Gehölze im Garten Bäume und Sträucher aussuchen
Schattenspender, Sicht- und Windschutz, schmückende und strukturierende Elemente: Auf Bäume und Sträucher kann man in einem Garten nur selten verzichten. Bei der Auswahl entscheidet aber nicht nur der persönliche Geschmack.
Wie bei allen Pflanzen müssen auch bei den Gehölzen die Ansprüche an Licht, Nährstoffe und Bodenbeschaffenheit berücksichtigt werden. An einem schattigen, zugigen Platz werden Sie mit Holunder mehr Freude haben als mit einer Rose. Und ein Rhododendron ist alles andere als ein einfacher Geselle auf kalkhaltigen Böden.
Mit wie viel Aufwand muss man rechnen?
Die verschiedenen Gehölze machen unterschiedlich viel Arbeit. Obstgehölze zum Beispiel sollten regelmäßig geschnitten werden, damit der Ertrag nicht zu mager ausfällt, ebenso viele Ziersträucher - für reiche Blütenpracht und schönen Wuchs. Für den Gärtner mit wenig Zeit eignen sich da eher Gehölze, die in ihrer natürlichen Wuchsform am schönsten aussehen - und entsprechend wenig Arbeit machen, wie zum Beispiel Felsenbirne, Flieder, Haselnussstrauch, Ranunkelstrauch oder Hundsrose.
Robuste Rosen
Für Rosen gibt es einen eigenen "Rosen-TÜV", das ADR-Gütesiegel. ADR steht für die Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung. In erster Linie soll eine ADR-Rose gesund und leistungsfähig sein. Dazu werden die Rosen von Fachleuten nach unterschiedlichen Kriterien beurteilt: Strauch, Blatt und Blüte jeder einzelnen Pflanze werden separat bonitiert, also nach persönlichem Eindruck benotet.
Wann blühen die Sträucher?
Überlegen Sie sich auch, ob die Blüten der Sträucher miteinander harmonieren, wenn sich Blütezeiten überschneiden. Machen Sie sich vor dem Kauf am besten einen Pflanzplan. Dort zeichnen Sie die Gehölze, die Sie sich vorstellen, in ihrer endgültigen Breite kreisförmig ein.
Stimmt die Größe?
Bedenken Sie gerade auch bei hohen Laub- oder gar Nadelgehölzen, wie viel Schatten diese später auf Ihr Grundstück oder das des Nachbarn werfen werden. Ist der Garten sehr klein, sollte man sich besser auf schwachwüchsige Bäumchen mit kleiner Krone beschränken, wie es sie bei Obstbäumen gibt. Außerdem müssen Sie sich über die geltenden Bestimmungen zu Grenzabständen und eventuelle Vorgaben Ihrer Kommune zur Art der Bepflanzung orientieren.
Wohin wandern die Wurzeln?
Gerade bei Bäumen sollten Sie sich informieren, wie der Wurzelaufbau beschaffen ist. Verläuft das Wurzelwerk senkrecht nach unten? Speziell bei Flachwurzlern besteht die Gefahr, dass ab einer bestimmten Größe Gebäudefundamente in der Nähe angegriffen werden können - ganz abgesehen davon, dass Wurzelstränge dicht unter der Grasnarbe keine Zier für Ihren Rasen sind.
Sind die Gehölze ökologisch wertvoll?
Auch andere Kriterien spielen eine Rolle. Vielleicht wollen Sie mit ihren blühenden Sträuchern nicht nur sich, sondern auch den Bienen etwas Gutes tun. Oder Sie wollen mit einer naturnahen Hecke den optimalen Sicht-, Wind- und Lärmschutz, der dazu mit seinem dichten Geäst Lebensraum für viele Tiere bietet und kaum Arbeit macht.
Linktipp: Liste mit Wildgehölzen
Eine Liste heimischer Wildgehölze mit Standortansprüchen und ökologischem Nutzen finden Sie beim Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege e.V.
Schnitthecken brauchen Pflege ...
Planen Sie eine Hecke als Sicht- und Windschutz für Ihren Garten, können Sie sich im Wesentlichen zwischen einer Schnitthecke und einer naturnahen Hecke entscheiden. Eine Schnitthecke muss ein bis zwei Mal im Jahr geschnitten werden, eine naturnahe Hecke über Jahre nicht.
... naturnahe Hecken brauchen Platz
Kombinieren Sie bei einer naturnahen Hecke Pflanzen unterschiedlicher Höhe miteinander. Das bringt Struktur, Abwechslung und optimale Dichte. Für eine solche naturnahe Hecke, zum Beispiel aus einer Mischung von heimischen Wildgehölzen wie Hainbuche, Holunder, Haselnuss und Hartriegel, sowie anderen, blütenreichen Gehölzen wie Felsenbirne, Zierapfel oder Hecken- und Strauchrosen, müssen Sie allerdings mit einer Breite von drei bis fünf Metern rechnen. Naturhecken sind somit für den typischen Reihenhausgarten in Siedlungsgebieten nicht geeignet, zumal sie erfahrungsgemäß nicht unbedingt den Geschmack der Anwohner treffen: zu wuchtig, zu ausladend, zu verworren.
Bei einer geschickten Auswahl nicht allzu hoher und breiter Sträucher müssen Sie auch in einem kleinen Garten nicht unbedingt auf eine freiwachsende Hecke verzichten. Gut eignen sich unter anderem Spiersträucher, Blutjohannisbeeren, Berberitzen, Deutzien und Fingersträucher.
Linktipp
Weitergehende Hintergrundinformationen zur Gestaltung Ihrer Hecken finden Sie bei der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau: