Nachhaltigere Medienwirtschaft BR Mitgründer des Nachhaltigkeitspakts Medien Bayern
Was bedeutet Nachhaltigkeit für Medienunternehmen? Wie lassen sich publizistische und unternehmerische Ziele verbinden? Antworten auf diese Fragen gibt der Nachhaltigkeitspakt Medien Bayern, den der Bayerische Rundfunk zusammen mit Partnern gegründet hat.
Gemeinsam mit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien sowie weiteren Partnerinnen und Partnern hat der BR im Frühjahr den Nachhaltigkeitspakt Medien Bayern gegründet. Die Kerninhalte des Pakts wurden am 19. Oktober im Rahmen eines Panels der BLM auf den Medientagen München präsentiert. Nach dem Motto "Nachhaltigkeit leben, publizistische Verantwortung wahrnehmen!" haben sich zum ersten Mal internationale sowie regionale Inhalte- und Infrastrukturanbieter zusammengetan.
Neben dem BR sind Amazon Prime Video Deutschland, ProSiebenSat.1, Vodafone Deutschland, egoFM und der Bayerische Journalistenverband dieser Verantwortungsgemeinschaft beigetreten. Wissenschaftliche Begleitung wird unter anderem durch die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU, München) sowie die Friedrich-Alexander-Universität (FAU, Erlangen-Nürnberg) sichergestellt. Ziel des geplanten Netzwerks ist es, aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Medienwirtschaft mitzuwirken und einheitliche Standards zu definieren und zu etablieren.
Nachhaltig wirtschaften - in der ganzen Wertschöpfungskette
Das vorgeschlagene Vorgehen ist dabei ganzheitlich und kooperativ: Ganzheitlich, weil in der gesamten Wertschöpfungskette – von der Beschaffung über die Programmproduktion bis hin zu Technik, Verwaltung und Marketing – Ansatzpunkte für eine nachhaltige Ausrichtung bestehen. Kooperativ, weil nachhaltiges Handeln eine Gemeinschaftsaufgabe ist. Große und kleine Medienunternehmen können Verursacher ökologischer und sozialer Probleme sein oder aber einen wichtigen Beitrag für eine positive gesellschaftliche Entwicklung leisten. Das Ziel nachhaltigen Handelns ist es, negative Nebeneffekte für Umwelt und Gesellschaft zu senken und positive Nebeneffekte zu steigern. Der Nachhaltigkeitspakt Medien Bayern soll allerdings andere Nachhaltigkeitsaudits oder Zertifizierungen nicht ersetzen. Vielmehr dient er dazu, Anstöße und Impulse zu setzen. Der Pakt bietet Medienunternehmen auch die Möglichkeit, sich zu vernetzen und voneinander zu lernen.
Um gemeinsam voranzugehen und vergleichbare Fortschritte evaluieren zu können, soll ein pragmatischer Zugang zum systematischen Umgang mit Nachhaltigkeit durch eine Reihe von Fragenkatalogen sichergestellt werden. Dabei ist es den Paktmitgliedern wichtig, dass die personelle und zeitliche Investition gerade für Medienunternehmen kleinerer und mittlerer Größe überschaubar ist und gleichzeitig der Nutzen offensichtlich wird.
Ökonomische, ökologische, soziale und publizistische Dimension
Der Leitfaden des Paktes beschäftigt sich mit unternehmerischer Verantwortung, entsprechend auch mit ökologischer, sozialer sowie ökonomischer Nachhaltigkeit. Hinzu kommt der Fokus auf publizistische Verantwortung. Für die Bürgerinnen und Bürger in einer Demokratie sind valide Informationen genauso wichtig wie sauberes Wasser. Kontaminiertes Wasser macht krank, kontaminierte Informationen führen Bürgerinnen und Bürger zu Fehlentscheidungen.
Das Gründungsteam des Nachhaltigkeitspakts Medien Bayern freut sich auf weitere bayerische Medienunternehmen, die sich dieser Verantwortungsgemeinschaft anschließen – ganz gleich welcher Größe, egal wie weit fortgeschritten sie bei dem Thema sind. Gemeinsam ist allen Beteiligten klar: Bei der großen Zukunftsaufgabe Nachhaltigkeit gibt es keinen Wettbewerb.
Weitere Informationen zu diesem Prozess und eine Liste der teilnehmenden Medienunternehmen sind einsehbar unter: www.nachhaltigkeitspakt-medien-bayern.de
Orientierung durch Fragenkatalog und Leitlinien
Ziel des Nachhaltigkeitspaktes ist es, möglichst viele Medienunternehmen zu einer Auseinandersetzung mit ökologischen, ökonomischen und sozialen Fragen zur Nachhaltigkeit zu bewegen. Anhand eines Fragenkatalogs und Leitlinien könnten sich Medienunternehmen weiterentwickeln und ihre Nachhaltigkeitsstrategie kontinuierlich ausbauen.
Zwar ist der Pakt nicht mit einer Zertifizierung verbunden, doch sind "alle Medienunternehmen" aufgerufen, sich dem Nachhaltigkeitspakt anzuschließen. Wer an dem Programm teilnimmt, erhält ein offizielles Logo, mit dem der eigene Nachhaltigkeitsansatz hervorgehoben werden kann.
Konkrete Fragen und Antworten zum Nachhaltigkeitspakt:
1. Welche Governance- bzw. Unternehmensführungsziele setzt sich das Unternehmen? Wie möchte es diese erreichen?
2. Wie wird im Unternehmen sichergestellt, dass alle laufenden sowie geplanten, relevanten rechtlichen Grundlagen bekannt sind und die Umsetzung kontinuierlich kontrolliert wird?
Der Deutsche Corporate Governance Kodex sieht in seiner Präambel in der Fassung vom 28. April 2022 vor, dass Unternehmen verpflichtet werden für eine „nachhaltige Wertschöpfung“ zu sorgen und „ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu sein“.
Sozial- und Umweltfaktoren beeinflussen den Unternehmenserfolg, und die Tätigkeiten des Unternehmens haben Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.
Compliance, also die Einhaltung geltender Regeln, wird beim BR durch vielfältige Regelungen sichergestellt, die regelmäßig überprüft und angepasst werden. Es gibt ein ausdifferenziertes Regelwerk, das Mitarbeitende und Geschäftsleitung in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen und Aufgabengebieten dazu verpflichtet, sich gesetzes- und regelkonform zu verhalten. Die Juristische Direktion ist innerhalb der Geschäftsleitung federführend für Compliance verantwortlich. Der Vorbeugung von Korruption dienen in erster Linie der BR-Verhaltenskodex und die Dienstanweisung Korruptionsprävention.
Um das Thema Compliance ständig und nachhaltig zu verankern, wurde ein Compliance Board mit Vertretern aus allen Bereichen eingesetzt. Eine seiner Aufgaben ist es, regelmäßig die BR-Compliance-Maßnahmen zu evaluieren und ggf. an neue Compliance-Risiken anzupassen.
