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Landtagswahl 2013 Alle unterfränkischen Abgeordneten stehen fest

Nach Abschluss der Stimmauszählung stehen alle 20 Abgeordneten aus Unterfranken fest, die in den Bayerischen Landtag einziehen werden. Neben den zehn Direktkandidaten haben weitere zehn Abgeordnete über Listen ein Mandat errungen.

Stand: 17.09.2013 |Bildnachweis

Barbara Stamm (CSU), Judith Gerlach (CSU), Georg Rosenthal (SPD), Volkmar Halbleib (SPD), Kerstin Celina (Grüne), Günther Felbinger (Freie Wähler) | Bild: CSU-Bezirksverband Unterfranken; Karpf Kreativ, Michael Häfner; picture-alliance/dpa; BayernSPD; Kerstin Celina; Freie Wähler Unterfranken

Nach Auswertung der Zweitstimmen erhält die CSU zwei Mandate. Listenführerin Barbara Stamm, die mehr als 216.000 Stimmen auf sich vereinigen konnte, und 27-jährige Rechtsanwältin Judith Gerlach aus Aschaffenburg ziehen so in den Landtag ein. Für SPD gehen den Finanzexperten Volkmar Halbleib aus Ochsenfurt, den Würzburger Oberbürgermeister Georg Rosenthal, Martina Fehlner aus Aschaffenburg und die Schweinfurterin Kathi Pethersen nach München. Von den unterfränkischen Grünen ziehen die Würzburgerin Kerstin Celina und der Aschaffenburger Thomas Mütze ins Maximilianeum ein. Günther Felbinger aus Gemünden und Hans Jürgen Fahn aus Erlenbach bleiben für die Freien Wähler im Landtag.

CSU holt alle zehn Direktmandate

Den Stimmkreis Bad Kissingen vertritt künftig der 37-jährige Sandro Kirchner (CSU). Er erhielt 54,41 Prozent der abgegebenen Stimmen. Kirchner hatte zum ersten Mal kandidiert. Thorsten Schwab (CSU) zieht erstmals ins Maximilianeum ein. Auf den 37-Jährigen, der den Stimmkreis Main-Spessart vertritt, entfielen 43,11 Prozent der Stimmen.

Steffen Vogel (CSU) hat im Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld das Direktmandat geholt. Für ihn stimmten 52,33 Prozent der Wahlberechtigten. Für den Stimmkreis Aschaffenburg-West zieht Winfried Bausback (CSU) in den Landtag ein. Auf den 47-Jährigen entfielen 42,87 Prozent der Stimmen. Peter Winter (CSU) hat den Stimmkreis Aschaffenburg-Ost für sich entschieden. Den 59-Jährigen wählten 52,81 Prozent der Stimmberechtigten. Otto Hünnerkopf (CSU) gehört für eine weitere Legislaturperiode dem Bayerischen Landtag an. Der 62-Jährige bekam 50,77 Prozent der Stimmen.

Oliver Jörg (CSU) zieht wieder für den Stimmkreis Würzburg Stadt ins Maximilianeum ein. 39,40 Prozent der Erststimmen entfielen auf den 41-Jährigen. Manfred Ländner (CSU) zieht in den Bayerischen Landtag ein. Mit 48,34 Prozent der Stimmen holte Ländner das Direktmandat im Stimmkreis Würzburg-Land. Für Gerhard Eck (CSU) stimmten 48,7 Prozent der Wähler. Damit zieht er für den Stimmkreis Schweinfurt in den Bayerischen Landtag ein. Der 55-jährige Berthold Rüth (CSU) hat im Stimmkreis Miltenberg das Direktmandat geholt. Er konnte 46,32 Prozent der Erststimmen auf sich vereinigen.

Unterfränkische CSU hofft auf Ministerposten in Staatsregierung

Nach dem Erfolg der CSU werden in Unterfranken Stimmen laut, die einen zweiten Mann in Seehofers Kabinett fordern. Auf die Frage nach einem zweiten Kabinettsmitglied aus Unterfranken sagte Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU) aus Donnersdorf dem Bayerischen Rundfunk, dass Ministerpräsident Seehofer Unterfranken bestimmt bedenken werde. Und auch der Aschaffenburger CSU-Abgeordnete Winfried Bausback stellte die Forderung. Er brachte bei einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk seinen Würzburger Parteikollegen, Oliver Jörg, ins Gespräch. Der käme, nach dem Ausscheiden der FDP, für das Wissenschaftsministerium in Frage. Stimmenzuwächse verzeichnete die CSU vor allem in Unterfranken, wo sie nach einer ersten Übersicht zwischen zwei bis drei Prozentpunkte im Vergleich zur Landtagswahl vor fünf Jahren zulegen konnte.

Einziger unterfränkischer FDP-Abgeordneter enttäuscht

Enttäuscht, aber gefasst hat der einzige unterfränkische FDP-Landtagsabgeordnete, Karsten Klein aus Aschaffenburg, die Niederlage seiner Partei aufgenommen. Dem Bayerischen Rundfunk sagte er am Wahlabend: "Man muss das Ergebnis so hinnehmen, wie es ist. Der Bürger entscheidet über die Zusammensetzung des Landtags und da sieht er uns draußen." Er werde sich jetzt wieder umorientieren und seinen erlernten Beruf als Diplom-Kaufmann aufnehmen. Für die FDP will Klein sich aber weiter einsetzen, auch im Aschaffenburger Stadtrat.

Die Linke verliert in Klaus Ernsts Heimat Schweinfurt

Klaus Ernst ist bundesweit einer der bekanntesten Linken-Politiker, doch in seiner Heimatstadt Schweinfurt ist seine Partei bei der Landtagswahl 2013 unter die Fünf-Prozent-Marke gerutscht. Die Linke sackte nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis am Sonntag von 8,1 Prozent bei der vergangenen Wahl auf nun 3,8 Prozent ab. Hingegen legte die CSU um 3,4 Punkte zu und holte mit 51,2 Prozent die absolute Mehrheit der Gesamtstimmen. Die SPD gewann 2,0 Punkte auf 20,4 Prozent.

Die unterfränkischen Aussteiger

Bernd Weiß

Nach einem heftigen Streit über die Finanzierung des Digitalfunks hatte Bernd Weiß 2009 sein Amt als Innenstaatssekretär niedergelegt. Im Herbst 2012 geriet er in die Schlagzeilen, weil er überlegt hatte, zu den Freien Wählern zu wechseln. Anfang 2013 gab es erneut Kritik, weil er in seinem veröffentlichten Buch mit der Politik abrechnete. Zur Landtagswahl hat sich der 44-Jährige nicht mehr aufstellen lassen, er kehrt in seinen Beruf als Notar zurück.

Unterfränkische Besonderheiten

Partei für Franekn

"Partei für Franken"

Die "Partei für Franken" tritt nur in den drei fränkischen Regierungsbezirken an. Sie sieht sich als "bürgerliche fränkische Volkspartei". Das Besondere der 2009 in Bamberg gegründeten Partei: Sie ist rein fränkisch und hat demzufolge lediglich fränkische Listenkandidaten. Die Partei will mit Schlagworten wie Heimat, einem christlich europäischen Wertefundament, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Bürgergesellschaft punkten. Von politischen Extremen jeglicher Couleur distanzieren sie  sich ausdrücklich, und auch als "Separatistenverein" will man nicht verstanden werden: Eine Eigenstaatlichkeit Frankens strebt die Partei für Franken nur im Rahmen einer grundsätzlichen Neuordnung der Bundesstaaten an.







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