Wenn in den USA Präsidentschaftswahlen anstehen, werden alle vier Jahre auch Musiker*innen und Bands wieder politisch laut. Während immer mehr Musiker*innen und Bands Donald Trump verbieten, ihre Musik auf seinen Wahlkampfveranstaltungen zu spielen und ihm so bald der musikalische Stoff ausgeht, sehen wir eine Bewegung auf der demokratischen Seite rund um Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und ihren jüngst verkündeten Vize Tim Walz, der sich immer mehr junge Popkünstler*innen anschließen. 

Hüsker Düs' Bob Mould kommt aus dem US-Bundesstaat Minnesota, wo Walz derzeit Gouverneur ist, und postete vor zwei Tagen auf Instagram einen Song, den er Donald Trump gewidmet hat. Aber nicht falsch verstehen! Mould zieht Trump mit seinem Lied durch den Kakao, oder eher den Ketchup. Denn mutmaßlich hat Trump 2020 im Department of Justice sein Mittagessen gegen eine Wand geworfen, nachdem man keine Beweise für Wahlbetrug gefunden hatte. Als dem nachgegangen wurde, kam es zur belastenden Aussage “There was ketchup on the wall”, durch Cassidy Hutchinson, die zuvor für den republikanischen Fraktionschef im Repräsentantenhaus arbeitete. 

Bon Iver singt einen Song über das Ende der Sklaverei

Auf der ersten Wahlveranstaltung auf der Harris und Walz gemeinsam aufgetreten sind, spielte niemand geringeres als Bon Iver. Mit der Harris-Walz-Trucker-Cap auf dem Kopf steht Frontmann Justin Vernon auf der Bühne in Eau Claire, Wisconsin. Zum Abschluss des Sets spielt die Band den patriotischen Song “The Battle Cry of Freedom”. Vernon gehe der Song seit ein paar Montan nicht mehr aus dem Kopf. Es ist ein Lied, das während des Bürgerkriegs in den USA geschrieben wurde und vom Ende der Sklaverei handelt. “Wir sind aus den richtigen Gründen hier.”, sagt Justin Vernon und stimmt den Song an.  

"Is this real" fragt die "Midwest Princess" Chappell Roan

Seit Monaten wird die selbsternannte Midwest Princess Chappell Roan gefeiert. Auch sie hat auf die Nominierung von Tim Walz reagiert. Aufgewachsen ist die Sängerin in einem Trailerpark in Missouri, woran auch das Design ihres Merchandise angelehnt sein könnte. Denn passend zu ihrem Titel verkauft Chappell Roan Kappen mit Tarnmuster, auf dem in orangenen Lettern “Midwest Princess” steht. Ein Accessoire, das nach Jagduniform und irgendwie auch nach Redneck schreit. Diese Kappen sehen genauso aus, wie die von Harris und Walz.

Die Verbindung von der Popmusikerin und den beiden Politiker*innen enstand so, dass Kamala Harris ein Video veröffentlichte, auf dem sie Tim Walz per Video anruft und ihn fragt, ob er ihr Running Mate sein möchte. In dem Video trägt er eine Kappe mit Tarnmuster. Das Internet rastete aus!  Eine kluges Marketingmeeting später, verkaufen die Präsidentschaftskandidat*innen ihre Camouflage Harris-Walz-Caps, die innerhalb von 30 Minuten ausverkauft waren. Chappell Roan reagiete auf den Merchandise der Demokraten mit einem “Is this real?".