Die Compliance-Vorschriften im BR sehen auch eine externe Ombudsperson und eine/einen Antikorruptionsbeauftragte/n vor. Die externe Ombudsperson ist vertrauliche Ansprechperson für alle Mitarbeitenden des BR, genauso wie für Geschäftspartnerinnen und-partner, Lieferantinnen und Lieferanten und andere Dritte. Seit Anfang März 2022 ist sie außerdem Ansprechperson bei Hinweisen nach der so genannten Whistleblower-Richtlinie der EU. Derzeit ist Stephan Kersten, Präsident des VGH a. D., der Ombudsmann. Intern wird als Anlaufstelle der/die Leiter/in der Revision als Antikorruptionsbeauftragte/r eingesetzt. Er/Sie prüft alle Hinweise bei einem Korruptionsverdacht im BR. Auch Hinweise an den/die Antikorruptionsbeauftragte/n werden stets vertraulich behandelt. Außerdem finden im BR mehrmals jährlich Schulungen zu Compliance und Korruptionsvorbeugung statt, die durch entsprechende bereichsspezifische Schulungen und Informationsveranstaltungen ergänzt werden können. Ganz speziell zum Themenfeld Compliance gibt es einen e-Learning-Kurs für alle Mitarbeitenden auf der internen digitalen Plattform BR Campus: "Wir sind compliant“. Allen Mitarbeitenden wird empfohlen, diesen Kurs zu absolvieren.
Der ARD-Medienverbund hat im November 2022 einen Leitfaden "ARD Compliance Standards" veröffentlicht. Dieser formuliert einheitliche Mindestanforderungen, die auf Basis des IDW Prüfungsstandards 980 des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland erarbeitet wurden, sich ergänzend aber auch an anderen Standards wie z.B. ISO 37301 und Best-Practices in der ARD orientieren. Zu den Mindestanforderungen, die die Sender erfüllen müssen, zählen etwa Führungsgrundsätze für Compliance, ein Verhaltenskodex oder eine Compliance-Risikoanalyse. Um das Compliance-Management fortlaufend verbessern zu können, wird es eine regelmäßige unabhängige Prüfung durch die Revisionen der jeweiligen Sender geben. Die ARD Compliance Standards gelten auch für die Tochtergesellschaften und Gemeinschaftseinrichtungen der ARD.
Datenschutz und Informationssicherheit sind in unserer computerisierten und vernetzten Informationsgesellschaft essentielle Funktionen, die im BR als Stabsfunktionen organisiert sind und jeweils durch eine Beauftragte bzw. einen Beauftragten vertreten werden.
Nach § 7 Jugendmedienschutz- Staatsvertrag (JMStV) haben Programmveranstalter, die länderübergreifend Fernsehen veranstalten, eine(n) Jugendschutzbeauftragte(n) zu berufen. Die Jugendschutzbeauftragte im BR ist direkt der Intendantin zugeordnet. Sie ist nach § 7 JMStV in ihrer Tätigkeit weisungsfrei.
Strukturell wird die Förderung nachhaltigen Arbeitens im Bayerischen Rundfunk durch eine/n „Nachhaltigkeitskoordinator/-in“ sowie in einem „Nachhaltigkeits-Board“ verankert. Ziel ist es, den Nachhaltigkeitsprozess insgesamt zu beschleunigen und das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln als eine wichtige Rahmenbedingung betrieblicher Entscheidungen zu schärfen.
Damit dieses zunehmend bedeutsame und unternehmensübergreifende Zukunftsthema noch stärker in der Kultur des BR und im täglichen Handeln aller Bereiche Berücksichtigung findet, wurde das Thema Nachhaltigkeit in der Hauptabteilung Intendanz angesiedelt.
Das Nachhaltigkeitsboard wird geleitet durch einen Nachhaltigkeitskoordinator. Im Nachhaltigkeitsbboard werden das im BR auf Redaktions-, Produktions- und Marketing-Ebene vorhandene Know-how, bereits vorhandene Initiativen und die dafür eingesetzten Ressourcen in einem interdisziplinären und direktionsübergreifenden Kompetenzteam gebündelt, vernetzt und ausgebaut. Dazu gehören u.a. die AG „produce it green“ in der Produktions- und Technikdirektion oder das „Marketing-Kompetenzteam Nachhaltigkeit“, dem auch ein TÜV-geprüfter Nachhaltigkeitsmanager angehört.
Diese strukturellen Maßnahmen sollen durch einen gezielten Kompetenzaufbau bei den beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt werden.
Auf der Grundlage der Erkenntnisse aus dem ersten ARD-Nachhaltigkeitsbericht haben die Intendantinnen und Intendanten im April 2021 beschlossen, den Themenkomplex Nachhaltigkeit (insbes. in den Handlungsfeldern Ökologie und Diversität) strategisch weiterzuentwickeln und hierfür – möglichst ohne den Aufbau neuer organisatorischer Einheiten –- ein entsprechendes ARD-Nachhaltigkeitsmanagement zu schaffen. In der Sitzung am 22. Juni 2021 verständigten sich die Intendantinnen und Intendanten darauf, dass der BR die Rolle des „fachlichen Federführers“ übernehmen und gemeinsam mit dem ARD-Generalsekretariat die Etablierung des Managements sowie die Erarbeitung der ARD-Nachhaltigkeitsstrategien koordinieren solle.
3. Welche Strategie verfolgt das Unternehmen im Hinblick auf die Unternehmensfinanzen?
Der BR arbeitet bei Bankgeschäften mit inländischen Banken zusammen, deren Geschäftstätigkeit und Gesellschafterstruktur er abschätzen kann.
Bei der Kapitalanlage für den Deckungsstock Altersversorgung wird seit 2019 der Ansatz verfolgt, nachhaltiger zu investieren. So wurde im Bereich Nachhaltigkeit in einen neuen Fonds investiert, der ausdrücklich nach den bekannten ESG-Normen investiert. Alle externen Fondsmanager der investierten Fonds sind zudem angehalten, jährlich in den Anlageausschusssitzungen zu berichten, nach welchen Nachhaltigkeitsstandards sie investieren, wie ihr Scoring bei der Positionierung der Anlagen liegt und wie dieses verbessert werden kann. Da der überwiegende Teil in entwickelten Ländern investiert ist, wird sichergestellt, dass auch höhere Umwelt- und Sozialstandards gelten.
4. Welche Strategie verfolgt das Unternehmen im Hinblick auf die Lieferkette?
Die Herstellung von Kino-, TV- und Online-/VoD-Produktionen verursacht hohe CO2-Emissionen.
Ein breites Bündnis aus Branchenvertreterinnen und -vertretern des deutschen Film-, TV- und VoD-Marktes, zu dem auch der BR gehört, stellt seit 1. Januar 2022 einen großen Teil ihrer Inhalte klima- und ressourcenschonend her. Sie haben dazu eine verbindliche Selbstverpflichtung abgegeben. Im gemeinsamen Arbeitskreis „Green Shooting“, der von der MFG Baden-Württemberg geleitet wird, hatten Vertreterinnen und Vertreter von Sendern, Produktionsunternehmen, VoD-Diensten und Filmförderern hierfür erstmals einheitliche ökologische Mindeststandards für nachhaltige Produktionen entwickelt.
