Unterschied Marmelade Konfitüre Wieviel Frucht muss in der Marmelade sein?
Marmelade, Konfitüre, Fruchtaufstrich und Gelee finden sich auf fast jedem Frühstückstisch. Obwohl sie alle aus Früchten hergestellt sind, gibt es dennoch deutliche Unterschiede.
Etwa 75 Prozent der Deutschen essen mehrmals pro Monat Marmelade - sie zählt seit Jahren zu den beliebtesten Brotaufstrichen. Auf dem zweiten und dritten Platz folgen mit Abstand erst Honig und Nuss-Nougat-Cremes mit fünfzig und knapp 40 Prozent. (Quelle Statista, Ranking der beliebtesten Arten von Brotaufstrich (Konsum mindestens mehrmals im Monat) in Deutschland in den Jahren 2017 bis 2020)
Marmelade ist eine Mischung aus pürierten oder zerkleinerten Früchten und Zucker, die durch Kochen eine dickflüssige Konsistenz bekommen. Die enthaltenen Fruchtstücke sind meist größer und geben der Marmelade ihre charakteristische Textur und Farbe. Aber: Außerhalb von lokalen Wochen- oder Bauernmärkten darf der Begriff eigentlich kaum verwendet werden. Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale Bayern erklärt: "Der Begriff Marmelade ist im Lebensmittelrecht für Erzeugnisse aus Zitrusfrüchten vorgesehen." Deshalb bekommen Sie im Supermarkt auch Erdbeer-Konfitüre statt Marmelade.
Neue Vorgabe für Fruchtanteil
Am 30. Januar 2024 einigten sich Europaparlament und Mitgliedstaaten auf neue Richtlinien für den Brotaufstrich. Für Marmelade schreibt Brüssel künftig einen deutlich höheren Fruchtgehalt von 450 Gramm pro Kilogramm vor. Marmelade mit der Kennzeichnung "Extra" muss sogar zur Hälfte aus Früchten bestehen. Dadurch soll der Zuckergehalt in den Produkten sinken.
Am beliebtesten in Deutschland ist übrigens Erdbeermarmelade oder -konfitüre. Dieses Rezept kommt sogar ohne Gelierzucker aus.
Was ist Konfitüre?
Konfitüre besteht aus ganzen oder zerkleinerten Früchten, die wie auch die Marmelade mit Zucker gekocht werden, bis sie die typische Konsistenz erreichen. Im Vergleich zur Marmelade sind die Fruchtstücke in Konfitüre jedoch kleiner und gleichmäßiger verteilt.
Die Zusammensetzung von Konfitüren und Marmeladen ist rechtlich genau geregelt. "Je nach Obstsorte ist ein Mindestfruchtgehalt vorgeschrieben, Farbstoffe oder Aromazusätze dürfen nicht enthalten sein", so Ernährungsexpertin Danitschek.
Übrigens sind Bioprodukte bei Marmeladen und Konfitüren eher selten anzutreffen. Hintergrund ist die Verwendung von weißem Zucker, der laut Rezepten vorgeschrieben ist. Bio-Hersteller benutzen oft alternative Süßungsmittel wie Apfeldicksaft, Agavendicksaft oder Rohrohrzucker und bezeichnen ihre Produkte daher als Fruchtaufstriche.
Was ist im "Fruchtaufstrich" drin?
Fruchtaufstrich ist eine etwas breitere Bezeichnung und kann sowohl Marmelade als auch Konfitüre einschließen. Allerdings enthält er oft weniger Zucker als die beiden anderen Varianten und kann auch andere Zutaten wie Süßungsmittel oder Pektin enthalten.
Gelee wird hauptsächlich aus Fruchtsaft hergestellt, indem man diesen mit Zucker und oft auch Pektin kocht, um eine klare, gelartige Konsistenz zu erhalten. Im Gegensatz zu Marmelade und Konfitüre enthält Gelee normalerweise keine Fruchtstücke.
Probieren Sie doch mal dieses herrliche Quittengelee.
Die Wahl zwischen den Brotaufstrichen hängt letztendlich von den persönlichen Vorlieben und Verwendungszwecken ab, da sie alle köstliche Möglichkeiten bieten, den Geschmack von Früchten aufs Brot zu bringen.
Mal was anderes: Wie wäre es mit dieser köstlichen Marmelade aus Tomaten?