"Die Brücke am Ibar" Filmmusik im Spannungsfeld ethnischer Konflikte
"Musik gibt jedem Film einen ganz eigenen Geschmack."
Michaela Kezele
Manchmal ist weniger einfach mehr
Es ist ein leiser, behutsam erzählter Film mit starken Bildern, daher kommt der Filmmusik in Michaela Kezeles, vor dem Hintergrund des Balkankriegs spielendem Liebesdrama Die Brücke am Ibar besondere Bedeutung zu. Moderiert von HFF-Professor Andreas Gruber gaben die Regisseurin, Produzentin Dr. Gabriela Sperl und Filmkomponistin Martina Eisenreich interessante Einblicke in die schwierige Gratwanderung zwischen "zuviel“ und "zuwenig“ Musik, zwischen Ethno-Klischees und Bildern, bei denen weniger einfach mehr ist. Anhand zahlreicher Beispiele erfuhr man vom anstrengenden Werden eines Filmsoundtracks und von der dramaturgischen Bedeutung der Musikauswahl.
"Will ich auf das kommende Unheil hinweisen oder den unverstellten Blick des Kindes widerspiegeln?"
lautete eine der Fragen, mit den sich die junge Filmemacherin und ihre Mitstreiterinnen beschäftigten.
Zum Abschluss lobte Professor Gruber die "mutige Entscheidung der drei Frauen, sich bei dem sensiblen Prozess des Filmemachens und der Entscheidungsfindung so in die Karten schauen zu lassen“. Und das Publikum zollte mit Applaus Respekt.