Sichtbar machen können die beteiligten Institutionen dieses Engagement mit dem neuen Label „green motion“.
Die Ökologischen Mindeststandards sind – ähnlich wie technische Leitlinien/Standards – Kriterien, die bei der nachhaltigen Produktion von Audio- und Videoinhalten eingehalten werden müssen/sollen. Neben der Energieeinsparung bzw. Umstellung auf regenerative Energiequellen und der Verbrauchsminderung der sonstigen Ressourcen (Material) sehen die Mindeststandards vor, dass die Produktionen von einer/m Green Consultant begleitet werden, der CO2-Ausstoß berechnet und bilanziert und die Nachhaltigkeit der Produktion in einem Abschlussbericht dokumentiert wird. Im Bereich „fiktionale Auftragsproduktionen“ werden die ökologischen Mindeststandards seit dem 1. Januar 2022 bereits eingehalten. Der ganze Bereich „fiktionale Auftragsproduktion“ wird nachhaltig produziert – ähnlich wie bisher bei den Produktionen, die an der Initiative „100 Grüne Produktionen“ teilgenommen haben. Bei Auftragsproduktionen und Eigenproduktionen in anderen Bereichen/Genres werden die Standards schrittweise eingeführt.
5. Wie werden neue Kundinnen und Kunden gewonnen und wie Stammkunden betreut?
Hier gilt es zu unterscheiden zwischen dem Werbemarkt und dem Rezipientenmarkt bzw. der Publikumsperspektive, die im Verständnis der Medienbranche Zuschauende, Hörende und User umfasst.
Zum Werbemarkt:
Als einer der ersten Hörfunkvermarkter in Deutschland stellt sich die BRmedia der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung für das ganzheitliche Erreichen zukünftiger Klimaneutralität als lebensnotwendige Basis für zukünftige Generationen. Seit 2021 berechnet und kompensiert die BRmedia den CO2-Fußabdruck aller Werbespots in den Radioprogrammen des Bayerischen Rundfunks. Mit der Kompensation des durch die Werbeblöcke entstandenen „carbon footprint“ werden nationale und internationale Aufforstungsprojekte unterstützt, die auf sechs der 17 UN Sustainable Development Goals der „Agenda 2030“ einzahlen:
Es werden nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet und das Leben an Land gefördert, sondern auch Gesundheit und Wohlergehen, sauberes Wasser, nachhaltige Städte und nachhaltiger Konsum in den Blick genommen.
Die Berechnung der Emissionen erfolgt entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Spot-Produktion bis hin zur Ausstrahlung – auf Basis des Greenhouse Gas Protocols und mit Emissionsfaktoren aus wissenschaftlich fundierten Datenbanken, die mit bekannten Kennzahlen wie Spotlänge und -anzahl sowie Bruttokontakten arbeiten. Der Ausgleich der Emissionen findet in Klimaschutzprojekten statt, die nach internationalen Standards zertifiziert sind.
Mit der Beteiligung an der Green GRP-Initiative geht die BRmedia seit 2021 beispielgebend und bewusstseinsbildend voran im Bestreben, branchenbezogene Klimaschutzstrategien in gemeinsamer gesellschaftlicher Verantwortung zum Standard zu machen – dabei ist Kompensation ein wichtiger Bestandteil einer ganzheitlichen Klimaschutzstrategie
Publikumsperspektive:
In einem Leitfaden Publikumsdialog ist das Selbstverständnis des BR verfasst, den Dialog mit den Menschen zu führen, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk finanzieren. Jede Rückmeldung der Zuschauenden, Hörenden und User ist wertvoll:
„Als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter* des Bayerischen Rundfunks nehmen wir unser Publikum ernst, treten mit ihm in einen Dialog, der immer auf Augenhöhe stattfindet. Diesen Dialog verstehen wir als eine unserer Schlüsselaufgaben und als imageprägende Investition in unsere Zukunft. Er ist ein wichtiger Baustein, um Glaubwürdigkeit und Transparenz herzustellen.
Eine zeitgemäße Kommunikation setzt voraus, dass der Dialog konstruktiv verläuft und nicht in einer Einbahnstraße endet. Wir sind Sender und Empfänger. Der Dialog mit dem Publikum besteht aus einem Dreiklang von „Agieren, Reagieren und Generieren“:
„Agieren“: Mit unseren Sendungen/Angeboten wollen wir informieren, unterhalten und Impulse schaffen, sich untereinander und mit uns auszutauschen – sei es live in der Sendung, im Internet oder in den Sozialen Medien. Wir regen unser Publikum an, seine eigene Meinung weiter zu entwickeln, eigene Erfahrungen einzubringen und den Kontakt mit uns aufzunehmen.
„Reagieren“: Wir nehmen die Reaktionen unseres Publikums gerne auf, freuen uns über Lob, nehmen Kritik ernst und lernen aus Fehlern. Wir geben sie zu und können uns dabei der Rückendeckung unserer Vorgesetzten sicher sein. Wir reagieren situations- und ausspielweggerecht. Wir sind offen für Anregungen, Nachfragen und Sachkritik und machen die Grundlagen unserer Arbeit transparent.
„Generieren“: Themenvorschläge und Ideen unseres Publikums greifen wir auf und lassen sie in die redaktionelle Arbeit einfließen. Damit wirkt unser Publikum an der Gestaltung unseres Programms mit. Wo es sinnvoll erscheint, animieren wir unser Publikum zum Mitmachen (Telefon, Soziale Medien, eigene Videos hochladen usw.).
Die Mitarbeiter im Publikumsdialog sind nicht nur zentrale Anlaufstelle für Anfragen von außen, sondern verstehen sich auch als Kompetenzzentrum nach innen, das Redaktionen und Fachbereichen wichtige Hinweise und Anregungen für deren Arbeit gibt. Sie entlasten die Redaktionen, indem sie Anfragen zu Sendungen/Angeboten so weit wie möglich und sofern gewünscht direkt beantworten.
Publikumsfeedback kommt nicht nur bei den einschlägigen Kontaktstellen wie dem Zuschauerservice, den Hörerservices oder beim Besucherservice an, sondern auch in öffentlichen Diskussionen in den Kommentarspalten der sozialen Netzwerke, als Posts, Tweets, Retweets mit Anmerkungen oder als direkte Nachrichten bei Facebook, Instagram, YouTube etc. Denn: Professionelles Community Management macht Content nicht nur besser, sondern generiert auch neuen.
1. Welche Klima-/Umweltziele setzt sich das Unternehmen? Wie möchte es diese erreichen?
Der BR arbeitet an der Einführung eines Umweltmanagementsystems, welches einer systematischen Erfassung relevanter Kennzahlen (z. B. CO2-Äquivalente) bedarf. So können Verbrauchswerte evaluiert und entsprechende Lösungen für Reduktionsmaßnahmen gefunden werden. Das Umweltmanagementsystem soll dabei helfen, Umwelt-Auswirkungen auf allen Ebenen transparent zu erfassen, Ressourcen zu sparen und die Bilanz zu verbessern. Aufbauend auf der momentan zu finalisierenden Datengrundlage sollen jährliche Reduktionsziele bis zum Jahr 2030 errechnet werden, um die Einhaltung der Klimaschutzziele der Bundesregierung und Einhaltung des Bundes-Klimaschutzgesetzes (KSK) gewährleisten zu können.
