Landtagswahl Schwaben Schwäbische CSU bei über 49 Prozent
Die schwäbische CSU hat bei der Landtagswahl 49,4 Prozent erreicht. Damit liegt die schwäbische CSU leicht über dem bayerischen Ergebnis. Alle Direktmandate in Schwaben gingen an die CSU.
Die SPD hat sich leicht verbessert auf 17,2 Prozent. Minimal verbessert haben sich auch die Grünen, die - dem vorläufigen Endergebnis zufolge - 8,6 Prozent der Stimmen bekommen haben. Verluste dagegen gab es bei den Freien Wählern bei 9,7 Prozent und stark verloren hat die FDP, die nur noch 3,4 Prozent erreichen konnte.
Erststimmen-Ergebnisse
Aichach-Friedberg: Peter Tomaschko, CSU (52,5%) - Augsburg Stadt West: Johannes Hintersberger, CSU (42,7%) - Augsburg Stadt Ost: Bernd Kränzle, CSU (40,6%) - Augsburg-Land, Dillingen: Georg Winter, CSU (43,2%) - Augsburg-Land Süd: Carolina Trautner, CSU (52,1%) - Donau-Ries: Wolfgang Fackler, CSU (52,8%) - Günzburg: Alfred Sauter, CSU (55%) - Neu-Ulm: Beate Merk, CSU (47,1%) - Memmingen: Klaus Holetschek, CSU (52,4%) - Kaufbeuren: Franz Josef Pschierer, CSU (51,3%) - Lindau-Sonthofen: Eberhard Rotter, CSU (48,7%) - Marktoberdorf: Angelika Schorer, CSU (52,3%) - Kempten, Oberallgäu: Thomas Kreuzer, CSU (46,9 Prozent)
Justizministerin Beate Merk ist im Stimmkreis Neu-Ulm erstmals direkt angetreten und hat 47,1 Prozent der Stimmen und damit das Direktmandat geholt. Vor fünf Jahren war sie über die Liste in den Landtag gekommen. Der Fall Mollath hat ihr offenbar nicht geschadet.
Georg Winter verliert Stimmen
Der Dillinger CSU-Landtagsabgeordnete Georg Winter machte zwar das Rennen als Direktkandidat, kam aber nur auf 43,2 Prozent der Stimmen. Damit liegt Winter, der seine minderjährigen Söhne beschäftigt hatte, gut acht Prozent unter seinem Ergebnis bei der vorangegangenen Wahl 2008. Er wertete das Ergebnis aber trotzdem als großen Vertrauensbeweis der Bürger.
Im Stimmkreis Donau-Ries Fackler mit gutem Ergebnis
Ein gutes Ergebnis erzielte im Stimmkreis Donau-Ries Wolfgang Fackler für die CSU. Der 38-jährige Jurist tritt die Nachfolge von Georg Schmid an, der nach der Verwandtenaffäre nicht mehr für den Landtag kandidierte. Stimmenkönig in Schwaben ist der Günzburger Landtagsabgeordnete Alfred Sauter mit 55 Prozent.
Schwabens CSU-Chef Markus Ferber sagte dem Bayerischen Rundfunk, er sei sehr zufrieden mit dem Abschneiden seiner Partei. Die CSU in Schwaben kam auf 49,4 Prozent der Stimmen. Bayernweit erreichte die CSU 48,7 Prozent. Ferber erklärte: "Das ist ein sehr tolles Ergebnis und darüber bin ich sehr, sehr glücklich."
Staatskanzleichef Kreuzer: Auf dem Teppich bleiben
Staatskanzleichef Thomas Kreuzer aus Kempten sprach von einem hervorragenden Ergebnis und erklärte, man dürfte jetzt nicht übermütig werden und müsse auf dem Teppich bleiben.
"Wir haben verlorengegangenes Vertrauen zurückgewonnen."
Schwabens CSU-Chef Markus Ferber
Enttäuschung bei der FDP
Die Augsburger Bundestagsabgeordnete und Generalsekretärin der bayerischen FDP, Miriam Gruß, reagierte dagegen enttäuscht auf das Scheitern der FDP. "Wir waren der kleinere Koalitionspartner und hatten es damit schwerer, die Erfolge an den Mann und an den Wähler zu kriegen", sagte sie im Bayerischen Fernsehen. Nun müsse man das Ergebnis in Ruhe in den Gremien diskutieren. Für Stephan Thomae ist das Abschneiden der FDP übrigens besonders bitter. Er war bisher im Bundestag, wollte stattdessen in den Landtag einziehen. Damit ist es jetzt nichts geworden.
SPD mit gemischten Gefühlen
Der SPD-Landtagsabgeordnete Harald Güller aus Neusäß sieht das Abschneiden der SPD zwiespältig. Zwar freut er sich über die Zugewinne der SPD, aber für den Regierungswechsel reicht es halt nicht, so Güller.
Freie Wähler sehen ihre Ideen kopiert
Die Oberallgäuer Landtagsabgeordnete Ulrike Müller von den Freien Wählern freute sich, dass ihre Gruppierung wenigstens wieder in den Landtag eingezogen ist. Auf ein besseres Abschneiden hatte sie aber gehofft.
"Wir haben es nicht geschafft, die von uns im Landtag eingebrachten Themen auch tatsächlich als unsere Themen zu spielen. Es wurde vieles von der CSU abgeräumt und übernommen."
Ulrike Müller, Freie Wähler
Grüne enttäuscht - Schopper mit schwachem Ergebnis
Der Allgäuer Landtagsabgeordnete Thomas Gehring bezeichnete das Ergebnis als enttäuschend und sagte, die Grünen hätten sich mehr erwartet. Die Resonanz im Wahlkampf sei sehr positiv gewesen, gerade im Allgäu. Die Landesvorsitzende der Grünen, Theresia Schopper, die zum ersten Mal als Direktkandidatin der Grünen im Stimmkreis Marktoberdorf angetreten ist, kam auf 7,6 Prozent und lag damit unter dem bayernweiten Ergebnis ihrer Partei. Die Bayernpartei im Stimmkreis Marktoberdorf war überraschend stark und kam auf 7 Prozent, in der Stadt Marktoberdorf, aus der der BP-Direktkandidat Peter Fendt kommt, kam die Partei bei den Zweitstimmen sogar auf 20,3 Prozent.
CSU in Balderschwang weit vorn
In der kleinen Oberallgäuer Gemeinde Balderschwang hat die CSU knapp 85 Prozent der Stimmen erreicht (84,7 Prozent). Die SPD kam auf 2,8 Prozent, die Freien Wähler und die ÖDP immerhin auf 5,6 Prozent der Stimmen.
Dramatische Verluste 2008 für CSU und SPD
Bei der Landtagswahl 2008 hatte die CSU auch in Schwaben dramatisch verloren - mit 47,1 Prozent der Stimmen, aber alle 13 Direktmandate gewonnen. Die Ergebnisse der anderen im Landtag vertretenen Parteien:
SPD 15,3 / FW 10,5 / Grüne 8,5 / FDP 8,0.
Vor allem die Sozialdemokraten haben also im Allgäu miserabel abgeschnitten. Hier landeten sie in zwei Stimmkreisen nur auf Platz vier, ansonsten auf Platz drei.