Das wundersame Bodenleben
Mensch, Natur und Umwelt | RS, Gy |
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In einem Gramm Boden leben mehr Organismen, als es Menschen auf der Erde gibt. Deshalb herrscht dort ein ständiger Kampf ums Überleben - mit allen denkbaren Mitteln. Zugleich ist das Leben im Untergrund aber geprägt von Teamwork.
Für manche Menschen ist er nichts als der lästige Dreck unter den Füßen. Doch der Boden ist ein Schatz, der reichhaltigste Lebensraum unseres Planeten. Zu sehen bekommen wir das, wenn wir ihn umgraben: Da tauchen Regenwürmer auf, Insektenlarven, Asseln und Springschwänze, Wurzelgeflecht. Den größten Teil der Lebewesen können wir mit den Augen aber nicht erkennen: Milliarden von Mikroorganismen. Bodenbakterien zum Beispiel, deren Vielfalt Forscher bisher nicht einmal im Ansatz beschreiben können.
Pflanzen sind dabei die Vermittler zur Welt draußen. Dort gibt es Licht und Kohlenstoff - Energie- und Nahrungsquelle für alles Leben. Auch die Bodenorganismen bekommen ihren Teil davon ab. Zugleich erleichtern sie es den Pflanzen, andere Nährstoffe aufzunehmen, die nur im Untergrund vorkommen. Eine Schlüsselrolle spielen bei diesen Vorgängen Pilze. Ihre Fäden bilden das Geflecht, das alle Bodenschichten erschließt. Und sie sind auch die Kommunikationswege, die für das Zusammenleben in der Welt des Untergrunds unerlässlich sind.