Die Qual der Wahl Stauden auswählen, Beete gestalten
Die Auswahl an Stauden scheint unerschöpflich. Für den unerfahrenen Gärtner stellt sich da die bange Frage: Was passt wohin, was passt zusammen - und wie strukturiere ich meine Beete?
Beschränken Sie sich in einem Beet lieber auf einige wenige Pflanzenarten, vielleicht sechs oder sieben, und wiederholen Sie diese häufiger. Zu viele unterschiedliche Stauden lassen ein Beet schnell unruhig wirken.
Blüten vom Frühjahr bis zum Herbst
Wollen Sie das ganze Jahr über blühende Pflanzen, setzen Sie Ihre Beete aus einer Mischung von Frühblühern, Sommerstauden und Herbststauden zusammen. Vielleicht noch einige Gräser dazu, oder ein Strauch, und das Beet macht sogar über den Winter eine gute Figur.
Die Kleinen nach vorne
Damit Sie die Stauden in den Zeiten, in denen sie besonders schön sind, immer im Blick haben, sollten kleine Pflanzen nach vorne, die großen nach hinten. Der erste Blickfang im Jahr, die klein bleibenden Frühblüher, kommen also an die Front, dahinter die mittelhohen Sommerstauden, und ganz nach hinten die meist großen Herbststauden. Gräser können je nach Größe weiter vorne, weiter hinten, oder auch dazwischen gepflanzt werden.
Was ist eine Staude?
Gemeint sind damit - in Abgrenzung zu den ein- oder zweijährigen Sommerblumen - alle nicht verholzenden, mehrjährigen Pflanzen. Meist sterben die oberirdischen Teile im Herbst ab und die Pflanzen treiben im Frühjahr aus unterirdischen Pflanzenteilen neu aus. Auch Zwiebel- und Knollengewächse gehören zu den Stauden.
Ein Beet muss wachsen
Sie müssen das Beet nicht von heute auf morgen gestalten. Für den Anfang reicht es vielleicht schon, wenn Sie zu einer besonders auffälligen Staude, die sehr hoch wächst oder besonders üppig blüht, zwei Begleitstauden aussuchen. Warten Sie ab, wie sie sich entwickeln. Im nächsten Jahr können Sie den nächsten Schritt gehen. Das zahlt sich oft mehr aus, als das Beet im ersten Jahr gleich zuzustopfen. Und wenn Sie sich Sorgen um das Unkraut machen: Lücken können Sie vorläufig mit einjährigen Sommerblumen füllen.
Pflegeleichte Stauden für die pralle Sonne
Für sonnige und halbschattige Standorte werden Sie eine große Auswahl an Pflanzen finden. Für den Gartenliebhaber aber, der nicht viel Zeit mit Ausprobieren, Gießen und Pflegen verbringen möchte, gibt es auch eine sehr pflegeleichte Staudenmischung für trockene Standorte. Sie hat sich, leicht abgewandelt, über Jahre im öffentlichen Grün bewährt. Die Stauden blühen vom Frühjahr bis zum Herbst, sind unterschiedlich hoch und in den Ansprüchen perfekt aufeinander abgestimmt. Einer der Strukturbildner ist die Hohe Fetthenne.
Linktipp
Bei der Bayerischen Gartenakademie finden Sie genaue Pflanz- und Pflegeanweisungen und einer Liste dieser pflegeleichten Stauden:
Pflegeleichte Stauden für den Schatten
Auch zur Unterpflanzung von Sträuchern und Bäumen - wo die Stauden mit wenig Licht und mit der Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe zurechtkommen müssen - gibt es einige pflegeleichte Stauden und Zwiebelgewächse, die zu den unterschiedlichen Jahreszeiten Leben ins Dunkel bringen.
Für Farbe und Blüten unter den Sträuchern im zeitigen Frühling eignen sich Frühblüher, wie das Buschwindröschen, der Blaustern, das Leberblümchen, das Schneeglöckchen, der Märzenbecher oder der gelbe Winterling. Sie nutzen das Licht, das zu dieser Jahreszeit noch durch die blattlosen Äste fällt. Und wenn der Standort stimmt, kommen sie, einmal angepflanzt, jedes Jahr verlässlich wieder.
Im Sommer können Sterndolden, mit ihren weißen, rosafarbenen bis blutroten Blüten Farbe in den Schatten bringen. Auch verschiedene Storchschnäbel mit ihren kräftig rosa bis violetten Blüten eignen sich als Unterpflanzung. Einmal im Garten, brauchen diese Bodendecker in der Regel keine weitere Pflege. Mit ihren reizvollen Blättern punkten außerdem die Elfenblumen und die Funkien, oder Hostas. Sie setzen hellgrüne Akzente in dunklen Schattenecken.
Harmonisierendes Grün
Grünes zwischen den bunten Stauden ist auch sonst im Garten empfehlenswert. Der Frauenmantel zum Beispiel kann bei verschiedensten Stauden- und Pflanzenkombinationen eingesetzt werden und als wiederkehrendes Element im Garten für einen harmonischen Gesamteindruck sorgen. Einmal eingepflanzt, kann man ihn getrost sich selbst überlassen. Ähnlich wie Frauenmantel wirken auch strukturgebende Gräser harmonisierend und unterstreichen die Blühkraft der Stauden.
Eine reizvolle Mischung
Eine Kombination aus Rose, Taglilie und Frauenmantel für ein sonniges Beet gefällt Bayern 1-Gartenexpertin Karin Greiner immer gut. Sie lässt sich in Farbvariationen wiederholen, zum Beispiel neben einer apricotfarbenen Rose mit zwei gelben Taglilien und etwa drei bis fünf Frauenmänteln eine rote Rose mit braunroten Taglilien. Oder statt des Frauenmantels ein Storchschnabel: Er ist wie der Frauenmantel ein pflegeleichter Bodendecker und verbindendes Element im Garten, kann aber mit seinen rosa bis violetten Blüten einen interessanten Kontrast zu den prächtigen Rosen und Taglilien ergeben.
Ausflugstipp: Staudensichtungsgarten Weihenstephan
Im Sichtungsgarten der Fachhochschule Weihenstephan können Sie sich selbst einen Eindruck von wunderschönen Pflanzenkombinationen aus Ziergehölzen und Stauden machen. Er ist von April bis Ende Oktober täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr für Besucher geöffnet. Achtung: Das Mitführen von Hunden ist nicht erlaubt!
Staudensichtungsgarten der Fachhochschule Weihenstephan
Am Staudengarten
85354 Freising / Weihenstephan
Telefon: 08161 / 71-0