Wissenschaft oder Glaube?
Ethik und Philosophie | RS, Gy |
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Aus Amerika schwappt ein Glaubenskrieg nach Europa: Konservativ-religiös geprägte Kreise rufen dazu auf, die Evolutionslehre von Charles Darwin zu verwerfen und zum christlichen Schöpfungsmythos zurückzukehren.
Die Evolutionstheorie des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809-1882) bildet einen Meilenstein in der Geschichte der Wissenschaft. Fossilienfunde und neue genetische Erkenntnisse stützen Darwins These von der gemeinsamen Abstammung aller Lebewesen der Erde und der schrittweisen Entwicklung der Arten. Doch von Anfang an regte sich heftiger Widerstand gegen Darwins Theorie, und bis heute nehmen gläubige Christen Anstoß an der Vorstellung, die Schöpfung sei das Ergebnis zufälliger natürlicher Prozesse und nicht das Werk Gottes. Kreationisten, die die Bibel wortwörtlich nehmen, und Anhänger der Theorie von einem "intelligenten Designer" der Schöpfung versuchen, der Evolutionstheorie wissenschaftliche Mängel nachzuweisen und eine "Schöpfungslehre" im Biologieunterricht zu etablieren. Die katholische Kirche weist ein darwinistisches Weltbild ohne Gott gänzlich zurück. Währenddessen entwickeln Philosophen und Wissenschaftler neue Denkansätze, die das Prinzip einer göttlichen Schöpfung und die Vorstellung von der Evolution als vereinbar erscheinen lassen.