Tiere verschenken Tiere zu Weihnachten: Nur im Ausnahmefall eine gute Idee
Haustiere, die unterm Weihnachtsbaum noch freudig begrüßt werden, landen häufig nur ein paar Monate später im Tierheim. In den meisten Fällen sind Tiere als Weihnachtsgeschenk keine gute Idee - es gibt allerdings eine Ausnahme.
Jedes Jahr nach Weihnachten sind die Tierheime besonders voll. Der Grund: Überforderte Tierbesitzer, die ihre Entscheidung bereuen. "Häufig sind es spontane Geschichten, das Kind quengelt rum, die Eltern denken zum ersten Mal darüber nach und schenken ein Haustier", sagt Judith Brettmeister vom Tierschutzverein München. Rund 30 Prozent mehr Tiere muss das Münchner Tierheim nach den Feiertagen unterbringen.
"Ein Tier ist kein Pullover und kein Spielzeug, keine Sache, die ich einfach umtauschen kann, wenn sie nicht passend ist oder nicht gefällt."
Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbunds
Insbesondere wenn Eltern nach einiger Zeit merken, dass der Großteil der täglichen Aufgaben an ihnen hängenbleibt, wird einigen die Arbeit schnell zu viel. Oder der Urlaub steht an und es findet sich niemand für die Betreuung. Zwar landen sehr viele ausgesetzte Tiere im Tierheim, deren Geschichte nicht bekannt ist. Manchmal ist es aber auch eindeutiger: "Oft sind es dann sehr junge Tiere und Besitzer, die sagen, dass sie überfordert sind", sagt Brettmeister. Das traurige Ende eines unüberlegten Geschenks.
Genaue Planung vor der Anschaffung
Denn egal ob Hund, Katze oder Wellensittich - wer ein Tier anschafft, muss bereit sein, die Verantwortung für dieses Lebewesen zu tragen und das solange es lebt. Dazu gehört, sich ganz explizit zu fragen, ob die Bedürfnisse des Tieres in der Familie erfüllt werden können. Dazu kommen die Planung, wie mögliche Kosten gedeckt werden können, die auf Haustierbesitzer zukommen. Futter und Impfungen sind die eine Sache. Aber wenn ein Tier krank wird und eine Operation ansteht, kann das schon deutlich teurer werden.
Sind diese Fragen geklärt, spricht auch nichts dagegen das Tier an Weihnachten zu sich zu holen. "Im Tierheim geben wir die Tiere ohnehin erst nach einem Kennenlernen ab, Welpen nur nach einer Vorkontrolle", sagt Judith Brettmeister.
Wer allerdings sicher ist, dass er ein Tier bei sich aufnehmen will, sollte noch über einen anderen Zeitpunkt nachdenken: die Zeit nach den Festtagen. Denn dann ist die Zahl der Tiere in den Heimen, die sich über neue Besitzer freuen, besonders groß.
Was Sie vor der Anschaffung eines Haustiers bedenken sollten:
- Erlaubt der Vermieter die Haltung in Haus oder Wohnung?
- Gibt es in der Familie Allergien gegen Tierhaare?
- Können Sie dem Tier eine artgerechte Haltung bieten? Dazu zählen auch die Versorgung in der Urlaubszeit, die Deckung von Kosten für medizinische Behandlung und natürlich täglicher Auslauf, Beschäftigung und die räumlichen Voraussetzungen.