Weihnachtsgans Welche Weihnachtsgans kaufen?
Kommt bei Ihnen auch eine Weihnachtsgans auf den Tisch? So können Sie beim Kauf auf Tierwohl und Qualität achten. Und: Welche TK-Gänse Sie im Supermarkt besser links liegenlassen.
Weihnachtsgans kaufen
Die meisten Gänse, die in Deutschland zu Sankt Martin oder zu Weihnachten gegessen werden, sind Importe aus Ungarn oder Polen. Während aus Deutschland 2022 nur 2,38 Tonnen Gänsefleisch stammten, wurden aus Polen 5.900 Tonnen gefrorenes Gänsefleisch zu uns geliefert und rund 936 Tonnen aus Ungarn. Der Landesverband der Bayerischen Geflügelwirtschaft gibt diese Zahlen an: "Von den 400 g Gänsefleisch, die jeder Bundesbürger durchschnittlich im Jahr verzehrt, stammen nur ca. 20 Prozent aus heimischer Produktion."
Während in Deutschland die Zwangsmast von Gänsen und auch Lebendrupf verboten sind, ist beides in Ungarn immer noch erlaubt. Die Tiere werden qualvoll in sehr kurzer Zeit mit einer großen Menge Futter gemästet, damit sie eine Fettleber entwickeln. Die wird dann als Gänsestopfleber verkauft. Auch in Frankreich, Spanien, Bulgarien und Belgien ist die Zwangsmast immer noch gängige Praxis.
Freilandgans
Wenn Sie Ihre Gans nicht direkt beim Erzeuger auf einem Wochenmarkt oder ohnehin im Bio-Markt kaufen, sind bestimmte Bezeichnungen eine Orientierungshilfe. Unsere Expertin Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern, nennt diese rechtlich EU-weit geschützten Begriffe:
"extensive Bodenhaltung"
"Freilandhaltung"
"bäuerliche Freilandhaltung"
"bäuerliche Freilandhaltung - unbegrenzter Auslauf"
Für Gänse, die eine dieser Bezeichnungen tragen, gilt: "Das Platzangebot für das einzelne Tier nimmt von der extensiven Bodenhaltung bis zur bäuerlichen Freilandhaltung zu: Während in der konventionellen, intensiven Tierhaltung maximal 24 - 31 Tiere pro Quadratmeter gehalten werden dürfen, sind bei extensiver Bodenhaltung nur bis zu 15 Tiere und bei der Freilandhaltung 13 Tiere erlaubt", schreibt lebensmittelklarheit.de.
Alle anderen Bezeichnungen zur Haltungsform von Gefügel, wie beispielsweise 'artgerecht', 'tiergerecht' oder 'bäuerlich' seien nicht zulässig, darauf weist Daniela Krehl hin.
Weihnachtsgans Preise
Natürlich schlägt sich eine gute Haltung der Tiere auf den Preis nieder. Eine Gans aus ökologischer Haltung kostet circa 22 bis 24 Euro pro Kilogramm. Bei einer TK-Gans im Supermarkt oder Discounter ohne Tierwohl-Kennzeichnung liegt der Kilopreis bei 8 bis 11 Euro je Kilo. Eine durchschnittliche Weihnachtsgans bringt zwischen 3,5 bis 4 Kilo auf die Waage.
Gans im Supermarkt kaufen
Auch bei den TK-Gänsen ist eine deutsche Herkunft die beste Wahl. Die überwiegende Zahl der Gänse in den Kühltheken der Supermärkte aber kommt aus Polen oder Ungarn und damit höchstwahrscheinlich aus intensiver Haltung mit Turbomast und wenig Auslauf. Die Verbraucherzentrale schreibt: "Bis es auch im Supermarkt ein gesichertes, tierartgerechtes Angebot gibt, müssen Kunden beim Gänsekauf allein den selbstverliehenen Hersteller-Angaben 'Keine Stopfmast' und 'Kein Lebendrupf' vertrauen." Verbraucherschützer raten von TK-Gänsen aus Bulgarien, Frankreich, Polen und Ungarn ab, die nicht mit einem der oben genannten Labeln gekennzeichnet sind - denn in diesen Ländern ist die Intensivhaltung die Regel. Mehr Infos dazu lesen Sie bei der Verbraucherzentrale.
Achten Sie beim Kauf einer tiefgekühlten Gans auch immer darauf, dass die Verpackung unbeschädigt ist.
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