Hermine Gernert Würzburger Marktfrau und Unikat
Jeder Markt lebt von Verkäufer-Unikaten, die ihn unverwechselbar machen. Das reicht von den fahrenden Händlern früherer Zeiten, bis zu den legendären Marktschreiern auf den Fischmärkten im Norden. Auch der Wochenmarkt in Würzburg hat so ein Unikat zu bieten, das einen Marktbesuch zum zwischenmenschlichen Erlebnis macht.
Der Untere Markt in der Würzburger Altstadt hat drei Wahrzeichen. Erstens: die gotische Marienkappelle an der Nordseite. Dann, in der Mitte des Platzes, einen 15 Meter hohen Obelisken und gleich daneben, bei den Ständen mit Obst und Gemüse, die bekannteste Marktfrau der Stadt…
Hermine Gernert: mit rauer Stimme und knorrigem Charme, mit geblümter Schürze und blau-grünen Augen - und voller Elan im Marktgeschehen.
"Des brauch ich. Ich bin ein Feldhas und kein Stallhas, des ist mein Leben."
Hermine Gernert
Und die meiste Zeit dieses mittlerweile 80-jährigen Lebens spielte und spielt sich ab auf dem Würzburger Markt.
Tochter Doris ist auch schon seit 40 Jahren auf dem Markt dabei und leitet den Betrieb mittlerweile. Vier Mal die Woche baut die Familie in der Früh ihren Stand in der Würzburger Altstadt auf. Die meiste Ware kommt direkt von den eigenen Feldern und aus den Gewächshäusern bei Albertshofen, 30 Kilometer südöstlich von Würzburg. Jetzt im April mit lang ersehnten Frühlingsboten.
Das ganze Jahr Saison hat Mutter Hermine - die Seele des Familienbetriebs und über die Jahre eine Vertraute der zahlreichen Stammkunden.Die Arbeit auf dem Markt hält die 80-Jährige jung. Hermine Gernert ist „marktfrisch“ wie ihre Ware. Sie braucht den Würzburger Markt - und der Würzburger Markt braucht sie.