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Das Rifugio Bosconero im Val di Zoldo Hüttenwanderung in den wilden Belluneser Dolomiten

Das Val di Zoldo in den Belluneser Dolomiten ist Teil des UNESCO Weltnaturerbes Dolomiten und ein Kleinod für alle, die das Ursprüngliche suchen - und zudem ein Paradies für alle, die gutes Eis mögen, denn bis heute kommen berühmte Eismacher aus diesem versteckten Tal.

Von: Ulrike Nikola

Stand: 17.06.2023 | Archiv

Hüttenwanderung in den wilden Belluneser Dolomiten | Bild: BR; Ulrike Nikola

Wanderer und Bergsteiger lockt nicht nur die Civetta oder der Monte Pelmo, sondern auch die bei uns wenig bekannte Bosconero-Gruppe - eine wilde Felsregion ohne größere Erschließungen: Bosconero – der schwarze, dunkle Wald, quasi der „Schwarzwald“ der Belluneser Dolomiten. 2018 wurde der Hauptort Forno di Zoldo mit seinen umliegenden Weilern als Bergsteigerdorf ausgezeichnet. Auf dem Anello Zoldano, einer streckenweise alpinistisch anspruchsvollen Rundtour in sechs Etappen, kann man das Gebiet gut erkunden. Auch das Rifugio Bosconero liegt am Anello Zoldano und lässt sich vom Tal aus auch als Tagestour machen. Im Gegensatz zu einigen Etappen des Anello Zoldano mit zum Teil über tausend Höhenmetern im Anstieg, eignet sich der Weg zum Rifugio Bosconero mit „nur“ 645 Höhenmetern gut, um sich einzulaufen

Weiter oben wird es steiniger und die Aussicht herrlich

Nur wenige Schritte vom Parkplatz Pontesèi taucht man ein in den schattigen Laub- und Nadelwald des kleinen Seitentals, dem Val di Bosconero. Auf dem Bergpfad hinauf zur gleichnamigen Berghütte liegen moosbewachsene Findlinge verstreut im Wald, ein Bach plätschert vom Berg herunter, zwischen den Bäumen schimmert die Südflanke des Col de San Piero durch. Formschöne Zacken und massive Felswände umrahmen diese Wanderung, auf der man auch mal eine Schuttrinne durchqueren und über ein paar Steinblöcke balancieren muss.

Sonnige Plätze mit Aussicht vor der Hütte

Maria Luisa Chaviglia aus Pralongo, einem kleinen Weiler nahe Forno di Zoldo ist begeistert von der Idee eines nachhaltigen Alpintourismus. Von Anfang an hat sie im örtlichen Projekt mitgearbeitet, aus dem heraus 2018 das Val di Zoldo als erstes Bergsteigerdorf Venetiens für sanften, naturnahen Tourismus ausgezeichnet wurde. Der Verbund aus den drei Orten Forno di Zoldo, Zoppè di Cadore und Cibiana di Cadore ist ein Beispiel für Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein, wie auch das 1457 Meter hoch gelegene Rifugio Bosconero: „Die Berghütte versorgt sich selber mit Energie, indem Biogas aus organischem Abfall hergestellt wird. Außerdem wird das Brauchwasser aufbereitet. Das ist ein Projekt der Universität Padua, der Fondacione Anelli, dem italienischen Alpenverein und der Gemeinde Val di Zoldo.“, erklärt Maria Luisa Chaviglia.

Der Rückweg führt an der Cascata dei Zot im Bosconerotal vorbei

Spektakulär ist auch die Kulisse rund um die Hütte: Die steilen Felswände der Rocchetta Alta ragen markant hinter dem Rifugio Bosconero auf, bis zum Gipfel des 2468 Meter hohen Sasso di Bosconero sind es noch einmal tausend Höhenmeter. Der Weg ist ohne viel Kletterei gut machbar, aber konditionell sehr fordernd. Sehr empfehlenswert ist auch die Wanderung vom Rifugio Bosconero nach Lagarone. Wer es jedoch gemütlicher mag, für den führt die insgesamt dreieinhalb stündige Wanderung vom Rifugio Bosconero über die schönen Zot-Wasserkaskaden zurück ins Val di Zoldo.


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