Es wurden bereits ökologische Mindeststandards bei fiktionalen Auftragsproduktionen eingeführt, die auf weitere Genres und Formate ausgeweitet werden sollen. Zum Beispiel gelten die Standards ab 1. März 2023 zusätzlich auch für die bayerische Daily „Dahoam is dahoam“. Darüber hinaus planen wir eine entsprechende Selbstverpflichtung ab 2025 auch für die BR-Eigenproduktionen.
Förderprogramme werden derzeit nicht abgerufen. Die Intendantinnen und Intendanten der ARD haben sich darauf verständigt, dass sich der ARD-Vorsitz und der BR als Federführer beim Thema Nachhaltigkeit an einer Mischfinanzierung der MaLisa-Klimastudie (Studie der Universität Rostock zum Thema „Klima und Biodiversität. Eine Programmanalyse und Rezeptionsstudie zum deutschen TV-Programm“) beteiligen.
Investitionen sind vielseitig geplant – sowohl in Gebäude und Energie sowie Ausstattung in Alt- und Neubau – und teilweise bereits umgesetzt. Beispielsweise hat der BR zu Beginn des Jahres 2022 auf Ökostrom umgestellt, derzeit befindet sich der Aufbau von Photovoltaikanlagen im Projektstart. Essenziell sind überdies Investitionen im Bereich von Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeitende.
Die Weiterentwicklung hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft ist eines der wichtigsten Gegenwartsthemen. Der BR möchte nicht nur durch das eigene Tun, sondern auch durch umfassende Wissensvermittlung für die Gesellschaft dazu beitragen, dass nachhaltiges Handeln alltäglich wird. Es werden Programminhalte für vielseitige Themenbereiche, Genres und Zielgruppen produziert, z. B. Wissen vor Acht/lineares Fernsehen; PlanetB/Youtube; Grünphase/Podcast; Willkommen in Nachhalting/Mediathek.
Im Bereich Kapitalanlagen für Anlagevermögen investiert der BR verstärkt nach nachhaltigen Kriterien (z.B. amundi Ethik-Fonds). Rentenfonds werden neu ausgeschrieben, andere Fonds werden künftig ebenfalls unter Berücksichtigung von Kriterien der Nachhaltigkeit ausgewählt.
Um möglichst ganzheitliche und sinnhafte Entscheidungen treffen zu können, setzt der BR auf eine Kombination aus interner und externer Expertise. Gemeinsamer Bedarf für Qualifizierungsprogramme wird in Abstimmung mit der ARD.ZDF medienakademie und einem anerkannten Nachhaltigkeitsexperten evaluiert. Aus- und Weiterbildungen im Bereich Green Production sowie in weiteren Kompetenzfeldern (z. B. Nachhaltiges Eventmanagement oder Green Storytelling) werden Mitarbeitenden in jeglicher Hierarchie-Stufe ermöglicht. Ebenso werden interne Angebote für die Belegschaft entwickelt, um flächendeckend für die Thematik zu sensibilisieren – beispielsweise ein CO2-Planspiel. Mitarbeitende aller Direktionen und Fachbereiche sind eingebunden in Kompetenzfelder, Expertinnen- und Expertenteams, Arbeitsgruppen oder durch aktive Beteiligung an Prozessen der Mitarbeitendenpartizipation.
Für die Implementierung des Themenkomplexes wurde ein direktionsübergreifendes Nachhaltigkeitsboard gegründet, welches in alle Fachbereiche des Hauses agiert. Ideenreichtum wird durch die Einbindung von Mitarbeiterinitiativen gefördert, Expertise ist in fachbezogenen Arbeitsgruppen abzurufen. Im ARD-Medienverbund übernimmt der BR die Federführung hinsichtlich ökologischer Nachhaltigkeit, koordiniert im ARD-Board Ökologische Nachhaltigkeit.
2. Wie wird das aktuelle Handeln im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit analysiert (Status-Quo-Analyse)? Wie wird die Performance gemessen und kontrolliert?
Die laufenden Prozesse orientieren sich am vielfach erprobten und vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt empfohlenen EMAS-System (Eco Management and Audit Scheme).
Eine erste umfassende Bestandsaufnahme ihres Engagements für ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit hatten die Landesrundfunkanstalten der ARD – BR, hr, MDR, NDR, Radio Bremen, rbb, SR, SWR, WDR – sowie die Deutsche Welle im November 2020 mit ihrem ersten gemeinsamen Nachhaltigkeitsbericht (nach DNK) vorgelegt. Dies soll nun in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.
Der BR setzt auf Reduktion an Stelle von Kompensation.
Neben bereits bestehenden Messinstrumenten, wird in der Produktion ein CO2-Rechner (KlimAktiv) verwendet, weitere Optionen sind in Prüfung oder Testphase. In der Marketingabteilung wurde für den Bereich Event ein bedarfsgerechtes erstes Tool entwickelt. Das Bewertungstool ermöglicht Eventplanerinnen und Eventplanern, auf einen Blick sehen zu können, wie ökologisch, ökonomisch und divers ihre Veranstaltung ist und an welcher Stelle noch Optimierungspotential besteht.
Zentraler interne Ausspielweg ist das BR-Intranet. Neben dem kontinuierlichen Setzen von Beiträgen werden hier Aktionen und Kampagnen (z. B. Handlungsempfehlungen zu Leitlinien der ARD, Think Tank als Partizipationsprozess oder Alltagstipps in Form eines Adventskalenders) platziert. Für die bessere Auffindbarkeit wurde eine eigene Nachhaltigkeitsrubrik im Intranet eingeführt. Über ein zentrales Postfach, die direktionsübergreifenden Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Nachhaltigkeitsboard sowie übergreifend in allen Landesrundfunkanstalten via Nachhaltigkeitskoordinatorinnen und -koordinatoren und Kompetenzgruppen aller Häuser wird die Ansprechbarkeit zu Einzelthemen gewährleistet. Der direkte Dialog wird über Informationsstände und Präsenz des Themenkomplexes auf internen Veranstaltungen gefördert. Nach Entscheidungen in der Geschäftsleitung wird zeitnah via internem Podcast informiert. Kommunikation ist jederzeit über die einzelnen Arbeitsgruppen, Expertinnen- und Expertenteams oder die Initiative der Mitarbeitenden (Green BR for Future) möglich, in der 200 BR-Kolleginnen und -Kollegen organisiert sind.
