11. August 480 v.Chr. Schlacht bei den Thermopylen
300 Spartaner gegen - also auf jeden Fall sehr viel mehr Perser. Antike Helden. Da nimmt die bewundernde Geschichtsschreibung es nicht so genau mit den Zahlen. Das blöde mit dem Heldentum allerdings bleibt der vorgeschriebene Heldentod. Autorin: Katalin Fischer
11. August
Dienstag, 11. August 2015
Autor(in): Katalin Fischer
Sprecher(in): Andreas Wimberger
Illustration: Tobias Kubald
Redaktion: Frank Halbach
Die sind fünf Millionen!
Und wir nur fünftausendzweihundert!
Vielleicht auch sechstausend, aber mehr nicht - berichtete Herodot voll Entsetzen über das furchterregende persische Heer, das da gen die griechische Halbinsel anrückte.
Die Schlacht bei den Thermopylen, am 11. August 480 vor Christus, eine der großen Heldensagen des Altertums.
Der Spartanerkönig Leonidas stellte sich der erdrückenden persischen Übermacht. am engsten Durchgang zwischen dem Meer und dem Gebirge. Strategisch nicht schlecht, denn der Durchgang war zu dieser Zeit an einigen Stellen nur 15 Meter breit - da nützt die ganze Horde nichts, es passen nun mal nur wenige auf einmal hinein. Die Perser siegten trotzdem.
Albtraumhafter Verrat
Schuld war eigentlich Ephialtes, der Verräter, der den Persern einen Umweg durchs Gebirge verriet, über den sie sich die Thermopylen ersparen konnten. Obwohl die Griechen so etwas auch schon geahnt hatten, konnten sie sich gegen Angriffe von zwei Seiten nicht verteidigen.
Kein Wunder, dass Ephialtes durch die gesamte griechische Geschichte hindurch als Inbegriff des Verräters galt - sein Name bedeutete bezeichnenderweise „Albtraum“.
Herodot allerdings hatte sich mit den Zahlen ganz schön verschätzt.
Niemals hatte das persische Heer fünf Millionen Soldaten. Historiker von heute gehen von vierzig- bis fünfzigtausend aus. Auch wird das Heer der Griechen wird wohl etwas größer gewesen sein, als von Herodot berichtet -
dennoch, eine persische Übermacht war es trotzdem.
Über die Toten meinte der Geschichtsschreiber zu wissen, dass 20 000 Perser ihr Leben lassen mussten. Auch eine übertriebene Zahl - aber sehr patriotisch.
Er behauptete, der Perserkönig Xerxes habe die meisten Gefallenen bei Nacht und Nebel verscharren lassen, damit der Feind sich nichts auf seinen Erfolg einbilden könne.
Leonidas also und seine dreihundert spartanischen Mannen kämpfen todesmutig.
Sie wissen, sie können nicht gewinnen. Am Ende sind sie alle tot - aber Helden! Zumindest meinten die Spartaner, damit für ewig ein Denkmal ihres Heldentums gesetzt zu haben.
Undank ist der Athener Lohn
Die Athener sahen das anders. Das sei eine ganz schön blöde Niederlage gewesen, sagten sie, die Peloponnes sei nur deshalb griechisch geblieben,
weil sie, die Athener, bei Salamis und Plataia so siegreich gewesen seien.
Da schmollte Sparta mal wieder. Die beiden Stadtstaaten vertrugen sich ohnehin nie sehr gut.
Trotzdem. Das Gedicht zu ihren Ehren, das von Schiller so schön übersetzt wurde, kündet immer noch von ihnen:
"Wanderer, kommst du nach Sparta, gib Kunde dort, du habest uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl".