Bayern 2 - Zündfunk

"Little Rope" Sleater-Kinney sind auch nach 30 Jahren feministisch, laut – und unglaublich poppig

Generationen von Musikerinnen haben sich an ihnen orientiert: Zusammen mit Bands wie Bikini Kill gehören Sleater-Kinney zu den Prototypen des „Riot Grrrlism“. Ihr Mut, ihre Wut, ihr Widerstand in einer männlich dominierten Welt waren für viele ein genialer Kompass. Nun ist ihr neues - formidables - Album erschienen.

Von: Angie Portmann

Stand: 19.01.2024

Sleater Kinney | Bild: Chris Hornbecker

Album der Woche: "Sleater-Kinney – Little Rope"

Sie kämpften um Gleichberechtigung im Business, im Bett, in Pop und Politik. Und agierten dabei laut und selbstbewusst. Mittlerweile ist der „Revolution Grrrls Style“ mehr oder weniger in der breiten Masse angekommen. Den Riot Grrrls von damals sei Dank. Sleater-Kinney haben noch lange nicht fertig. Die Punk geschulte US-Indie-Rock Band, die nach dem Ausstieg von Schlagzeugerin Janet Weiss nur noch aus Carrie Brownstein und Corin Tucker besteht, hat mit „Little Rope“ ein formidables neues Album veröffentlicht. Wieder laut, selbstbewusst und unglaublich catchy. Auch wenn es um das Thema Trauer und Verlust geht. Denn obwohl „Little Rope“ vom Tod der Mutter und des Stiefvaters von Carrie Brownstein inspiriert ist, ist es kein nachdenkliches Album geworden, ist ganz anders als ihre letzte Platte, das relativ konventionelle „Path Of Wellness“.

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Say It Like You Mean It | Bild: Sleater-Kinney - Topic (via YouTube)

Say It Like You Mean It

„Little Rope“ klingt wieder dringlich wie einst. Das mag auch am neuen Produzenten liegen – John Congleton. Der ist schon bei Steve Albini in die Studioschule gegangen und hat später u.a. St. Vincent, Sharon van Etten und Angel Olsen produziert. Und ist nicht nur für seine kantigen Gitarren bekannt, sondern auch dafür, MusikerInnen im Studio extrem zu fordern. Von Corin Tucker wollte er z.B., dass sie „Say it like you mean it“ noch mal einsingt. Tucker fand das gar nicht lustig … musste aber am Ende eingestehen, dass die zweite Version des Songs wesentlich besser klang als ihre ursprüngliche Variante.

Tracklist:

 1. Hell
 2. Needlessly Wild
 3. Say It Like You Mean It
 4. Hunt You Down
 5. Small Finds
 6. Dont Feel Right
 7. Six Mistakes
 8. Crusader
 9. Dress Yourself
10. Untidy Creature