Extern spielt insbesondere die Pressearbeit eine gewichtige Rolle. Zudem wird Informationsvermittlung in (öffentlichen) Sitzungen des Rundfunkrats oder auf Veranstaltungspanels wie bei den Münchner Medientagen gewährleistet. Detailliert informiert der ARD Nachhaltigkeitsbericht, ausgerichtet nach Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex. Durch Mitgliedschaften und Teilhabe am "Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien" werden externe Ausspielwege ausgeweitet. Nicht zu vernachlässigen ist die journalistische Berichterstattung über Nachhaltigkeitsthemen
3. Welche Kriterien werden an die Geräte am Arbeitsplatz bzw. die Arbeitsmittel der Mitarbeitenden gestellt?
Ein großer Schritt war zunächst die Umstellung auf Ökostrom in den Hauptstandorten des Senders, es folgt der sukzessive Ausbau auch in den regionalen BR-Studios. Der Rückbau von Warmwasser, das Reduzieren von Beleuchtungsobjekten oder das Absenken der Raumtemperatur sowie weitere Energieeinsparungen sind neben effizienten Maßnahmen mittlerweile auch Teil der Kurzfristenergie-versorgungssicherungsmaßnahmenverordnung der Bundesregierung. Der Papierverbrauch wird durch die Einführung digitaler Workflows minimiert, ebenfalls durch die Abschaffung „gelernter“ Prozesse (Beispiel: Print-Versionen von internen Rundschreiben). Neben grünen Produktionen wird auch bei Events vermehrt auf Müllvermeidung, Maßnahmen bei Mobilität, Kriterien bei der Beschaffung eingesetzter Werbemittel oder Anforderungen für Catering Wert gelegt. Aktionen der Mitarbeitenden-Initiative wie „Erst aus, dann raus“ sorgen für Bewusstseinsschärfung innerhalb der Belegschaft – ähnlich wie BR sowie ARD-weite Intranet-Kampagnen (beispielsweise ein Adventskalender mit Nachhaltigkeitstipps für den Arbeitsalltag).
IT-Altgeräte werden seit dem Jahr 2010 über die sozial-ökologische Partnerschaft mit der Arbeit für Menschen mit Behinderung (AfB) aufbereitet und wiederverwertet. Der Abfall wird ordnungsgemäß getrennt, zusätzlich werden Pilotprojekte wie das Aufstellen weiterer Wertstofftonnen angesetzt. Grundsätzlich gilt die Prämisse der Müllvermeidung als vorrangig.
Die Digitalisierung von Workflows befindet sich bereits in der Umsetzung (z. B. Reisekostenabrechnung), weitere Teilprojekte folgen kontinuierlich. Beim Neubau am Campus Freimann sind zukunftsfähige Nachhaltigkeitskriterien mitbedacht, wo möglich wird auch bei Bestandsbauten optimiert.
4. Wie werden mögliche negative Umweltwirkungen der betrieblichen Herstellungs- und Produktionsprozesse bedacht und gehandhabt?
Der BR hat bereits 2006 einen Vertrag mit der Deutschen Bahn AG und der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) über sogenannte Job-Tickets abgeschlossen und unterstützt mit Partnerschaften Aktionen wie „Mit dem Rad zur Arbeit“. Sukzessive werden E-Lastenräder angeschafft sowie der Fuhrpark geprüft. Man arbeitet derzeit an Lösungskonzepten für Lademöglichkeiten von E-Bikes der Mitarbeitenden und stellt vermehrt Radabstellplätze, Spinde sowie Duschmöglichkeiten zur Verfügung. 2023 startet ein Pilotprojekt mit einer Leihradstation. Die Überlegungen und Projekte sollen möglichst emissionsarme Mobilitätsformen unterstützen und die Nutzung für die Mitarbeitenden vereinfachen.
Nach den Regelungen einer neuen Dienstvereinbarung werden Flugreisen möglichst vermieden und die Nutzung von ÖPNV favorisiert. Der eigene Fuhrpark wird aktuell mit externer Unterstützung einer größeren Wirtschaftlichkeitsuntersuchung unterzogen. Dabei spielt auch die (zumindest teilweise) Umstellung auf Elektrofahrzeuge eine gewichtige Rolle. Insbesondere bei innerstädtischen Produktionen oder regionalem Einsatz für BR-Studios ist die Nutzung von E-Lastenrädern vorgesehen. Vereinzelt ist die Anschaffung bereits erfolgt, man befindet sich in der Testphase. Je nach Verfügbarkeit besteht die Möglichkeit zur Nutzung von nachhaltigkeitszertifizierten Übernachtungsstätten.
Bei Werbemitteln gilt prinzipiell das Motto „weniger ist mehr“, das bereits bei den Planungen mit einzubeziehen ist. Wo der Einsatz von Werbemitteln sinnvoll ist, soll nach entsprechenden Kriterien vorgegangen werden. Hierfür arbeitet eine Gruppe aus Expertinnen und Experten derzeit Leitfäden aus, u. a. mit den Fragestellungen: Sind die angedachten Materialien vielfach verwendbar? Welche Überlegungen rechtfertigen einen Kauf? Ist Upcycling der Materialien statt Entsorgung möglich? Die Aufnahme von Nachhaltigkeitskriterien bei Einkaufsprozessen befindet sich bereits in der Umsetzung.
5. Durch welche Strategien und Maßnahmen wird ein nachhaltiger Konsum der eigenen Produkte und Dienstleistungen gefördert?
Das Thema CO2-Emissionen von Streaming wird im Haus laufend beobachtet, einschlägige Studien werden in die Überlegungen einbezogen, u. a. auch die Betreuung von Fallstudien von Studierenden der TU München. Um bundesweit agieren zu können, wurde innerhalb der ARD das Kompetenzteam Nachhaltige Verbreitung konstituiert. Der BR initiierte zudem gemeinsam mit der BLM eine Studie zum Thema Green Radio, die die im Sommer 2021 veröffentlicht wurde.
Ressourcenschonender Umgang steht in allen Bereichen an oberster Stelle. Für den Tätigkeitsbereich des Bayerischen Rundfunks stehen vor allem immaterielle Güter im Vordergrund, jedoch kann auch hier die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer mitbedacht werden. Beispielsweise werden derzeit Möglichkeiten für Kampagnen geprüft, um ein Umdenken bei der Streaming-Nutzung zu erreichen. Bei immateriellen Produkten wie der Organisation von Events werden Handlungsempfehlungen beispielsweise zum Abfallmanagement mitbedacht. Bei materiellen Gütern wie etwa Printprodukten wird auf die Verwendung von Recyclingpapier Wert gelegt.
1. Welche sozial-nachhaltigen Ziele setzt sich das Unternehmen? Wie möchte es diese erreichen?
Der BR als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt hat eine besondere Verpflichtung und Verantwortung bei den Themen Vielfalt und Geschlechtergerechtigkeit.
Der BR muss ein vielfältiges, ausgewogenes Programm anbieten, weil nur dieses einer vielfältigen und ausgewogenen Gesellschaft gerecht wird. Die Vielfalt der Gesellschaft muss sich aber auch in der Belegschaft des Hauses widerspiegeln.
Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie die Beseitigung bestehender Nachteile zwischen den Geschlechtern ist nicht nur verfassungsrechtlich verankert und in einer internen Dienstanweisung geregelt, sondern ein strategisches Ziel der Geschäftsleitung. Seit 2010 gibt es im BR ein Gleichstellungskonzept, in dem die Ziele und Maßnahmen, um Gleichstellung auf allen Ebenen und Hierarchiestufen zu erreichen, festgeschrieben sind und das alle drei Jahre fortgeschrieben wird.
