Aktivurlaub in Andorra Bergsteigen, Biken und Reiten in den Pyrenäen
Andorra ist ein Paradies für alle, die Aktivurlaub lieben. Dort kann man wunderbar Bergsteigen, Mountainbiken oder Reiten. Eine Sache gibt es dort allerdings nicht.
Der niedrigste Punkt von Andorra liegt auf 838 Metern. Der höchste, der Gipfel des Coma Pedrosa, auf 2942 Metern. Dazwischen geht es bergauf und bergab, aber so gut wie nie brettleben geradeaus.
Am ersten Tag in Andorra radeln wir mit dem MTB aus dem Dorf La Massana heraus und über Alm-Wiesen zu einer Hütte. Der Schinken und der Ausblick auf den höchsten Berg Andorras entschädigen für die Schinderei. Die etwa zweistündige Tour strikt bergauf ist eine von 20 ausgewiesenen MTB-Routen in Andorra. Inka Bellés, unser MTB-Guide, ist äußerst fit. Sie hat schon mehrfach bei Weltmeisterschaften im Skitourengehen mitgemacht. In Andorra ist sie ein Sport-Star, und sie bezeichnet sich als stolze Andorranerin, denn auch ihre Mutter ist hier geboren. Inka gefällt es, immer eingerahmt von den Bergen zu sein. Egal ob im Winter auf Skiern oder im Sommer auf dem Rad oder zu Fuß, die Leute hier kennen Inka nur mit Rucksack auf dem Rücken, weil sie jede freie Minute in den Bergen unterwegs ist.
Am zweiten Tag lasse ich mich tragen – von Rica, einem Pferd der Gebirgsrasse Mérens. Die kräftigen, aber gutmütigen Pferde eignen sich besonders für Reitanfänger wie mich. Reitlehrerin Josie erklärt, dass eine Hand immer am Zügel blieben muss. Geht es bergauf, sollte der Reiter den Oberkörper nach vorne neigen und in die Haare des Pferdes greifen, was ihnen überhaupt nicht wehtut. Bergab lehnt man sich nach hinten und hält sich am Sattel fest. Wir reiten durch das Valle de Incles, ein Hochtal mit Gletscherursprung, umrahmt von 2500 Meter hohen, kargen Pyrenäen-Gipfeln. Nach drei Stunden freut sich der Allerwerteste dann aber doch, aus dem Sattel zu kommen ...
Am dritten Tag in Andorra geht es steil nach oben. Mit Kletterguide Toni hangele ich mich durch einen von 16 andorranischen Klettersteigen. Der Klettersteig von Segudet führt über 800 Meter Länge und ist auch für Anfänger geeignet. Man benötigt keine allzu große alpine Erfahrung, denn die Tritte und Griffe sind gut platziert. Nur der Tiefblick von rund 300 Metern sollte einen nicht aus der Fassung bringen. Weil dann doch die Knie etwas weich werden, geht es am vierten Tag ganz entspannt zu Fuß durch das Naturschutzgebiet Valle de Sorteny. Es reicht von 1800 bis auf 2900 Meter Höhe hinauf, denn so hoch ist der Gipfel Pic d l`Estanyó. Über uns sind gerade Lämmergeier auf Futtersuche, während wir nach der andorranischen Nationalblume Ausschau halten, der Grandella, eine weiße, stark duftende Narzisse. Wir entdecken sie zwischen weißen Tulpen und Pyrenäen-Lilien. Bewirtschaftete typische „refugis“, wie hier die Berghütten heißen, laden zum Einkehren und Übernachten ein. 54 offizielle Wanderwege sind in Andorra ausgewiesen, insgesamt gibt es 29 Hütten. Wanderkarten bekommt man vor Ort.
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Karte: Andorra und der Coma Pedrosa