Lebensraum am Fluss
Mensch, Natur und Umwelt | HS, RS |
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Total überschwemmt oder monatelang trocken - die Auwälder am Fluss sind die letzten Urwälder Europas: in den Altwassern, auf Kiesbänken und in den Wäldern an Rhein, Donau oder am Lech, leben zwei Drittel der heimischen Pflanzen und viele seltene, geschützte Tiere.
Einst säumten Auwälder unsere Flüsse, heute sind nur mehr kümmerliche Reste vorhanden. Der Wechsel von Trockenzeit und Überflutung macht die schützenswerten Auen zu Refugien für zahlreiche Tiere und Pflanzen, zudem sind sie wichtig für den Hochwasserschutz.
Bei Hochwasser dienen Auwälder als Rückhalteräume und Überschwemmungsgebiete, aus denen das Wasser langsam wieder abfließt. Überflutete Auwälder reinigen das Wasser von organischen und mineralischen Stoffen, zudem sichern sie, da Wasser auch im Untergrund versickert, die Grund- und Trinkwasserreserven einer Region.
Wiesen gehören heute ebenfalls zum Erscheinungsbild einiger Auen. Sie entstanden meist nicht auf natürliche Weise, sondern infolge von Holzeinschlagsmaßnahmen. Bauern wollten die fruchtbaren Böden der Flusstäler bewirtschaften, Auwälder mussten weichen. Solange diese Wiesen nur extensiv genutzt werden, tolerieren sie Naturschützer als Lebensräume für Pflanzen, die auf herkömmlichen, stark gedüngten Wirtschaftswiesen längst nicht mehr zu finden sind.