Es gibt eine Gleichstellungsbeauftragte, die Führungskräfte und Fachbereiche bei der Umsetzung der Maßnahmen aus dem Gleichstellungskonzept berät und Initiativen und Vorschläge für weitere Maßnahmen unterbreitet. Außerdem gibt es einen Diversity Beirat, dem Vertreterinnen und Vertreter aus möglichst allen Bereichen des Hauses angehören sollen und der pro Jahr viermal tagt. Er entwickelt ebenfalls Maßnahmen für die Geschäftsleitung und organisiert Veranstaltungen rund um die Themen Vielfalt und Pluralität im BR.
Es gibt (Cross)-Mentoring Programme und ein Führungskräfteentwicklungsprogramm, das unter anderem auch das Ziel verfolgt, den Anteil an weiblichen Führungskräften weiter zu erhöhen.
Neben der Geschlechtergerechtigkeit ist dem BR auch Nachwuchsförderung wichtig, zum Beispiel durch eigene Ausbildungsberufe und Volontariate. Es gibt ein Talente Programm des jungen BR-Angebots PULS, das speziell für Quereinsteigerinnen und -einsteiger konzipiert wurde, um auch größere Vielfalt in Bezug auf soziale Milieus und unterschiedliche Bildungswege zu erlangen. Zudem ist der Zugang für das BR-Programmvolontariat so modifiziert worden, dass ein abgeschlossenes Hochschulstudium nicht mehr zwingend notwendig ist.
Auch mit der so genannten 50:50-Challenge belegt der BR sein nachhaltiges Engagement. Die 50:50-Challenge soll in den Redaktionen ein Bewusstsein dafür erzeugen, wer in den Programmangeboten sichtbar bzw. hörbar ist und wie der BR darin Gesellschaft abbildet. Die Teilnahme ist freiwillig. Denn: Redaktionen, die sich für die Challenge entscheiden, sollen davon überzeugt und motiviert sein, etwas zu verändern. Egal, ob Nachrichten, Magazine, Dokus oder Unterhaltungsshows, egal, ob Radio, TV oder Digitales – Redaktionen aus sämtlichen Bereichen des BR sind mittlerweile dabei und zählen nach dem Vorbild der BBC den Anteil von Frauen und Männern in ihren Inhalten. Die Bilanz nach einem halben Jahr 50:50-Challenge gibt Zuversicht. Auf Basis von 30 Teams, die mindestens für drei Monate Daten geliefert haben zeigt sich: 73 % der Teams konnten ihren Frauenanteil erhöhen.
Die sozial nachhaltigen Maßnahmen/Ziele des BR aus Personalsicht orientieren sich an den Bundesgesetzen und Vorgaben sowie den Sustainable Development Goals der UN und zahlen insbesondere auf diese ein. Den Rahmen der Personalarbeit des BR bilden die gesetzlichen (insbesondere Arbeitsgesetze) und tarifvertraglichen (Tarifverträge) und betrieblichen (Dienstvereinbarungen und Dienstanweisungen) Regelungen. Der BR setzt sich die folgenden Ziele:
- (SDG 4) Gleichberechtigter Zugang aller Menschen zu hochwertiger fachlicher und beruflicher Bildung und Hochschulbildung durch ein umfangreiches Angebot an medientypischen Ausbildungsplätzen für die Ausbildung nach BBiG (Berufsbildungsgesetz), dualen Studiengängen, Traineeprogrammen und Volontariatsausbildungen sowie Praktika und Hospitanzen unter Einsatz von transparenten und objektivierten Auswahlverfahren gem. DIN33430 unter Einbeziehung der Vertrauensperson der Schwerbehinderten gem. § 179 SGB. Insbesondere das Talente-Traineeprogramm von PULS gibt Menschen die Chance, im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu lernen, die sie sonst vielleicht nicht gehabt hätten. Das PULS Talente Programm will Menschen mit interkulturellen Backgrounds und/oder Quereinsteiger und Quereinsteigerinnen ohne akademische Ausbildung erreichen. Darüber hinaus bieten die Medienkompetenzprojekte Schüler und Schülerinnen eine Vielzahl an Veranstaltungen sowie die Aktionstage Girls- bzw. Boys-Day Einblicke in die Medienberufe. Die Ausbildung im BR ist in innerbetrieblichen Regelungen (Dienstanweisungen) geregelt. Der Personalrat wird bei der Ausbildung entsprechend der Beteiligungsrechte gem. BayPVG (Bayrisches Personalvertretungsgesetz) einbezogen, die Vergütung ist im Gehaltstarifvertrag geregelt.
- (SDG 5) Geschlechtergleichstellung und Beendigung aller Formen der Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Insbesondere fördert der BR die gleichberechtigte Teilhabe und Chancengleichheit von Frauen bei der Übernahme von Führungsrollen auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung. Die Gleichstellung wird im BR gem. Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz sichergestellt und zudem durch eine interne Regelung (Dienstanweisung) gestützt, indem Frauen bei gleicher Eignung bei der Stellenbesetzung bevorzugt werden (s. Satz bei den Stellenausschreibungen "In diesem Bereich sind Frauen unterrepräsentiert. Daher würden wir gerne für diese Position eine Frau gewinnen"). Alle Stellen werden grundsätzlich auch in Teilzeit ausgeschrieben. Die Stellenbesetzung erfolgt mittels eines transparenten, objektivierten Auswahlverfahrens unter Beteiligung des Fachbereichs sowie der Personalabteilung unter Wahrung der Beteiligungsrechte des Personalrats und ggf. weiteren Stakeholdern wie Gleichstellungsbeauftragte (gem. Dienstanweisung) oder Vertrauensperson der Schwerbehinderten (gem. § 179 SGB). Der BR schützt die Beschäftigten vor Benachteiligungen – auch vorbeugend –, schult die Beschäftigten zum Zwecke der Verhinderung von Benachteiligungen in Präsenzschulungen sowie mittels E-Learnings, erhebt Sanktionen gegen Beschäftigte und Dritte, die gegen das Benachteiligungsverbot verstoßen (Nulltoleranzpolitik bei sexueller Belästigung) und hat eine Beschwerdestelle in der Personalabteilung eingerichtet.
- (SDG 8) Die Personalarbeit im BR unterstützt die technologische Modernisierung und die Innovationen im Haus durch die sukzessive Digitalisierung der Personalarbeit, auch im ARD-Verbund. Bei der Auswahl der technischen Lösungen wie einem Bewerbermanagementsystem gem. der Barrierefreien Informationstechnik-Verordnung EN 301 549.
- (SDG 10) Der BR ist seit dem Jahr 2014 Unterzeichner der "Charta der Vielfalt". Seit 2019 ist ein Diversity-Beirat im BR institutionalisiert. Ziel des BR ist es, die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt im BR voranzubringen. Der BR will ein Arbeitsumfeld frei von Vorurteilen bieten. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht und geschlechtlicher Identität, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Der BR setzt sich damit ein für eine Teilhabe am Wohlstand und die gerechtere Verteilung von Einkommen aller Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Ethnizität, Herkunft, Religion oder sonstigen Unterschieden. Alle sollen gleiche Chancen haben, zur Selbstbestimmung befähigt und ihre soziale und politische Inklusion gefördert werden.
