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Mauersegler Verbringen fast das gesamte Leben in der Luft

Er frisst im Flug, schläft im Flug. Ein Mauersegler fliegt den größten Teil seines Lebens. Wie er sich von den Schwalben unterscheidet und wieso sein lateinischer Name "ohne Füße" bedeutet.

Stand: 25.03.2024

Ein Mauersegler im Flug | Bild: mauritius images / nature picture library / Phil Savoie

Schmale, sichelförmige Flügel, das Gefieder russschwarz bis dunkelbraun, nur die Kehle ist weiß: Mauersegler sind im Sommer oft weit oben am Himmel zu sehen. Die meiste Zeit sind die pfeilschnellen Flugkünstler und Flugjäger in der Luft. Sie fangen auch ihre Nahrung, verschiedene Insekten, während sie fliegen. Sie folgen den Insekten wie die Schwalben. Sind sie bei Hochdruckwetter weit oben in der Luft, jagen die Mauersegler und Schwalben dort. Zieht ein Gewitter oder Regen auf, sind die Insekten eher weiter unter zu finden. Und so auch ihre Jäger. Daher kann man daran, wie hoch oder wie tief Mauersegler und Schwalben fliegen, ablesen, ob das Wetter schlechter wird.

Trinken im Flug - für den Mauersegler kein Problem.

Im Flug passiert fast alles Wichtige im Leben eines Mauerseglers: "Die Mauersegler sind berühmt dafür, fast das gesamte Leben in der Luft zu verbringen. Sie schlafen in der Luft, sie haben sogar Sex in der Luft, aber natürlich für das Brutgeschäft an sich, also Eier legen und Junge aufziehen, da kommen sie tatsächlich auf den Boden und dann landen sie auch," sagt Prof. Dr. Gerhard Haszprunar, Professor für Zoologie an der LMU München. Mauersegler fliegen oft mehrere Monate am Stück - ohne zu landen. Sie trinken sogar im Flug: "Mauersegler trinken im schnellen, geraden Gleitflug direkt aus Gewässern aller Art", schreibt der Landesbund für Vogelschutz (LBV).

Mauersegler Nistkasten

Junger Mauersegler

Mauersegler brüten bevorzugt in "Hohlräumen an Gebäuden", also unter Dächern und in Mauerlöchern und seltener in Wäldern in Baumhöhlen, so der NABU. Sie nehmen aber auch Nistkästen an - hier geht es zur Bauanleitung für einen Mauersegler-Nistkasten.

Warum heißt der Mauersegler Apus Apus - ohne Füße

Der lateinische Name für den Mauersegler ist "Apus Apus", was "ohne Füße" heißt. "Das ist darauf zurückzuführen, dass bei den ersten Präparationen aus irgendeinem komischen Grund die Füße abhanden gekommen sind. Und da hat damals der Erstbeschreiber, der Wissenschaftler, gemeint, die haben keine Füße. Was natürlich ein Unsinn ist, die haben sehr wohl Füße", so Gerhard Haszprunar.

Hören Sie in unserem Blaue Couch Podcast mit dem LBV-Vorsitzenden Dr. Norbert Schäffer, warum es so wichtig ist, dass wir unsere Vögel schützen. Den Podcast können Sie in der ARD Audiothek kostenlos downloaden und abonnieren.

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/norbert-schaeffer-biologe-und-vogelschuetzer-ueber-die-bewohner-in-heimischen-gaerten/bayern-1/12389119/

Wo überwintern Mauersegler

"Die Mauersegler überwintern relativ weit südlich, in Zentralafrika oder sogar südlich des Äquators", sagt unser Experte. Im Laufe des März kommen sie die weite Strecke wieder zurück. Warum manche Zugvögel mittlerweile hier überwintern, lesen Sie hier.

Mauersegler Schwalbe

Am Himmel und aus der Ferne werden sie manchmal miteinander verwechselt - Mauersegler und Schwalben. Beide sind nicht miteinander verwandt. Mauersegler haben eine Flügelspannweite von rund 40 Zentimetern, sichelförmige Flügel und sind damit viel größer als Schwalben. Rauchschwalben und Mehlschwalben haben weißes Bauchgefieder - Mauersegler dagegen sind durchgehend dunkelbraun bis rußschwarz gefärbt. Übrigens tragen Männchen und Weibchen das selbe Gefieder. Schwalben bauen Lehmnester, Mauersegler brüten in Baumhöhlen oder in Hohlräumen an Gebäuden.

Sie haben ein Nest in einem Strauch gefunden? Lassen Sie es dort, denn manche Vögel benutzen ihr Nest ein zweites Mal als mit dem Nestbau neu zu beginnen. Infos lesen Sie unter dem Link. Auch interessant: So verhindern Sie, dass Vögel gegen die Scheiben Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses fliegen.


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