie der Mond am Himmel erscheint und auch tagsüber noch so hell leuchtet, dass man ihn sehen kann.
Warum ist dieser Stern so besonders?
Der Beteigeuze gehört zum Sternbild des Orions, wo er auch der Schulterstern genannt wird. Schon in der Antike richteten sich die Menschen nach diesem besonders hellen Stern und nannten ihn den Ankündiger. Seiner Größe verdankt dieser Riesenstern auch seinen Namen, der aus dem Arabischen stammt und die Hand der Riesen bedeutet.
Was passiert am Lebensende eines Riesensterns?
Am Ende eines roten Riesen beginnt der Stern zu pulsieren. Er atmet, das heißt, er wird größer und kleiner und dadurch scheint er heller und dunkler. Eben dieses Phänomen konnte man zwischen März 2019 und Anfang 2020 vermehrt am Sternenhimmel bei Beteigeuze feststellen. Für die Wissenschaft war das ein klarer Hinweis auf das Ende des Sterns. Doch in der Zwischenzeit hat sich Beteigeuze wieder erholt und es gibt keine Hinweise auf eine bevorstehende Supernova. Jedoch schwankt die Helligkeit des roten Riesen wieder und das recht unregelmäßig, was es schwer macht, Vorhersagen zu treffen, aber auch für erneute Spekulationen sorgt.
Wann kommt es zur Supernova?
Wann genau Beteigeuze verglühen wird oder ob er vielleicht sogar schon verglüht ist, das können Experten, Ulrich Walter, Professor für Raumfahrttechnik an der TU München, nicht beantworten. Das kann morgen sein oder erst in einer Million Jahren. Dadurch, dass der sterbende Riesenstern 600 bis 700 Lichtjahre von uns entfernt ist, kann es auch sein, dass Beteigeuze schon implodiert ist, wir es nur noch nicht gesehen haben, da das Licht noch nicht bei uns angekommen ist.
Was passiert, wenn es zur Supernova kommt?
Wenn ein roter Riese stirbt, dann kommt es zu einer Supernova. Einer gewaltigen Explosion. Das heißt, der Stern verglüht und es kommt zu einem gigantischen Blitz, den man auch bei Tag wahrnehmen kann. Das Hellste, was am Firmament entstehen kann, ist die Supernova, bei der die tausendfache Gesamt-Strahlen-Energie aller Sterne unserer Milchstraße freigesetzt wird. Danach bleibt nur noch ein Schwarzes Loch. Ein Nichts mit viel Masse, das für uns aber nicht sichtbar ist.
Hat eine Supernova Auswirkungen auf uns?
Im Fall von Beteigeuze hat so eine Supernova kaum Auswirkungen auf uns, so Professor Ulrich Walter. Dazu ist der Stern zu weit von uns entfernt. Für den Zeitraum von ein paar Tagen bis Wochen würde die UV-Schicht der Erde etwas beeinträchtigt werden, wodurch die UV-Strahlung zunehmen würde. Das hieße, dass man sich in diesem Zeitraum etwas besser eincremen sollte.
Auf der Blauen Couch sprach Astronaut und Physiker Ulrich Walter über die Schönheit des Alls und warum er Weltraumtourismus gut findet:
https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/physiker-ulrich-walter-das-eigene-sehen-veraendert-das-denken/bayern-1/10313493/