2. Wie wird das aktuelle Handeln im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit analysiert (Status-Quo-Analyse)? Wie wird die Performance gemessen und kontrolliert?
In jährlichen Gleichstellungs- und Diversity-Berichten wird intern und extern über das aktuelle Handeln im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit evaluiert und informiert. Hier gibt es laufende Status-Quo-Analysen beispielsweise zur Beschäftigung von Frauen und Männern sowie zur anteiligen Besetzung von Führungspositionen.
Was die Gleichstellung betrifft, werden unterschiedliche Daten (Zahlen zum Anteil weibliche Führungskräfte, Teilzeit, Elternzeit etc.) erhoben und im jährlich erscheinenden Gleichstellungsbericht abgebildet. Der Bericht wird intern veröffentlicht sowie in der Geschäftsleitungssitzung und im Rundfunkrat vorgestellt.
Darüber hinaus ist der BR nach SGB IX wie alle anderen Unternehmen ab 20 Arbeitnehmern verpflichtet, 5 Prozent schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Der BR übererfüllt diese Verpflichtung. 2018 hat der BR am Gleichbehandlungscheck der Antidiskriminierungsstelle des Bundes teilgenommen. Eine weitere Zertifizierung nach ISO-Standard oder eine B Corp Zertifizierung ist bisher nicht erfolgt.
3. Wie werden das Wohlbefinden und die Weiterentwicklung von Mitarbeitenden unterstützt?
Das betriebliche Gesundheitsmanagement des Bayerischen Rundfunk heißt BR care. BR care steht für Angebote, Beratung und Impulse zur psychosozialen Gesundheit. Das BR care-Team unterstützt Führungskräfte und Mitarbeitende in der Bewältigung von gesundheitsbelastenden Unternehmenssituationen und Lebensphasen. Im Rahmen der Impuls-Beratung wird geklärt, ob Beratungsmaßnahmen erforderlich sind. Wenn ja, entwickelt das BR care-Team ein konkretes Angebot zur Begleitung. Das können z. B. ein BGM-Coaching oder BGM-Teammaßnahmen sein – jeweils individuell, bedarfsorientiert und passgenau. Aufbauend auf vorhandenen Ressourcen entwickelt BR care gemeinsam mit den Betroffenen gesundheitsstärkende Lösungsansätze, um den Herausforderungen des Arbeitsalltags zu begegnen. Dabei geht es stets um Hilfe zur Selbsthilfe und um die Stärkung individueller und institutioneller Ressourcen für eine gesundheitsgerechte Lebens- und Arbeitsweise.
Zu den Beratungsangeboten von BR care zählt auch die lösungsorientierte Konfliktberatung, die Suchtberatung und das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM).
Zur Unterstützung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie gibt es neben der fachlichen Beratung zusätzliche Angebote zur Vermittlung von Pflegediensten und Betreuungsmöglichkeiten.
Neben den bedarfsgerechten Beratungsangeboten fördert BR care die Gesundheit der BR-Mitarbeitenden auch mit einer Vielzahl attraktiver Präventionsangebote wie z. B. dem Fitness- und Wellness-Netzwerk GYMPASS und dem Relaxraum inkl. brainlight-Massagesessel im Funkhaus. Die Sportgemeinschaft Bayerischer Rundfunk e.V. (SGBR) bietet ihren Mitgliedern ein breites Spektrum an Bewegungsangeboten.
Mit einer Reihe von unterstützenden Angeboten fördert BR care die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die BR-Mitarbeitenden. Alle festen und freien Mitarbeitenden können kostenfreie Beratungsangebote im Bereich Angehörigenpflege und Kinderbetreuung wahrnehmen. In Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern kann im Fall der Angehörigenpflege eine Vermittlung von Pflegediensten, Betreuungsmöglichkeiten und Haushaltshilfen erfolgen. Außerdem hält BR care Angebote zur erfolgreichen Organisation von Familien- und Berufsleben bereit. Dazu zählen zwei betriebsnahe Kindertagesstätten, Ferienbetreuung in den Sommerferien und die Vermittlung von Kinderbetreuung. Zusätzlich werden in Zusammenarbeit mit einem Kooperationspartner über eine Online-Plattform neben einer Vielzahl an Angeboten zur Freizeitgestaltung, Nachhilfe und Veranstaltungen für Kinder auch zahlreiche Formate im Bereich Ehe und Partnerschaft zur Verfügung gestellt.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird in vielfältiger Hinsicht unterstützt, beispielsweise durch:
- Kinderbetreuungsangebote
- in den Sommerferien Ferienbetreuung für alle Kinder von BR-Mitarbeitenden
- Beratung und Vermittlung im Bereich Angehörigenpflege und Haushaltshilfe
Darüber hinaus sorgt das Referat für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz für die Umsetzung der gesetzlich vorgeschriebenen Vorgaben. Mit dem Ausschuss für Verbesserungsvorschläge ist ein betriebliches Vorschlagswesen implementiert.
Die Abteilung Personalentwicklung baut die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Führungskräfte zu den verschiedenen Möglichkeiten aus, berät und bietet Weiterbildungs- und Fortbildungsprogramme an.
4. Wie stellt die Organisation sicher, dass alle Mitarbeitenden einen fairen Verdienst erhalten?
Die Bedeutung der Gleichberechtigung wird bei Stellenausschreibungen manifestiert durch den Satz: „Der BR setzt sich für eine vorurteilsfreie, wertschätzende Unternehmenskultur ein, die keinen Raum für bewusste oder unbewusste Diskriminierung lässt. Daher begrüßen wir alle Bewerbungen unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, sexueller Orientierung, Religion und Behinderung".
Die Vergütung erfolgt gem. Tarifverträgen für feste sowie für freie Mitarbeitende, Auszubildende, Aushilfen, Trainees, Werkstudenten, Praktikanten und Hospitanten. Die Vergütung orientiert sich nach den Aufgaben (keine leistungsorientierte Vergütung), aus den Tarifverträgen abgeleitete Regularien sorgen für eine Gleichbehandlung; die Personalabteilung, der Personalrat gemäß seiner Beteiligungsrechte sowie ggf. die Interne Revision prüfen die Einhaltung. Arbeitszeiten werden erfasst, entweder durch die Disposition oder durch zur Verfügung gestellte Systeme. Die Planung der Kapazitäten obliegt den Führungskräften. Führungskräfte werden durch ein transparentes, objektiviertes Verfahren unter Beteiligung des Fachbereichs, der Personalabteilung sowie ggf. weiterer Stakeholder wie Gleichstellungsbeauftragte oder Vertrauensperson der Schwerbehinderten ausgewählt. Führungsfunktionen werden zunächst befristet übertragen und anhand von Zwischen- und Abschlussbeurteilung evaluiert. Der Verwaltungsrat entscheidet über die Vergütung und die Entfristung von Führungsfunktionen.
5. Welche Rolle spielt Vielfalt bei Einstellungen, dem Umgang mit Mitarbeitenden und im Hinblick auf die eigene Zielgruppe?
