Von ganzem Herzen Ich Glossar
Begriff | Erklärung |
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Histrionie / Histrionische Persönlichkeitsstörung | Die histrionische Persönlichkeitsstörung (der Begriff ist abgeleitet vom lateinischen Wort "histrio" = Schauspieler) manifestiert sich als egozentrisches, theatralisches, dramatisierendes Verhalten. Betroffene zeigen eine übertriebene Emotionalität, ein übermäßiges Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Bestätigung, Anerkennung und Lob. Sie haben eine geringe Frustrationstoleranz und ein starkes Verlangen nach unmittelbarer Bedürfnisbefriedigung.
Nach dem "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders" (Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen) der American Psychological Association (APA) ist die Histrionische Persönlichkeitsstörung charakterisiert durch ein tiefgreifendes Muster übermäßiger Emotionalität oder Streben nach Aufmerksamkeit. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter, und die Störung zeigt sich in verschiedensten Situationen. Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein: 1. fühlt sich unwohl in Situationen, in denen er/sie nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht, 2. die Interaktion mit anderen ist oft durch ein unangemessen sexuell-verführerisches oder provokantes Verhalten charakterisiert, 3. zeigt rasch wechselnden und oberflächlichen Gefühlsausdruck, 4. setzt regelmäßig seine körperliche Erscheinung ein, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, 5. zeigt Selbstdramatisierung, Theatralik und übertriebenen Gefühlsausdruck, 6. ist suggestibel, das heißt leicht beeinflussbar durch andere Personen oder Umstände, 7. fasst Beziehungen enger auf, als sie tatsächlich sind. |
Person | Werdegang |
Ovid | Publius Ovidius Naso wurde am 20. März 43 v. Chr. in Sulmo (heute Sulmona, Abruzzen) geboren und starb 17. n. Chr. im Exil in Tomi an der Schwarzmeerküste. Im ersten Jahrzehnt nach Christus schuf er sein Hauptwerk "Metamorphoses" (Verwandlungen), dessen 15 Bücher rund 250 in Hexametern abgefasste Verwandlungssagen enthalten. Die Erzählung von Narcissus und Echo steht im dritten Buch der Metamorphosen. |
Narziss / Narcissus / Narkissos | In der von Ovid nach älteren Quellen gestalteten (Metamorphosen 3,339ff.) und seither gebräuchlichen Version ist Narcissus ein Jüngling von überragender Schönheit. Obwohl sich alle Welt in ihn verliebt, ist er unfähig, Liebe zu erwidern oder Liebe für andere Wesen zu empfinden. In seinem "fühllosen Hochmut" weist er so auch die Werbung der Quellnymphe Echo zurück und will eher sterben als sie erhören. Als er schließlich die Liebe eines für ihn entbrannten Jünglings zurückweist, bittet der Verschmähte die Göttin der gerechten Vergeltung, ihn zu rächen. Nemesis erhört das Gebet. Sie bewirkt, dass sich Narcissus unsterblich in sein Spiegelbild verliebt. Gebannt von seinem flüchtigen Ebenbild, das er in einer klaren Quelle erblickt, erleidet Narcissus alle Qualen vergeblicher, unerwiderter Liebe. Schließlich stirbt er von tiefem Kummer verzehrt, sein Leib verwandelt sich in ein "Blümlein safrangelb, um die Mitte besetzt mit schneeigen Blättern": Die Narzisse. |
Röhr, Heinz-Peter | Heinz-Peter Röhr, Jahrgang 1949, ist Psychotherapeut an der Fachklinik Fredeburg für Suchtmittelabhängige und Autor des bei dtv erschienen Fachbuchs "Narzissmus: Das innere Gefängnis". |