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Wandern, lernen und genießen Der Alm-Erlebnis-Weg Ramsau

Wandern, lernen, genießen - darum geht es beim Alm-Erlebnis-Weg Ramsau. In etwa fünf Stunden führt die Tour an drei Almen und ziemlich vielen Schautafeln vorbei, auf denen die Ursprünge und Entwicklung der Milchwirtschaft erklärt wird. Buttermilch, Käse und Käskuchen kann man dann gleich vor Ort probieren.

Von: Marlene Thiele

Stand: 08.06.2024

Wandern, lernen, genießen - darum geht es beim Alm-Erlebnis-Weg Ramsau.  | Bild: BR; Marlene Thiele

Die Almwirtschaft hat im Berchtesgadener Land eine lange Tradition. Die frühesten Zeugnisse sind Urkunden aus dem 8. Jahrhundert nach Christus.

Schautafeln erklären die Entwicklung der Almwirtschaft.

Die erste Gehstunde bis zur Mordaualm ist ziemlich entspannt und könnte auch mit einem Kinderwagen bewältigt werden. Der Weg ist breit, es geht nur gemächlich aufwärts. Besonders eindrucksvoll ist der Blick auf den Blaueisgletscher auf der anderen Seite des Tals. Die Mordaualm wird von gleich drei Bauern bewirtschaftet, erklärt Franz Kuchlbauer. Die Milch wird zu 90 Prozent bei der Molkerei abgeliefert. Kuchlbauer ist dieses Jahr als Aushilfsbauer mit zwei Kühen hier oben. Acht Kühe sind auf der Lattenbergalm, wo sie von einem Ziegenhirten mitbetreut werden. Die Lattenbergalm und die Mordaualm hängen zusammen, auch das erklären die Schautafeln. Im Frühling und Herbst sind die Tiere im Tiefleger, einer niedriger gelegenen Alm mit reichlich Futter. Ist das Gras abgefressen, geht es entweder direkt zur Hochleger-Alm oder dazwischen zu einem Mitterleger.

Ein kleiner Kunstexkurs am Taubensee.

Der Weiterweg ab der Mordaualm ist jetzt schmaler, steiler und fast menschenleer. Er führt in etwas mehr als einer Stunde zur unbewirtschafteten Lattenbergalm, vorbei an kleinen Hochweiden und durch einen sehr ursprünglich gehaltenen Wald mit orangefarbenen Steinen. Die Moosenalm, ebenfalls ein Hochleger, ist dann die letzte Station auf dem Alm-Erlebnisweg. Es gibt zwei Kaser auf einer weitläufigen Lichtung. Etwa 40 Rinder verbringen den Sommer hier oben. Die Hälfte sind Kühe, der Rest Jungrinder und zwei Bullen. Der Kuhstall befindet sich ganz traditionell neben der Stube, wie es sich für einen historischen Kaser gehört. Dabei wärmt das Vieh im Stall die Menschen in der Stube. Von der Moosenalm geht es in Serpentinen bergab. Einziger Wermutstropfen dieser Tour: Zuletzt muss man eine kurze Passage an einer Landstraße entlanggehen, bis man dann zum malerischen Taubensee kommt und einen großartigen Blick auf den Blaueisgletscher genießen kann.


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