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Tränende Augen bei Wind Warum muss ich bei Wind immer "weinen"?

Fast alle kennen die Situation, dass die Augen im Freien anfangen zu tränen, wenn es windig ist und oft auch kälter. Das kann lästig und unangenehm sein. Aber die Augen schützen sich nur selbst.

Stand: 20.03.2024

Frau reibt sich beide Augen. | Bild: mauritius images  Michael Heim  Alamy  Alamy Stock Photos

Unsere Augen sind sehr empfindlich und schützen sich deshalb selbst. Wir kennen diesen Moment fast alle: Wenn ein Fremdkörper ins Auge gerät und sei er noch so klein, ist das wirklich sehr unangenehm, es tut weh und das Auge tränt stark. Es versucht, den Fremdkörper durch die Flüssigkeit aus dem Auge herauszuschwemmen.

Tränen schützen das Auge vor Gefahr

Tränen sind eine Schutzreaktion der Augen. Und dieser Mechanismus setzt auch ein, wenn stärkerer Wind oder Kälte auf die Oberfläche des Auges treffen, sagt Dr. Daniel Pleger, erster Vorsitzender des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands e.V.: "Die Oberfläche des Auges ist sehr stark bzw. dicht von Nerven versorgt, sodass eine sehr hohe Empfindlichkeit besteht. Kommt es zu einer Reizung dieser Nerven, z. B. durch einen Fremdkörper oder auch durch starken Wind bzw. Kälte, kommt es zu einer vermehrten Tränenproduktion. Bei einem Fremdkörper haben diese Tränen einen "Spüleffekt". Da das Auge aber die Art der Reizung kaum unterscheiden kann, ist der Tränenfluss bei Reizung quasi immer gleich."

Tränen abstellen geht nicht

Tränen kommen reflexartig und können nicht gesteuert werden. Reiben und andere Maßnahmen ändern daran nichts, verstärken das Gefühl der Reizung höchstens. Die einzige Möglichkeit, den Tränenfluss zu stoppen, ist, den Reiz zu beenden. Schließen Sie also die Augen, drehen Sie sich aus dem Wind oder setzen Sie eine Brille auf, die ausreicht, um die Augen vor Wind zu schützen. Das ist besonders Radlern für windige und kalte Jahreszeiten zu empfehlen.

Empfindliche Augen tränen leichter

Ist die Augenoberfläche schon trocken, kommt es eher zur Reizung der Nervenzellen. Dem können Sie vorbeugen, sagt Dr. Pleger: "Daher können befeuchtende Augentropfen die "Ausgangslage" verbessern und das Auge besser auf derartige Witterungen vorbereiten. Zur Befeuchtung eignen sich in diesem Zusammenhang Tränenersatzmittel mit einem höheren Lipid-, also Fettanteil, der bei tränenden Augen häufig reduziert ist."

Nicht alle Maßnahmen sind sinnvoll

Vermeiden Sie es, die Augen häufig mit Leitungswasser zu spülen, sagt der Augenarzt, das kann den Tränenfilm stören. Umschläge mit Teebeuteln sind keine gute Idee und abgelaufene Augentropfen sollten Sie nicht mehr verwenden.
Treten die "Beschwerden" häufiger auf oder es zeigen sich Sehbeeinträchtigungen, sollten Sie auf jeden Fall einen Augenarzt aufsuchen: "Wenn die Augen einmalig bei einem starken Wind tränen und danach keine Symptome mehr vorhanden sind, ist in der Regel nichts weiter zu beachten."

Die Augen sollten wir wirklich gut schützen. Deshalb sollten Sie bei Sonne auch immer eine Sonnenbrille tragen. Warum und welche Sonnenbrille gut ist, erfahren Sie in unserem Artikel zur Sonnenbrille.

Im BAYERN 1 Podcast "Besser leben" erklärt die Dermatologin Dr. Yael Adler, weshalb wir auf viele Kosmetika verzichten können und wie man die so genannten Parabene, Konservierungsstoffe in Cremes erkennen und sie beim Einkauf meiden kann. Alle "Besser leben"-Podcasts Sie in der ARD Audiosthek. Am besten gleich abbonieren.

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