Die Außenhaut des Römischen Reichs
Geschichte | MS, RS, Gy |
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Der Limes, die Befestigung der Außengrenzen des Römischen Reiches, ist kein unüberwindliches Bollwerk. Trotz Schutzfunktion riegelt er nicht ab, sondern macht den kleinen Grenzverkehr zwischen Imperium und Germanien möglich.
Mit Sperranlagen begrenzen die Römer vielerorts ihren Machtbereich, auch im heutigen Deutschland, auf dem Gebiet der Provinzen Rätien und Obergermanien. Der 548 Kilometer lange Limes, der die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern durchzieht, ist jedoch kein Instrument der Abschottung, kein ethnischer Schutzwall, sondern ein komplexes Grenzüberwachungssystem.
Der Limes, dessen Bau im späten ersten Jahrhundert beginnt, ermöglicht die Kontrolle der im Vorfeld siedelnden Germanen, schützt vor Raubüberfällen und verhindert eine unkontrollierte Zuwanderung ins Reich. Versehen mit Zollstellen dient er der Regulierung des Warenverkehrs am Rande des Imperiums. Doch mit der Völkerwanderung kommt Mitte des 3. Jahrhunderts das Ende des obergermanisch-rätischen Limes, er wird von den Alemannen überrannt.
Heute laden freigelegte Reste des Limes, Römerstätten und Rekonstruktionen von Wachtürmen und Kastellen zum Ausflug in die Vor- und Frühgeschichte Deutschlands ein.