Gelebte Vielfalt ist ein Garant, um den Herausforderungen in der Zukunft gewachsen zu sein. Davon ist der Bayerische Rundfunk überzeugt. Wir zeigen gerade in turbulenten Zeiten, was die Gesellschaft zusammenhält. Es geht immer und gerade jetzt um die integrative Aufgabe des Bayerischen Rundfunks. Was Menschen verbindet, ist der Wunsch nach Teilhabe und Gesehenwerden. Eine einfache Formel heißt: Vielfältiges Programm für eine vielfältige Gesellschaft entsteht in vielfältigen Teams. Also: Jung und Alt, Mann und Frau, Menschen mit und ohne Behinderung, mit und ohne Einwanderungsgeschichte etc. Aber es geht nicht um das Zählen von Merkmalen. Das Schlüsselwort lautet Vertrauen in die Mitarbeitenden in ihrer Unterschiedlichkeit!
Nur so erreichen wir ein Publikum in seiner Vielfalt und schaffen gleichzeitig eine Arbeitsatmosphäre, die geprägt ist vom gegenseitigen Respekt und gegenseitiger Anerkennung.
1. Welche publizistischen Ziele setzt sich das Unternehmen? Wie möchte es diese erreichen?
Als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ist das publizistische Ziel des Bayerischen Rundfunks im Medienstaatsvertrag klar definiert: Unsere Inhalte dienen der Bildung, Information, Kultur und Unterhaltung aller Menschen in Bayern. Dabei evaluieren wir unsere Angebote stetig und achten auf eine zielgruppen- und plattformgerechte Aufbereitung, linear wie digital. Mit seinem Hörfunk-, Fernseh- und Digitalangebot erreicht der BR in Bayern pro Tag rund zwei Drittel der Menschen ab 14 Jahren. Dies entspricht etwa 7,5 Millionen Menschen (1. Halbjahr 2022).
Im Rahmen der genannten Zielsetzung hat das Thema Nachhaltigkeit in der Vergangenheit an Bedeutung gewonnen. Seit 2021 gibt es ein Board „Nachhaltigkeit“ im BR, in dem alle Direktionen (Juristische Direktion, Programmdirektion Kultur, Programmdirektion Information, Verwaltungsdirektion, Produktions- und Technikdirektion) vertreten sind. Auch im Programm widmet sich der BR in unterschiedlichsten Formaten den Themen Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz entlang der journalistischen Relevanzkriterien. Diese werden bereits in der Ausbildung vermittelt, sie werden aber auch im redaktionellen Alltagsgeschäft stetig hinterfragt und neu diskutiert.
2. Welche Prozesse dienen der Wahrung der publizistischen Verantwortung?
Der BR widmet der Qualitätskontrolle hohe Aufmerksamkeit. Inhalte werden vor Veröffentlichung nach journalistischen Kriterien mindestens nach dem 4-Augen-Prinzip geprüft und nach Publikation in Kritikrunden nochmals bewertet. Zudem steht der BR im Dialog mit dem Publikum und wird dies noch weiter intensivieren. Er setzt auf eine Kommunikation auf Augenhöhe.
Zudem trägt der BR durch seinen hochwertigen öffentlich-rechtlichen Journalismus zur demokratischen Meinungsbildung bei und wirkt, beispielsweise durch seine Faktencheck-Einheit #Faktenfuchs von BR24 Falschinformationen entgegen. Für die Kommentarbereiche in den Social-Media-Kanälen gilt eine klare Netiquette, Hassreden und Beleidigungen erhalten keinen Raum. Der BR verfügt außerdem über eine fundierte Medienforschung und eine Social-Listening-Einheit, um das Publikumsinteresse genau zu erfassen. Mit neuen Angeboten spricht der BR gezielt bestimmte Zielgruppen an, um das Publikumsspektrum zu erweitern und seinem Auftrag noch besser gerecht zu werden.
3. Welcher Aufwand wird bei Informationsgewinnung und -validierung betrieben?
Bei der Informationsgewinnung und Recherche gelten für alle Mitarbeitenden die Grundlagen des journalistischen Handwerks. Dazu gehören die bekannten journalistischen Prinzipien, insbesondere das Prinzip „The first to be right“. Der Fokus liegt also nicht auf Schnelligkeit um den Preis der Genauigkeit. Es geht darum, der erste zu sein, der eine Nachricht korrekt verbreitet, möglichst bereits angereichert mit einer ersten, fundierten Analyse.
Als Medienunternehmen mit einem großen Korrespondentennetz legen wir zudem Wert auf eigene Recherchen vor Ort und eine Berichterstattung aus allen Teilen Bayerns. Hierfür hat der BR sein regionales Netz in den vergangenen Jahren sukzessive ausgeweitet. Aus 30 BR-Standorten in ganz Bayern berichten heute 56 Korrespondentinnen und Korrespondenten. Auch die zeitaufwändige, investigative Recherche ist Teil unserer Angebote. Hier gelten die bekannten strengen Standards wie etwa der Schutz von Informanten.
4. Wie werden Hintergründe erläutert und Themen begleitet?
Der BR liefert Orientierung durch fundierte Analysen und tiefgehende Hintergründe. Wo immer möglich, zeigen unsere Formate auch positive Beispiele und Lösungen im Sinne eines konstruktiven Journalismus. Außerdem greift der BR wichtige Themen immer wieder auf und klärt, was aus ihnen geworden ist, ganz im Sinne eines nachhaltigen Journalismus.
Neben aktueller Berichterstattung in allen Formaten der Informationsmarke BR24 widmen sich politische Magazine wie „Kontrovers“ oder „report München“ sowie Redaktionen wie „BR Recherche/BR Data“ vielen hintergründigen und nachhaltigen Recherchen.
5. Wird in der Berichterstattung Nachhaltigkeit als Querschnittsthema eingeordnet, das die ganze Gesellschaft betrifft?
Es ist das Ziel des Bayerischen Rundfunks, die Vielfalt der Gesellschaft abzubilden und mit den Programminhalten alle Teile der Gesellschaft zu erreichen. Glaubwürdigkeit ist ein sehr hohes Gut im Journalismus. Alle Mitarbeitenden unterliegen den im BR geltenden Compliance-Regeln. Es gibt einen Ombudsmann für Compliance-Fragen, aber auch einen „Runden Tisch“ für alle Mitarbeitenden zu verschiedensten Fragestellungen. Glaubwürdigkeit leitet sich nicht nur vom Programmangebot ab, sondern auch von Compliance-Standards.
Der BR möchte alle seine Zielgruppen vom hohen Wert und von der Verlässlichkeit seiner Angebote überzeugen, und dies auf allen Verbreitungswegen. Der BR investiert entsprechend dem Wandel der Nutzungsgewohnheiten vermehrt in die digitale Verbreitung. Auch barrierefreie Angebote haben hohe Bedeutung: Untertitelung, Bildbeschreibungen (Hörfassungen) bei Fernsehsendungen, Gebärdendolmetscher und wichtige Artikel in ausländischen Sprachen (z. B. während der Corona-Pandemie) gehören dazu.