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Stau, Unfälle, Gefahren Die BR-Verkehrsredaktion beantwortet das Warum

Die Verkehrsredaktion des Bayerischen Rundfunks meldet nicht nur, wo Staus sind, sondern recherchiert zusätzliche Informationen – für den Hörfunk, fürs Web, DAB-Radios und Navis. Autofahrende können so die Verkehrslage besser beurteilen.

Von: Patrizia Kramliczek

Stand: 08.01.2021 | Archiv

Daniela Rembold aus der BR-Verkehrsredaktion | Bild: BR

Sei es ein Sofa, das auf der Autobahn liegt, ausgelaufener Kraftstoff oder ein Unfall mit drei Lkw, weswegen die rechte und die mittlere Spur blockiert sind: Das BR-Publikum ist Genauigkeit bei den Verkehrsmeldungen gewohnt.

"Wir werten Daten aus und recherchieren. Meldet die Polizei zum Beispiel ein Schneechaos, dann telefonieren wir nach, um das Ausmaß und mögliche Verzögerungen besser einschätzen zu können."

Daniela Rembold, BR-Verkehrsredaktion

Bei Staus ab zehn Minuten Zeitverzögerung gleicht die Redaktion Angaben aus verschiedenen Quellen ab, um zu einer genaueren Beurteilung der Lage zu kommen.

Verschiedene Informationsquellen

Der Bayerische Rundfunk hat unterschiedliche Verkehrsinformationen zur Verfügung. Meldungen von den Polizeipräsidien aus ganz Bayern sind insbesondere bei Unfällen oder Geisterfahrern wichtig. Bewegungsdaten aus Navigationssystemen und anonymisierte Daten aus Smartphones werden für Staumeldungen herangezogen. Die ARD hat für diese "Verkehrsflussdaten" einen Vertrag mit dem Anbieter TomTom und dem ADAC geschlossen. Beim Bahnverkehr meldet der BR nur größere Störungen und ist dafür im Verteiler der Deutschen Bahn.

Redaktionssystem mit moderner Datenübertragung

Alle diese Informationen - auch für angrenzende Gebiete wie etwa Österreich - fließen in das Verkehrs-Redaktionssystem des BR ein und bilden die Arbeitsgrundlage für die Redakteurinnen und Redakteure.

Verkehrsinfos liefert der BR rund um die Uhr. Tagsüber, zwischen 5 und 18 Uhr, sind vier Mitarbeitende im Dienst. Während zwei Redakteurinnen bzw. Redakteure die Recherche übernehmen, bearbeiten die anderen die eingehenden Informationen fürs Programm. Das bedeutet: Entscheiden, welche Unfälle oder Staus nennenswert sind, Meldungen schreiben und den verschiedenen Programmbereichen zur Verfügung stellen – Bayern 1, BAYERN 3, B5 aktuell und den Regionalstudios. Dann sind die Moderatorinnen und Moderatoren an der Reihe.

"In einer digitalen Karte ist ein Stau ein roter Strich, aber ob es sich um einen kleinen oder großen Unfall handelt, warum es an der Grenze staut, wie viele Spuren gesperrt sind oder ob vielleicht ein Lkw geborgen werden muss – das sind dann die Zusatzinfos, die von uns kommen und mit denen Autofahrer die Lage besser einschätzen können."

Daniela Rembold, BR-Verkehrsredaktion

Die Webseiten und Apps der Radiowellen, BR24 und BR Text versorgt die Verkehrsredaktion direkt mit dem aktuellen Stand, ebenso die DAB-Radios und Navigationsgeräte. Hier werden die Infos als Text ausgespielt.

Zusatzinfos für Navigationsgeräte

Das Verkehrsredaktionssystem des BR, das 2018 eingeführt wurde, unterstützt den Technikstandard TPEG (Transport Protocol Experts Group). Dieser ermöglicht, dass die Verkehrsinfos übers Digitalradio übertragen werden. Navigationsgeräte, die nicht TPEG-fähig sind, werden mit dem technisch einfacheren Standard TMC (Traffic Message Channel) über UKW beliefert und erhalten Basisinformationen über Unfälle, Staus und Gefahrensituationen - zum Beispiel, dass größere Gegenstände auf der Fahrbahn liegen oder ein Geisterfahrer unterwegs ist. Die kurzen, standardisierten Angaben auf dem Display können natürlich nicht so viele Informationen bieten wie ein Überblickbericht, zum Beispiel im Radio.

Verkehrsmeldungen zum Hören

"Aus Umfragen wissen wir, dass viele Menschen es bevorzugen, Verkehrsmeldungen von einer Stimme zu hören", sagt Rembold. Also das, was die Radiowellen des BR seit Jahrzehnten machen. Auch der Zeitpunkt für den Verkehrsfunk hat Tradition: kurz vor und am Ende der Nachrichten. Nur bei Geisterfahrern schaltet sich der Verkehrsfunk sofort ein.


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