Handgelenk Kahnbeinbruch und anderes
Das Handgelenk besteht aus neun kleinen Knochen, die die Kraft zum Unterarm übertragen zum Beispiel beim Ballen der Faust oder beim festen Zugreifen. Wenn diese Biomechanik gestört ist, können durch Fehlbelastung Arthrosen entstehen.
Denn auch das Handgelenk kann viele Verletzungen vor allem beim Sport erleben. Dann arbeitet der Handchirurg oft auch mit arthroskopischen Verfahren. Ein typisches Beispiel ist der Kahnbeinbruch und die Verletzung des Bandes zwischen Kahnbein und Mondbein (SL-Band) im Handgelenk.
Kahnbeinbruch
Das Kahnbein ist auf der Speichenseite der erste Knochen der Handwurzel - hier unversehrt im Röntgenbild.
Das Kahnbein ist auf der Speichenseite der erste Knochen der Handwurzel. Es ist bohnenförmig geformt. Bei einem Sturz, die man mit der Hand abzufangen versucht, kommt es häufig zu einem Bruch, der leicht übersehen wird. Es entsteht das Problem, das so auch die Blutversorgung des Knochens unterbrochen wird. Deswegen heilt der Knochen mitunter nicht aus, wenn er nicht richtig behandelt wurde oder die Verletzung gar übersehen wurde. Der gebrochene Knochen beim Kahnbeinbruch wird meistens verschraubt.
"Patienten kommen manchmal sehr spät zu einem Handspezialisten, wenn sie einen Kahnbeinbruch erlitten haben, weil er zunächst nicht erkannt wurde. Dann ist der Knochen oft nicht zusammengewachsen und das Gelenk wird falsch belastet. Oft ist dann schon eine Arthrose entstanden."
Prof. Giunta
Bandverletzung
Zwischen dem Kahnbein und dem Mondbein verläuft im Handgelenk ein kurzes Band, das ähnlich wie das Kreuzband am Knie für die Biomechanik und Stabilität des Gelenks entscheidend ist. Durch die Exposition kann es bei einem Sturz leicht reißen.
"Auch diese Verletzung wird öfters übersehen oder nicht richtig erkannt. Gerade als Begleitverletzung beim häufigsten Bruch des Menschen, dem Speichenbruch, ist diese Begleitverletzung nicht selten. Dann kann es zu Arthrosen im Handgelenk kommen."
Prof. Giunta
Diagnostik
Um solche Verletzungen und eine entstehende oder entstandene Arthrose zu erkennen, wird eine Röntgenaufnahme und bei Bedarf zusätzlich eine Kernspintomographie durchgeführt. Außerdem wird häufig eine Handgelenksarthroskopie gemacht, um eventuelle Band-Läsionen sichtbar zu machen und sie auch sofort direkt zu behandeln.
Therapie
Einfachere Läsionen kann man arthroskopisch behandeln, also mithilfe einer kleinen Videokamera und verschiedenen Instrumenten, die vom Handrücken her durch die Haut eingeführt werden. Verletzungen am Handgelenk sind oft sehr diffizil. Nicht alle Verletzungen können arthroskopisch behandelt werden, sodass doch in manchen Fällen eine Operation mit Öffnung des Handgelenks notwendig wird, um eine anatomisch vollständige Wiederherstellung durchführen zu können.