Dieter Wieland Auszeichnung für filmisches Werk
Dieter Wieland, Autor und Filmemacher des Bayerischen Fernsehens, bekommt 2016 den "Lessing-Preis für Kritik" verliehen.
Dieter Wieland hat mehr als 250 Dokumentationen für den BR erstellt, fast alle für die Sendung "Unter unserem Himmel". In seinen "Topographien" formulierte er seine Kritik an Bausünden, Fehlplanungen und Umweltzerstörungen – prägnant, wortgewaltig und stimmlich unverwechselbar.
Nach Auffassung der Jury hat Dieter Wieland seit den frühen 70er Jahren mit einer großen Zahl von Filmen auf einzigartige Weise Architektur- und Bebauungskritik geübt und dabei ein genaues Schauen auf die Sache und intellektuelle Kritik miteinander verbunden.
"In ruhiger und unaufdringlicher Kameraführung kombinieren seine Filme die Ästhetik des unabhängigen Dokumentarfilms mit der Tradition bayerisch-österreichischer Sprachkritik. Wieland hat ein ganz eigenes Genre geschaffen; seine Kritik an Landschaftszersiedelung und Dorfzerstörung, an der Unwirtlichkeit der Städte und den gesichtslosen Bausünden der Architektur greift weit über die Heimatpflege in die allgemeine Kulturkritik aus." Wie nebenbei erhalte der Zuschauer eine ebenso gründliche wie präzise, kulturhistorisch fundierte Unterweisung über die Zusammenhänge von Geschichte, Politik und Landschaft, Gesellschaftsstruktur und Formbewusstsein. Auch kürzere Arbeiten zu Themen wie "Das Haus", "Das Dach" oder "Die Tür" seien "vollendete filmische Miniaturen".
Die Auszeichnung
Der "Lessing-Preis für Kritik" wird verliehen von den Kooperationspartnern Lessing-Akademie Wolfenbüttel und Die Braunschweigische Stiftung. Preisträger waren u.a. Alexander Kluge (2002), Elfriede Jelinek (2004) und Peter Sloterdijk (2008).
Dieter Wieland wird am 8. Mai 2016 in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel geehrt werden.
Mehr zu Dieter Wieland und seinen Dokumentationen in einem Dossier von „Unter unserem Himmel“