Frühlingswanderung in der Nagelfluhkette Krokus und Soldanelle am Bärenköpfle und Steineberg
Der Frühling kommt unaufhaltsam. Überall sprießt und blüht es. Wenn die Natur erwacht, dann können Bergfexe die Füße nicht mehr stillhalten, es zieht sie nach draußen. In höheren Lagen kommt man noch nicht ohne Ski oder Schneeschuhe aus, in niedrigeren Lagen sind erste Wanderungen und kleinere Bergtouren aber schon möglich, zum Beispiel im Naturpark Nagelfluhkette im Oberallgäu.
Hier locken das Bärenköpfle und der Steineberg mit Frühlingssonne und ersten Blüten. Ausgangspunkt für die rund vierstündige Tour ist der Parkplatz in Gunzesried-Reute.
Noch knirscht das Gras, denn in der Früh ist der Boden oft noch von Reif bedeckt. Doch er löst sich schnell auf und auch die Schneeflecken auf der Sonnenseite sind übersichtlich. Naturpark-Ranger Florian Heinl ist hier viel unterwegs und konnte der Schneedecke quasi beim Schmelzen zuschauen. Darunter haben sich die Blumen schon in Startposition gebracht, überall spitzeln Frühblüher hervor und an den Sträuchern gehen weiße, fliederfarbene und gelbe Knospen auf. Osterglocken stehen schon in voller Blüte, und im selben Gelbton flattert ein Zitronenfalter vorbei. Florian Heinl schaut sich den sogenannten Mauerpfeffer auf einem Felsen genauer an. An den kleinen rötlichen Beeren kann man erkennen kann, ob der Apollo-Falter hier lebt, denn sind die Spitzen angefressen, dann sind auch die Larven oder Raupen nicht weit entfernt. Die Raupen sind schwarz mit gelben Punkten, der Apollo-Falter ist dann weiß und rotgepunktet.
Am Gipfelkreuz auf dem Bärenköpfle machen wir eine Trinkpause, schließlich hat uns die Sonne ins Schwitzen gebracht. Ein paar hundert Meter weiter fühlen wir uns dagegen noch an den Winter erinnert. Der Schnee ist hart und gut zu gehen, zudem sind die abschüssigen Bereiche mit Stahlseilen versichert. Die letzten Höhenmeter auf den Gipfel des Steinebergs lassen sich entweder zu Fuß über ein Schneefeld oder über eine 17 Meter lange Leiter überwinden. Dann steht dem Genuss der Sonne und Aussicht nichts mehr im Wege. Etliche noch schneebedeckte Gipfel liegen vor uns.
Beim Abstieg entdecken wir dann sogar schon Schusternägele. Ihren Namen haben sie von den langen Nägeln mit plattem Kopf, die früher vom Schuster verwendet wurden und denen sie in der Form ähneln. Die Frühlingssonne zeigt ihre Wirkung: Viele Blumen haben sich nun geöffnet und strecken ihre Köpfe dem Licht entgegen: Vergissmeinnicht, Huflattich, Krokusse und Soldanellen - eine Bergwiese wie aus einem Frühlings-Bilderbuch!
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Karte: Bärenköpfle