Museum für Abgüsse Mit Aphrodite in der Werkstatt
Braucht Narkissos eine Therapie? Welche Art von Boxhandschuhen trug man im antiken Griechenland? Und warum sollte man Mänaden lieber nicht bei ihrem Tanz zuschauen?
Dass der Besuch eines Museums für Gipsabdrücke nichts mit staubtrockenem Geschichtsunterricht zu tun haben muss, beweist ein P-Seminar des Münchner Rupprecht-Gymnasiums. Die Schülerinnen und Schüler haben zu sieben Exponaten des „Museums für Abgüsse Klassischer Bildwerke München (MFA)“ einen Audioguide produziert, der auf ungewöhnliche Weise die Geschichten der Statuen erzählen.
So begleitet man als Zuhörer zwei junge Männer zu einem Boxkampf im antiken Griechenland, beobachtet mit ihnen Damoxenes, den „Schrecken der Nemeischen Spiele", und hört die Einschätzung eines Boxtrainers zu der Frage, ob Boxkämpfer früher „härter im Nehmen“ waren. Oder man folgt Aphrodite, der Göttin der Liebe, in die Werkstatt und erfährt, dass selbst die schönste der antiken Göttinnen auf Silikon zurückgreifen muss: Restaurator Alfons Neubauer erklärt, wie die Gipsabdrücke, die im MFA ausgestellt sind, entstehen und warum sie so wichtig sind.
Bei ihrer Projektarbeit wurden die Jugendlichen von Philipp Grammes und Christine Auerbach vom Bayerischen Rundfunk begleitet und unterstützt. Studenten der Hochschule für Musik komponierten und vertonten für das Audio über die Tyrannenmörder ein Trinklied. Der Audioguide ist im Museum für Besucher ausleihbar.