Der erste weibliche Pharao
Geschichte | HS, RS, Gy |
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Ägypten, frühes Neues Reich: Als erste Frau erringt Hatschepsut den traditionell von Männern besetzten ägyptischen Pharaonenthron und wird zur mächtigsten Herrscherin ihrer Zeit. Wer war diese Frau, die vor 3.500 Jahren lebte?
Hatschepsut wurde in eine Zeit hineingeboren, als die Ägypter gerade die Fremdherrschaft der Hyksos abgeschüttelt und das sogenannte Neue Reich begründet hatten. Ihr Vater ist Pharao Thutmosis I., der der 18. Dynastie angehört, einer der ruhm- und glückreichsten Dynastien des alten Ägyptens. Nach dem frühen Tod ihres Mannes, des Pharaos Thutmosis II., übernimmt Hatschepsut die Regentschaft für ihren Stiefsohn Thutmosis III. Noch während der Regentschaft kommt es zu einem einmaligen Vorgang - Hatschepsut lässt sich zum ersten weiblichen Pharao ausrufen und lenkt für mehr als 20 Jahre die Geschicke des Landes. Erfolgreich baut sie den Handel aus und sichert die Grenzen. Auf ihrer friedlichen Herrschaft fußt die spätere Weltmacht Ägypten.
In Deir el-Bahari, gegenüber der Stadt Luxor, lässt Hatschepsut sich von ihrem engsten Berater Senenmut einen Totentempel errichten, der eine für Ägypten ungewohnt moderne Architektur aufweist und der heute zu einer der größten touristischen Attraktionen zählt.
Ein Vierteljahrhundert nach ihrem Tod setzt unter ihrem Nachfolger eine Verfolgung ein, die zur fast völligen Auslöschung der Erinnerung an ihre Person führen sollte. Ihr Name erscheint in keiner der offiziellen Königslisten, aber auch in keinem Privatgrab. Ihre weiblichen Vorfahren werden liebevoll erwähnt, aber nicht Hatschepsut, die viel erfolgreicher war als ihre Vorgängerinnen. Diese Verfolgung ist nur eines der vielen Rätsel, die der erste weibliche Pharao ihrer Nachwelt aufgibt.