Kulturpartner Bayern 2 Das Franz Marc Museum in Kochel am See
Ein besonderes kulturelles Kleinod ist dieses Museum mitten in der Wahlheimat Franz Marcs am Kochelsee. Idyllisch und mit einem phänomenalen Ausblick in die Bergwelt oberhalb des Sees gelegen, macht es den Kunstgenuss zu einem ganz besonderen Erlebnis.
2008 eröffnete ein Erweiterungsbau, der neue Möglichkeiten für das museale Konzept bietet. Die Planung wurde speziell auf die Bedürfnisse einer Sammlung der Klassischen Moderne ausgerichtet, so dass diese nun optimal präsentiert werden kann. Im neuen Ausstellungsgebäude, das das alte Haus auf über 700 Quadratmetern Ausstellungsfläche erweitert, lässt sich das Werk Franz Marcs in neue Zusammenhänge stellen.
Zum 100. Todestag von Franz Marc
Am 4. März 1916 fiel Franz Marc als Soldat des Ersten Weltkriegs bei Verdun. Wie viele seiner Zeitgenossen hatte er den Krieg begrüßt - jedoch nicht als deutscher Patriot, sondern im Glauben an seine "reinigende" Kraft. Marc gehörte zu den Zivilisationsmüden zu Beginn des 20. Jahrhunderts, er sah die bürgerliche Gesellschaft des wilhelminischen Deutschlands und Europas insgesamt als entfremdet und in Konventionen erstarrt an. All dies könnte der Krieg hinwegfegen und so Platz für eine kulturelle und spirituelle Erneuerung machen, so seine Hoffnung. Im Bewusstsein, für diese Erneuerung auch ein persönliches Opfer zu bringen, rückte Marc Anfang August 1914 in die Kaserne ein. Im Oktober schrieb er aus der Nähe von Metz an Kandinsky, er sehe im Krieg "den heilsamen, wenn auch grausamen Durchgang zu unseren Zielen". Mit dieser Auffassung jedoch stieß Marc bei den Weggefährten des "Blauen Reiter" auf tiefes Unverständnis - er hatte ihrem gemeinsamen künstlerischen Aufbruch eine Deutung gegeben, die sie nicht teilten.
Zwischen Kandinsky, Klee und Macke
In der ständigen Sammlung des Museums kann Marcs Oeuvre, zuvor ausschließlich durch die Sammlung der Franz Marc Stiftung vertreten, durch die Hinzustiftung der Sammlung Stiftung Etta und Otto Stangl dem Werk seiner Zeitgenossen wie den "Brücke"-Künstlern gegenübergestellt werden. Im Dialog mit Arbeiten der deutschen Nachkriegsabstraktion lässt sich Franz Marc so auch in seiner Wirkung auf die Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts würdigen. Marcs Bilder hängen inmitten von Werken seiner Freunde und Zeitgenossen wie Wassily Kandinsky, Paul Klee oder August Macke.
Freiraum für Hobbykünstler
Neben museumspädagogischen Angeboten finden an den Wochenenden im offenen Atelier des Museums freies Werken, Basteln und Malen zu wechselnden Themen statt. Ob mit Gips, Filz, Handdrucktechniken oder in einer Stempelwerkstatt - hier kann Kunst kreativ umgesetzt werden.
Und wer etwas ganz Besonderes für seine Hochzeit sucht: Seit 2010 kann man inmitten der Kunstwerke auch heiraten.